Bienensterben: Volksbegehren als einmalige Chance
Autor: Bearbeitet von Klaus Richter
Kitzingen, Mittwoch, 09. Januar 2019
Wer an Bienen denkt, denkt an Honig. Aber nicht alle Bienen produzieren Honig und nicht alle leben in Völkern zusammen.
Wer an Bienen denkt, denkt an Honig. Aber nicht alle Bienen produzieren Honig und nicht alle leben in Völkern zusammen – es gibt auch Einzelgänger. Insgesamt gibt es über 600 verschiedene Arten an Wildbienen. Dies erklärte Thomas Gschwandtner vom örtlichen Imkerverband den Trägern des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“.
Sterben viele Honigbienen ist das meist der erste Indikator, dass Insekten bedroht sind. Insektizide sind dabei nicht der einzige Grund, weiß Manfred Engelhardt vom BN-Kreisverband. „Wir diskutieren ja schon seit 15 bis 20 Jahren weltweit, dass wir sehr große Probleme mit dem Rückgang der Bestäuber haben; neben den Bienen gehören dazu auch Schwebfliegen, teilweise Käfer und Schmetterlinge.“
Das heißt insgesamt, diese Bestäubergilde, die wichtig ist für die Landwirtschaft und für Wildpflanzen ist, nachweislich abnimmt – bis 75 Prozent in den vergangenen 30 Jahren. Verbunden ist dies auch mit dem zunehmenden Landschaftsverbrauch und damit dem Verlust des Lebensraumes. Dadurch geht die Biomasse zurück, also es gibt weniger Wildpflanzen. Das heißt dann auch weniger Nahrung für andere Tiere, wie Vögel und Kleinsäugetiere, ergänzt Klaus Sanzenbacher vom LBV Kitzingen.
Ein weiterer Grund für das Insektensterben ist der vermehrte Einsatz von Insektiziden, insbesondere Neonicotinoide. Diese sind teilweise Nervengifte, so der Sprecher der Kreis Grünen H. Schmidt. „Das heißt, man hat auch bei Werten, die Bienen nicht direkt umbringen, schon Probleme mit Orientierung und Verhaltensänderung.“ Dies gilt aber nicht für alle Neonicotinoide. Somit zielt das Volksbegehren auch darauf ab, den schonenden Umgang mit Spritzmitteln oder deren Verzicht in der landwirtschaftlichen Ausbildung ebenso zu stärken wie das Erlernen von alternativen - ökologischen – Anbaumethoden.
Das Volksbegehren ist eine historisch einmalige Chance und wir sind nur noch einen Schritt ins Rathaus davon entfernt, diese Chance zu nutzen, so Jens Pauluhn vom ÖDP-Kreisverband. Beim Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ geht es vor allem darum, in ganz Bayern einen Biotopnetzverbund zu schaffen und das Ausbringen von Pestiziden einzudämmen. Nicht nur, um Bienen, Schmetterlingen und Vögeln bessere Überlebenschancen zu verschaffen, sondern dem gesamten Artenreichtum in unserem Land.
Dafür eintragen kann man sich von 31. Januar bis 13. Februar in den Rathäusern.