Cyberangriff auf Schulen im Kreis Kitzingen - "nächste Etappe erreicht"
Autor: Ralf Welz, Isabel Schaffner
Kitzingen, Freitag, 29. November 2024
Eine Hackerattacke auf mehrere Schulen in Unterfranken beschäftigt seit Wochen die Behörden. Das zuständige Landratsamt hat nun verstärkte Sicherheitsvorkehrungen angekündigt.
Update vom 29.11.2024: Cyberangriff auf Schulen im Kreis Kitzingen - IT-Infrastruktur soll wiederaufgebaut werden
Rund fünf Wochen nach dem Cyberangriff auf sieben weiterführende Schulen im Landkreis Kitzingen konnte die M365-Umgebung für die Verwaltung, Lehrer- und Schülerschaft wiederhergestellt werden. Dies teilt das Kitzinger Landratsamt in einer aktuellen Pressemeldung mit. "Nächste Etappe erreicht: Die Verwaltung ist wieder angelaufen", heißt es in der Verlautbarung. "Die IT-Infrastruktur wird mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen wiederaufgebaut."
Zudem seien bereits sichere Teilnetze für die aktuell laufende Wiederinbetriebnahme aller IT-Räume und Lehrerdienstgeräte hergestellt und reaktiviert worden. "Ein Teil der Daten konnte ebenfalls trotz Verschlüsselung wiederhergestellt werden und wird für die Bereitstellung an die Schulen vorbereitet", so die Behörde. Eine Aufgabe werde in den kommenden Wochen nun die Sichtung der noch vorhandenen Daten und die Analyse des Datenverlustes an den betroffenen Schulen sein. "Über eine Veröffentlichung der von den Angreifern entwendeten Daten ist weiterhin nichts bekannt", erklärt das Landratsamt. Die Betroffenen wurden demnach informiert.
Die Nachricht vom Cyberangriff hatte auch außerhalb der Region für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem am Morgen des 23. Oktobers Unregelmäßigkeiten bei einzelnen IT-Systemen festgestellt worden waren, wurden aus Sicherheitsgründen die jeweiligen Schulen vorsorglich von den zentralen Diensten und dem Internet getrennt. Betroffen waren die Staatlichen Realschulen in Kitzingen und Dettelbach, das Armin-Knab-Gymnasium in Kitzingen, das Gymnasium Marktbreit, Berufsschule und FOSBOS sowie die Erich Kästner Schule in Kitzingen.
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"Es wurde umgehend ein Krisenstab im Landratsamt Kitzingen eingerichtet und von Anfang an gemeinsam mit einem erfahrenen Expertenteam mit Hochdruck an der Aufklärung und Bewältigung des Vorfalls gearbeitet", berichtet das Landratsamt Kitzingen. Für die Untersuchung seien schnellstmöglich die relevanten Daten gesichert und forensische Untersuchungen durch IT-Spezialisten durchgeführt worden. "Gleichzeitig wurde direkt am Aufbau eines Notbetriebes sowie an einem schnellstmöglichen Wiederaufbau einer sicheren IT-Infrastruktur an den Schulen gearbeitet, die aktuell noch fortdauert", teilt die Behörde in ihrem jüngsten Update vom Donnerstag (28. November 2024) mit.
Alle in dem Vorfall gewonnenen Erkenntnisse seien zeitnah mit den Strafverfolgungsbehörden, der Kriminalpolizei sowie dem LSI geteilt und in regelmäßigen Meetings abgestimmt worden. "Zudem werden die Erkenntnisse ebenfalls zur weiteren Absicherung der IT-Infrastruktur genutzt", erklärt das Amt.
Laut Angaben der Behörde konnten durch die Arbeiten zum Wiederaufbau während der Herbstferien zum Schulstart planmäßig die ersten Anwendungen wieder im Rahmen eines Notbetriebs in der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden. "Essenziell war es zu gewährleisten, dass der Unterricht an den Schulen regulär stattfinden konnte", hält das Landratsamt Kitzingen fest.
Update vom 31.10.2024: Hacker stehlen Daten von unterfränkischen Schulen - Notbetrieb wird eingerichtet
"Eine Woche nach dem Cyberangriff auf sieben weiterführende Schulen im Landkreis Kitzingen liegen erste Erkenntnisse aus den Auswertungen der IT-Forensik vor", informiert das Landratsamt Kitzingen. Im Rahmen der forensischen Analyse und in der Zusammenarbeit mit dem bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) "gibt es inzwischen gesicherte Erkenntnisse, dass es zu einem Datendiebstahl gekommen ist", heißt es im Update.