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Bilder, die unter die Haut gehen


Autor: Ralf Dieter

Kitzingen, Mittwoch, 27. Februar 2013

Zum siebten Mal gastiert die World-Press-Photo Ausstellung im Kitzinger Rathaus. Die Gesamtzahl der Zuschauer wird die 100 000 übersteigen.
Ein Anti-Wilderer-Team beschützt rund um die Uhr ein Nördliches Breitmaulnashorn im Reservat in Kenia. Von dieser Spezies gibt es weltweit nur noch acht Tiere.  Foto: Brent Stirton, Südafrika, für National Geographic


Kitzingen — Sie hat sich längst zu einem Höhepunkt im Kitzinger Jahresverlauf entwickelt - und zu einem Besuchermagnet sowieso. Ab Montag, 4. März, wird die World-Press-Photo Ausstellung zum siebten Mal in der Kitzinger Rathaushalle gastieren. Die Organisatoren erwarten den insgesamt 100 000. Besucher.
Auf Organisator Volkmar Röhrig und seine Mitarbeiter kommen wieder intensive
Stunden zu. Am Sonntagabend,
3. März, werden zwei Sprinter vor dem Rathaus erwartet. Direkt aus Regensburg kommen sie und liefern die rund 200 Bilder mitsamt Ständersystem an. Erst gegen 22 Uhr werden die Bilder erwartet, schließlich ist die Ausstellung bis Sonntagabend, 18 Uhr, noch in Regensburg zu sehen. Es muss also schnell gehen: Ausladen und Aufbauen. Bis Montagvormittag, 10 Uhr, muss die Ausstellung stehen, beziehungsweise hängen.
Bis zum 24. März werden wieder rund 20 000 Besucher in Kitzingen erwartet.

Und die nehmen teilweise eine weite Anreise in Kauf. "Die meisten Anfragen kommen aus dem Großraum Nürnberg", sagt der Leiter der Tourist-Info, Walter Vierrether. Schon vor Weihnachten rufen Neugierige an, um den Termin für die neuerliche Ausstellung in Erfahrung zu bringen.
Das große Interesse verwundert nicht: In Mailand, Madrid, Lima, Zürich, St. Petersburg und anderen Metropolen der Welt gastiert die Ausstellung, in Deutschland ist sie nur in Berlin, Hamburg, Dortmund und Regensburg zu sehen. Und eben in Kitzingen, dem weltweit kleinsten Ausstellungsort. Ein Verdienst von Volkmar Röhrig, der über entsprechende Kontakte zu den Machern der Ausstellung verfügt.
Die Stiftung World-Press-Photo ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die 1955 in den Niederlanden gegründet wurde. Ihr Hauptziel: Die Förderung und Unterstützung der professionellen Pressefotografie und des freien Meinungsaustausches weltweit. Dazu werden unter anderem Förderprojekte organisiert sowie Seminare und Workshops für Fotografen, Fotoagenturen und Bildredaktionen durchgeführt. Außerdem veranstaltet World-Press-Photo eben den größten und renommiertesten Fotowettbewerb für professionelle Fotografen.
"Die Stadt Kitzingen ist glücklich und ein klein wenig stolz, dass Kitzingen bei den Verantwortlichen von World-Press-Photo in Amsterdam als fester Ausstellungsort absolut anerkannt ist", heißt es aus dem Rathaus. Alleine im vergangen Jahr haben 20 500 Besucher die Ausstellung besucht - so viele Besucher, wie Kitzingen Einwohner hat.
Die meisten Ausstellungsbesucher kommen aus der näheren Umgebung und per Zug aus der Metropolregion Nürnberg. Aber auch aus dem Landkreis Main-Spessart bis hin nach Frankfurt laufen Anfragen im Tourist-Büro ein. "95 Prozent der Gäste sind Tagestouristen", sagt Vierrether. Viele Familien sind dabei, aber auch Gruppen. "Besonders Fotovereine werden angezogen." Von dem Interesse profitieren auch die Cafes und Restaurants am Ort. "Gerade im März ist so eine Ausstellung Gold wert", sagt Vierrether. "Das ist ja ansonsten eine tote Hose-Zeit."
In den letzten sechs Jahren kamen insgesamt 94 000 Besucher in die Rathaushalle. Man muss also kein Prophet sein, um bei dieser Ausstellung bereits den insgesamt 100 000. Besucher begrüßen zu können.