Druckartikel: Auf Ostern warten und Tee trinken

Auf Ostern warten und Tee trinken


Autor: Julia Volkamer

Kitzingen, Donnerstag, 14. März 2013

Eines hat mir die Fasten-Geschichte auf jeden Fall jetzt schon gebracht: Ich kann mich noch ein Stück weit besser einschätzen. Ich weiß, auf was ich leicht verzichten kann und was mir extrem schwer fällt.
Julia Riegler trinkt Tee statt Rotwein.


So will ich mir auch nach Ostern das ein oder andere alkoholische Getränk sparen, freue mich aber auch schon auf ganz bestimmte Momente, die nur mit einem Gläschen in Ehren komplett sind. Wie zum Beispiel ein Freitagabend auf der Couch. Nach einer langen Arbeitswoche ist der besonders entspannend, egal, ob vor dem Fernseher oder bei einem netten Buch. Und nicht zu vergessen: mit einem Glas Rotwein. Ob italienisch, portugiesisch oder Marke Eigenbau vom Stefter Sand, stark und trocken trifft er meinen Geschmack am besten. Und ging mir in den letzten drei Wochen extrem ab.

Also habe ich nach einem Ersatz gesucht - und bin im Prinzip auch fündig geworden: im Tee-Regal. Türkischer Apfel, Spanische Orange und Afrikanische Mango kommen in die Tasse, wenn ich Lust auf Frucht habe. Dann fand ich noch Schwarzen, Grünen und Weißen Tee, Roiboos und Lapacho. Und natürlich diverse Teemischungen: Heiße Liebe, süße Küsse, Ausflug ins Grüne. Einen nach dem anderen habe ich probiert, war mehr oder weniger begeistert - ehe ich auf den scheinbar perfekten Ersatz stieß: Pflaumentee mit Rumaroma. Der Name ist allerdings verheißungsvoller als sein Geschmack: so richtig künstlich und mit einem echten Jagertee nicht zu vergleichen.

So landete ich schließlich bei meinem Favoriten: "Würze der Azteken". Ein bisschen Honig, ein bisschen Milch, und fertig ist der Seelenschmeichler. Er kann an einem gemütlichen Abend zumindest ansatzweise den samtigen Roten ersetzen. Aber auch nur bis Ostern. Danach muss der wieder mit auf die Couch - dann muss ich ja nicht mehr verzichten.