Geschichten vom Reisen: Sonderausstellung "Rumgekommen" in Mainfranken
Autor: Susy Bergmann
Kitzingen, Mittwoch, 29. Oktober 2025
Noch bis zum 30.11.2025 lädt eine Sonderausstellung in Mainfranken dazu ein, die Welt des historischen Reisens zu entdecken. Im besonderen Freilandmuseum in Mönchsondheim erzählen Korbwaren und Reisegepäck aus einer vergangenen Zeit.
- Die Sonderausstellung "Rumgekommen – Zur Geschichte des Reisegepäcks"
- Ein originales mainfränkisches Dorf als Museum
- Informationen zum Besuch des Freilandmuseums Kirchenburg
Das Freilandmuseum Kirchenburg (KIBU) in Mönchsondheim, einem Gemeindeteil der Stadt Iphofen, zeigt noch bis 30.11.2025 die Sonderausstellung "Rumgekommen - Zur Geschichte des Reisegepäcks". Die vom Deutschen Korbmuseum in Michelau konzipierte Wanderausstellung erzählt vom Erfolg eines fränkischen Handwerks, vom Transport mit Korbwaren und von den Abenteuern historischer Reisender und Auswanderer.
Die Sonderausstellung "Rumgekommen – Zur Geschichte des Reisegepäcks"
Das Korbflechten ist eines der ältesten und traditionellsten Handwerke in Franken. Die Regionen Kronach, Lichtenfels und Coburg waren lange Zentren der Korbmacherei in Deutschland. Fränkischer Korbhandel boomte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, besonders durch die neue Eisenbahnlinie ab 1846.
Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurden Transportkörbe für Waren gebraucht. Auch individuelle Reisen wurden mit der Bahn einfacher. In der Folge wurden mehr Koffer nachgefragt. Korbwaren, Flechtmaterialien und Flechttechniken wurden exportiert, kamen aber gleichzeitig auch aus aller Welt nach Deutschland.
Die Sonderausstellung "Rumgekommen" im Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim zeigt Korbwaren und geflochtene Koffer aus aller Welt. Die Ausstellungsstücke erzählen von der Entwicklung der Korbmacherei und des Korbhandels. Historisches Reisegepäck und Transportwaren aus Korb sind "rumgekommen". So bekommt ihr auch einen Eindruck davon, wie Menschen früher gereist sind. Was sie mit auf ihre Reisen nahmen, wie Auswanderer aus Franken nach Amerika gelangten und was Louis Vuitton mit all dem zu tun hat – das alles und mehr erfahrt ihr in der Ausstellung.
Ein originales mainfränkisches Dorf als Museum
Der Besuch des Museums in Mönchsondheim lohnt sich auch über die Sonderausstellung hinaus. Es ist ein besonderes Freilandmuseum: Alle Museumsgebäude des Dorfes sind Originalbauten. Im Gegensatz zu den meisten Freilandmuseen wurden die Gebäude nicht an neuer Stelle wieder aufgebaut, sondern stehen noch an ihrem originalen Standort.
Auf etwa 8000 Quadratmetern sind mehr als 25 historische Bauten – vom Gasthaus und der Kirchenburg über die alte Schule, das Rathaus mit Gemeindebäckerei und Poststelle, der Gemeinschaftsgefrieranlage bis zum Bienenhäuschen und Weinkeller zu sehen. Leben und Arbeiten in einem mainfränkischen Dorf über viele Jahrhunderte werden hier anschaulich.