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Bei der TraumRunde: Froschkonzert und klares Quellwasser


Autor: Guido Chuleck

Prichsenstadt, Dienstag, 28. August 2018

Seit ihrer Einführung 2015 sind die acht TraumRunden die Renner unter den Wanderwegen im Landkreis Kitzingen. Seit dem Frühjahr gibt es sieben Rundwanderwege. Wir waren unterwegs.
Aussichtspunkt Weißes Kreuz. Auch hier ein Blick, der sich lohnt.


Seit ihrer Einführung 2015 sind die acht TraumRunden die Renner unter den Wanderwegen im Landkreis Kitzingen. Seit dem Frühjahr gibt es sieben neue Rundwanderwege . Wir haben sie getestet. Heute: Die TraumRunde Prichsenstadt.

Die Reste eines ehemaligen Kartäuser-Klosters, ein Froschkonzert, eiskaltes Trinkwasser aus dem Eselsbrunnen und zweieinhalb Stunden lang fast durchgehend durch den Steigerwald – das und noch eine ganze Menge mehr bietet die TraumRunde Prichsenstadt. Bis auf wenige hundert Meter verläuft die 8,2 Kilometer lange und in der Kategorie „einfach“ eingeordnete Rundwanderstrecke durch den Ilmbacher Wald oder zumindest direkt am Waldrand entlang.

Ab in den Wald

Vom Parkplatz und dem Schönbornschen Jagdschloss aus geht es nach wenigen hundert Metern rechts in den Wald hinein. Und bereits dort wartet der erste Höhepunkt, die Überreste des schon erwähnten Klosters der Kartäuser. Wer sich dort umschaut, ahnt, warum die Mönche den Wald und seine Abgeschiedenheit so mochten: zum Meditieren.

Einen Schritt weiter wird Shinrin-Yoku geboten, japanisch für Waldbaden: Es ist die Einladung, in den Wald zu gehen, die Natur auf sich wirken zu lassen, nicht zu denken und die Ruhe und Unaufgeregtheit zu genießen. Ein Aspekt, den sich die Wanderer für die kommenden, leichten Aufstiege zu Herzen nehmen und nebenbei auch ein paar Stationen des Waldlehrpfades genießen dürfen. Über den Schafsgrund, links der Ilmbacher Wald und rechts der Schönborn'sche Forst, werden gute drei Kilometer Wald durchquert, bis es über eine relativ kurze Asphaltstrecke links hoch zum Aussichtspunkt Glösberg in der Nähe von Gräfenneuses geht, der ersten nennenswerten Steigung überhaupt.

Grandiose Aussicht

Die wird mit einer grandiosen Aussicht über den Steigerwald und dem Blick auf das nicht weit entfernte Freizeitland Geiselwind belohnt. Irgendwo im Hintergrund schlängelt sich die A 3 entlang, und das ewige Rauschen von der Autobahn geht im Froschkonzert eines nahegelegenen Tümpels regelrecht unter. Die dortige Hütte bietet im Sommer Schatten und ist ein guter Unterschlupf bei Regen.

Eine Infotafel verrät, was alles zu sehen ist. Und seit der letzten Abbiegung nach links befinden sich die Wanderer auch auf der TraumRunde Geiselwind. Zwei Kilometer lang verlaufen beide Runden auf derselben Strecke. Wer sich die Zeit für eine Tageswanderung nehmen will, dem bietet sich die Gelegenheit, in einer Acht beide Runden an einem Tag zu bewältigen.

Über sandige Böden führt die nun kombinierte TraumRunde an einem Hang entlang zur Trunkhütte, benannt nach Förster Ludwig Trunk, dem der Lehrpfad zu verdanken ist. Die Traumrunden trennen sich wieder, die Prichsenstadter Runde führt links weiter, rechts vom Höllgrund. Der Untergrund wird moosig und ein wenig leichter zu gehen.

Eiskalt und glasklar

Das Schild „Eselsbrunnen“ auf der linken Seite führt die Wanderer direkt zu eiskaltem und glasklarem Berg- und Trinkwasser für Jedermann. Wo schon die Bewohner eines nahegelegenen und seit Jahrhunderten geschliffenen Schlosses ihr Trinkwasser bezogen, dürfen nun die Wanderer ihre Flaschen füllen. Das Wasser ist so klar und rein, dass die Kirchschönbacher einmal im Jahr dort ihr Wasser für ein Bier holen, das sie selber brauen und nur zu ganz besonderen Anlässen ausschenken. Es lohnt sich auch, eine Flasche eigens für den Kaffee daheim abzuzapfen.

Verschwundene Burg

Derart gestärkt geht es an einen steilen Abstieg, begleitet durch einen ehemaligen Steinbruch auf der rechten Seite. Auf dem Turmhügel der verschwundenen Burg, dem Schlossberg, wartet erneut eine grandiose Aussicht. Neben einem Weinberg mit historischen Rebsorten steht ein weißes Kreuz und eine Sitzgruppe lädt zum Kraftschöpfen und Ausschau halten ein. Nach weiteren 800 Metern am Wald entlang ist der Ausgangspunkt der TraumRunde erreicht.

Insgesamt ist die Strecke auch für Anfänger zu machen. Wer es etwas sportlicher mag, geht die Strecke im Uhrzeigersinn und darf nach dem steilen Aufstieg sanft den llmbacher Wald hinuntersteigen.

Die TraumRunde Prichsenstadt

Der Weg: Los geht es am Wanderparkplatz Ilmbach. Von Ilmbach aus biegt man gleich nach dem Schönborn'schen Jagdschloss rechts in den Wald und den Naturlehrpfad mit Informationen zu den Laubbäumen ein. Der Forstweg führt in Richtung Gräfenneuses (mit dem Ilmbacher Tor des ehemaligen Klosters). Nächste Station ist der Glösberg mit Rasthütte und bester Aussicht. Parallel zur TraumRunde Geiselwind geht es zur Trunkhütte und am sogenannten Eselsbrunnen vorbei. Ein Hohlweg führt am Höllgrund vorbei zu einem Steinbruch und dann auf den Schlossberg. Am Weißen Kreuz lädt eine Sitzgruppe zum Genießen ein. Nach kurzem Abstieg vom Weinberg führt die Route über einen Wiesenweg nach etwa 800 Metern zurück zum Ausgangspunkt.

Daten: Die Strecke ist 8,2 Kilometer lang. 152 Höhenmeter sind zu überwinden. Experten gehen von rund zwei Stunden, 20 Minuten aus. Normale Kondition reicht.

Weitere Infos: www.wanderglueck-kitzingerland.de