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Applaus für die jugendlichen Helfer


Autor: Rainer Fritsch

Wiesentheid, Montag, 17. Juni 2013

72 Stunden haben Jugendliche in ganz Deutschland unentgeltlich angepackt. Im Landkreis Kitzingen sind sehens- und nutzenswerte Projekte entstanden.


Überwältigt von der Schaffenskraft seiner Jugend zeigte sich Wiesentheids Bürgermeister Dr. Werner Knaier. Was die Mitwirkenden in 72 Stunden auf dem neuen Mehrgenerationenplatz entstehen ließen, sollte eigentlich erst in den nächsten Jahren Stück für Stück entstehen.

Als Cheforganisator dieser Gruppe berichtete Marco Dornberger von den umfangreichen Aktivitäten: Die Jugendlichen pflanzten Bäume, stellten Spielgeräten auf, mauerten einen beschädigten Grill und gestalteten einen Bauwagen neu. Als besondere Sonntagsarbeit stand noch das Pflastern einer Feuerstelle an.

Die "Krönung" der ganzen Aktion, das Aufstellen einer Holzgrillhütte, fiel aber trotz des dreitägigen Sonnenscheinwetters "ins Wasser". Die Hütte war auf einen Schiff, das wegen Hochwassers nicht weiter fahren durfte.
"Wir haben im Landkreis Kitzingen eine tolle Jugend, die gemeinsam die 72-Stunden-Aktion des Bund der Deutschen Katholischen Jugend gut bewältigt hat. Es sind dabei großartige Projekte in den verschiedenen Orten geschaffen worden". Mit diesen Worten würdigte Landrätin Tamara Bischof als Schirmherrin die Jugendlichen der sechs beteiligten Gruppen im Landkreis Kitzingen. Der Landtagsabgeordnete Dr. Otto Hünnerkopf ergänzte: "Die Jugendlichen können stolz sein".

Sechs Teams aus dem Landkreis Kitzingen waren vertreten: Die Jugendgruppe aus Wiesentheid mit Aktiven vom Sportverein, vom Roten Kreuz, von der Kolpingfamilie, der Feuerwehr, der Pfadfinder und der offenen Jugendarbeit, die Pfadfinder DPSG Dettelbach, die Jugendgruppe des Bund Naturschutzes Volkach, die Pfarreingemeinschaft St. Urban Volkach und die 9. Klassen des Gymnasiums Marktbreit.

Die Jugendlichen die zum Teil auch von Erwachsenen unterstützt wurden, begannen ihr Projekt am Freitag und arbeiteten bis Sonntagnachmittag. Tamara Bischof erinnerte an eine ähnliche Aktion - "Drei Tage Zeit für Helden", die bereits 2007 stattfand. 2011 rief der Landkreis die die Aktion "Tour de Müll" ins Leben, die heuer wieder stattfinden wird. Bischof würdigte speziell die Wiesentheider Jugend, die mit rund 150 Helfern die größte Gruppe stellte und auch bundesweit mit einem Film in der Tagesschau die größte Aufmerksamkeit erregte. Die Landrätin sprach die Hoffnung aus, dass dieses Engagement der Jugendlichen auch weiterhin bestehen bleibt.

Otto Hünnerkopf dankte den Jugendlichen für deren Einsatz für einen guten Zweck und erinnerte an die Paten, die jede Gruppe hatte, denn diese sollen darauf achten, dass die geschaffenen Einrichtungen erhalten bleiben.
Aus Dettelbach berichteten Julia Heß und Patin Christine Konrad, das srund 25 Jugendliche den Pfarrgarten neu gestalteten. Unter anderem bauten sie dabei eine Holzgartenhütte mit zwei Skulpturen. Um Tischtennisplatten aufstellen zu können, befestigten die Jugendliche eine entsprechende Fläche.

In sechs Kindergärten, Obernbreit, Ochsenfurt, Wintershausen, Goßmannsdorf, Sonderhofen und Marktbreit, führten die Schüler der 9. Klassen des Gymnasiums Marktbreit verschiedene Aktionen durch. Nach den Ausführungen von Oberstudienrätin Elke Obermeier gab es Mal-, Spiele-, Sing- und Tanzaktionen und es wurde sogar eine Zirkusvorführung einstudiert.

Mit nur sechs Teilnehmern war der Bund Naturschutz mit seiner Jugendgruppe in Volkach zwar die kleinste Schar, doch nach den Worten von Angela Hoyer und Franziska Kornell gab es sehr viele Ideen für das Anfertigen eines Fühlpfades.

Ein interkulturelles Fest organisierten die Minis der Pfarreiengemeinschaft St. Urban in Volkach. Ann-Katrin Menz und Patin Gerlinde Martin (Dekanatsratsvorsitzende) berichteten von Tänzen, Spielen und Malen. Auch Bischof Friedhelm Hofmann war vor Ort.

Immer erst wenige Stunden vor dem jeweiligen Aktionstag, hatten die Pfadfinder aus Schwarzach ihre Aufgabe erhalten. Simon Schuster und Mareike Barthel berichteten, dass sie am Freitag den Kindergarten säuberten und im Außengelände das Unkraut jäteten. Zu einem Großeinsatz, bei der die Gemeinde kurzfristig die Genehmigung erteilen musste, kam es am Samstag. Den Jugendlichen wurde die Aufgabe gestellt, für die Flutopfer 727,27 Euro zu sammeln. Fast ein Ding der Unmöglichkeit, wie Susanne Müller meinte. Nicht aber für die Jugendlichen, denn für die Spenden wollten sie auch noch eine Gegenleistung erbringen. Mit einem Spendenaufkommen von 1057,57 Euro wurde das Ziel deutlich übertroffen. Neben einer Urkunde für jede Gruppe übergab Susanne Müller auch noch Erinnerungskerzen.

Pfarrer Peter Göttke stellte in einer Andacht fest, dass die Jugendliche Dinge fertig brachten, die man ihnen nicht zugetraut hatte. Ähnlich war es bei Jesus, der auch Wunder vollbrachte. "Die Mitwirkenden an dieser Aktion haben Leben in die Gemeinden gebracht und die Welt ein Stück verbessert."