Druckartikel: Anita Hoppert malt für ihr Leben gern

Anita Hoppert malt für ihr Leben gern


Autor: Alfred Molitor

Großlangheim, Donnerstag, 13. Juni 2013

Anita Hoppert hat schon als Kind gerne gemalt. Jetzt würde sie gerne ihren Lebensunterhalt davon bestreiten. Am liebsten malt sie Kinderportraits, aber auch viele Schützenscheiben sind schon in ihrem Atelier in Großlangheim entstanden.
Die vierjährige Amelie ist eines von Anita Hopperts Lieblingsmodellen.   Fotos: Alfred Molitor


Anita Hoppert ist eine lebenslustige Frau. Ihre Augen leuchten - vor allem dann, wenn sie von ihrem Hobby erzählt. Es ist das Malen, eine Leidenschaft, die sie schon sehr früh für sich entdeckte und im Laufe der Zeit immer weiter ausbaute. Viele Schützenscheiben im Landkreis Kitzingen tragen die Handschrift der Großlangheimerin.

"Als Kind zog ich mich gerne in mein kleines Zimmer zurück, nahm ein Blatt Papier in die Hand und fing an zu malen", erzählt Anita Hoppert von ihren Anfängen. Sie weiß noch genau, wie sie in der Schule öfters Bilder für ihre Mitschüler mitmalen sollte. "So entdeckte ich meine Leidenschaft für das Arbeiten mit Farbe, Malstiften und Pinsel." Früher faszinierte sie es vor allem, Gesichter von alten Menschen zu malen. "Es ist so aufregend und interessant, Menschen zu porträtieren, deren Gesichter einige Falten aufweisen, die was zu erzählen haben." Das tut sie heute zwar auch noch, malt mittlerweile aber noch lieber Kinderporträts und Gesichter von jungen Menschen. "Das liegt sicher daran, dass ich jetzt auch schon einige Falten habe", sagt sie lachend.

Anita Hoppert malt dann, wenn sie Zeit und Lust dazu hat. "Meisten früh, wenn niemand im Haus ist und ich mich ganz in mein Malen vertiefen kann." Wenn sie einen Pinsel in Händen hält, vergisst sie alles um sich herum. "Ich mache meine Musik an und tauche ab in meine eigenen Welt". Dort verbleibt sie dann entweder, bis das Telefon geht, jemand an der Haustür klingelt oder die Kinder von der Schule kommen.

Nicht jeder Tag ist gleich

Einen wichtigen Teil von einem Bild machen die Vorbereitungen aus. Es dauert seine Zeit, bis Anita Hoppert die ersten Striche setzen kann, vor allem wenn es sich um Ölgemälde handelt. "Hier brauche ich verschiedene Pinsel und die Farben", erklärt sie. Für Porträts nimmt sie immer Kreide oder Kohlestifte. Bei den Schützenscheiben verwendet sie Acryl- oder Ölfarbe. Ist alles bereit, dann geht es los. Dass nicht jeder Tag der gleiche ist, merkt sie, sobald sie die ersten Pinselstriche gemacht hat. "Es kommt immer ganz drauf an, wie ich drauf bin."

Oft kommt es vor, dass Anita Hoppert spontan zum Malstift greift und einfach drauf los malt. Lieber malt sie jedoch von einer Vorlage. Eine echte Herausforderung ist es, wenn ihr das Modell in Fleisch und Blut gegenüber sitzt. "Der oder die bewegt sich natürlich laufend, das ist oft sehr anstrengend", erzählt sie. Die besten Erfahrungen hat sie mit Kindern und hier vor allem mit Mädchen gemacht. "Die können so wunderschön und lange stillsitzen und sich voll konzentrieren", schwärmt die Künstlerin.

Auf die Idee, Schützenscheiben zu bemalen, ist sie durch ihren Schwager gekommen. Früher wurden diese von zwei aus dem Ort stammenden Männern bemalt, die mittlerweile aber gestorben sind. Also wurde Anita Hoppert gefragt. Zuerst hat sie die Scheiben nur außen herum beschriftet. Jetzt bemalt sie die Scheiben ganz. "Meine Kunden kommen in der Zwischenzeit aus dem ganzen Landkreis", erzählt sie stolz.

Ihr großes Ziel ist es, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Ihre Aufträge bekommt sie meist über Weiterempfehlungen und per Mundpropaganda. "In den letzten Jahren ist es schleichend immer mehr geworden." Die größte Befriedigung und eine tolle Bestätigung ist es für Anita Hoppert, wenn sie sieht , das etwas gelungen ist und die Kunden zufrieden sind.