Auf den Kirchplatz wird eine Radlerherberge gebaut
Autor: Marina Zimmermann
Mainbernheim, Donnerstag, 18. April 2013
Schulgasse und Kirchplatz sind ein Dauerbrenner. Es gab viele Workshops, nun werden die Pläne konkret. Die Mainbernheimer dürfen sich nun auf eine neue gemütliche Ecke für Bürger und Touristen in ihrer Altstadt freuen. In einer Radlerherberge sollen künftig bis zu zwölf Personen übernachten können.
"2014, spätestens 2015 kriegt man ein Bett in Mainbernheim", so möchte Eugen Reifenscheid (SPD) schon heute die Werbetrommel für den Radtourismus rühren. Nach einer intensiven Diskussion konnte Architekt Walter Böhm am Mittwochabend zufrieden auf den Planentwurf Schulgasse blicken. Der Bauausschuss des Mainbernheimer Stadtrates hat ihn einstimmig abgesegnet. Ebenso einstimmig wurde die Weiterführung der Arbeit von Bau-Ing. Dieter Koch bestimmt.
Böhm und seine Assistentin Claudia Gattenlöhner hatten dem Stadtrat ihr Konzept ausführlich vorgestellt: Die schönen Kellergewölbe des Gebäudes bleiben ebenso erhalten wie das Turmhaus. Von dort wird es in die Radlerherberge gehen. Damit die Radfahrer sich sofort wohl fühlen, werden sie die Möglichkeit haben, ihre Räder komfortabel abzustellen.
Lob vom Kollegen
Unter den anwesenden Bürgern befand sich Architekt Günter Garenfeld. Er bewohnt derzeit den unteren Turm und war voller Lob. "Der Entwurf ist so brauchbar, dass man daraus alles Mögliche machen kann. Dazu kann man nur gratulieren", applaudierte er seinem Kollegen. Von den insgesamt 310 Quadratmetern werden 165 Quadratmeter einen Veranstaltungsraum mit separater Küche bilden. Auf der gleichen Ebene wird es eine öffentliche Toilette, auch für Behinderte geben, die den Touristen immer zugänglich sein wird.
Der Ausbau auf der frontalen Seite des Kirchplatzes wird mit Glasfronten aufgelockert, sodass die historische Bauweise der bestehenden Gebäude eine Integration in den Platz ermöglicht.
Förderungen könnten maximal ausfallen
Erwin Reidelbach (FWG) wollte schon die Kostenfrage ansprechen, allerdings sei diese zum derzeitigen Standpunkt noch nicht konkretisierbar. Hans Brummer konnte aber schon ansprechen, dass sich die Förderfähigkeit "durch den Substanzerhalt und die öffentliche Nutzung des Gebäudes" im maximalen Bereich befinden wird. Vielleicht komme sogar etwas von der Europäischen Union hinzu.
Die Schulgasse wird definitiv ein Gehweg bleiben. Zur Auflockerung ist in der Kurve zwischen Schulgasse und Kirchplatz eine Grünfläche mit Sitzmöglichkeiten vorgesehen. Auf der gegenüberliegenden Seite, zwischen Kantoratsgebäude und der neugestalteten Radlerherberge könnte sich ein Info-Pavillon einfügen, der den Touristen auch über das Wochenende seine Dienstleistungen anbieten würde.
Sondersitzung im Juni
Gemeinsam haben die Stadträte mit viel Enthusiasmus bis ans kleinste Detail gedacht und den Plan am Mittwoch akribisch durchdiskutiert. Peter Hartmann (CSU) warf die Personalfrage auf und fragte nach einer eventuellen Heizung und mit welchen Energien beheizt werden wird. All diese weiteren Details werden aber erst in der nächsten Sondersitzung Mitte Juni behandelt werden.