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An der Nordtangente wachsen die Brückenpfeiler


Autor: Tom Müller

Kitzingen, Dienstag, 26. März 2013

Unübersehbar wachsen die Brückenpfeiler an der Verlängerung der Kitzinger Nordtangente in die Höhe. In einem Jahr soll die Verkehrsanbindung zur Staatsstraße hergestellt sein.
Im Herbst diesen Jahres soll die Brücke fertig gestellt sein. Im April 2014 soll der Verkehr fließen. Fotos: Tom Müller


Es ist aktuell sicher eine der größten Baustellen in Kitzingen: die Brücke an der südlichen Verlängerung der Nordtangente. Und sie beeinträchtigt den Verkehr ganz und gar nicht. "Unser Ziel war es, dass auch der Schwerlastverkehr bis in eine Höhe von 4,70 Metern frei um die Baustelle fließen kann", sagt Diplom-Ingenieur Tobias Haupt, zuständig im Stadtbauamt Kitzingen für den Tiefbau.

Tief wird bei diesem Projekt aber kaum gebaut. "Die Fundamente mussten nur etwa einen Meter in den Boden gearbeitet werden", so Haupt. Anders als bei anderen Brückenarbeiten im Stadtgebiet stehe der Fels in diesem Bereich sehr hoch, sodass keine Bohrpfähle in den Boden getrieben werden mussten. "Flachgründung" nennen Brückenbaumeister unserer Tage diese Art des Fundaments.

Arbeiten gehen in die Höhe

Wenn nicht tief, so wird doch sichtbar hoch gearbeitet. Zwei so genannte Widerlager ragen bereits mehrere Meter rechts und links der Staatstraße 2271 in die Höhe. Der erste der beiden war bereits letztes Jahr fertiggestellt worden, der Stadtseitige wird in diesen Wochen hochgezogen. Pro Widerlager beziehungsweise Brückenpfeiler wird ein Volumen von 400 Kubikmetern Beton vergossen. "Mit dem Stahl haben die beiden Pfeiler dann ein Gewicht von rund 1000 Tonnen", so der Tiefbau-Fachmann. "Das braucht man dann auch, um die Kräfte des Verkehrs aufzunehmen."

Zu einer Zahl, wie viel Verkehr die Brücke aushalten muss, die im Herbst 2013 fertig gestellt und im April 2014 an den Verkehr angebunden werden soll, lässt sich der Bauamts-Mitarbeiter nicht hinreißen. "Das hängt von vielen Faktoren ab, die wir heute noch nicht abschätzen können", erklärt Haupt. "Je nachdem, welche Betriebe sich im Gewerbegebiet an der Großlangheimer Straße ansiedeln, kann mehr oder weniger Verkehr entstehen." Außerdem könne man heute auch noch nicht überblicken, was genau aus den Harvey-Barracks werde. "Ich glaube aber nicht, dass so viel Verkehr wie zu den Zeiten fließen wird, als die Amerikaner noch da waren", schätzt Haupt.

Sicherheit geht vor

Aktuell werden Eisenträger in das stadtseitige Widerlager eingezogen. Es ist ein Spiel auch mit dem Wetter, denn Schnee und Eis sorgen immer wieder für einen vorübergehenden Baustopp. "Die Gefahr, dass ein Mitarbeiter von einer Arbeitsbühne rutscht und in einer Stahlstrebe hängen bleibt, ist zu groß", so Haupt. Die witterungsbedingte Verzögerung sei aber eingeplant. Sind die Unterbauten fertig gestellt, werden die beiden Pfeiler mit einem stählernen Leergerüst verbunden. Dieses wird dann gewissermaßen zum Skelett einer riesigen Betonplatte. Die dafür notwendige Schalung wird später entfernt und das tonnenschwere Bauwerk mit Hydraulikpressen etwa einen Meter abgesenkt. Erst dann sitzt die Fahrbahn auf den Brückenlagern auf.

Flüssiger und sicherer

Die Verkehrsanbindung soll dann "flüssiger und sicherer" werden, verspricht Haupt. Dazu wird die Verkehrsführung neu angelegt. Eine zweite Auffahrt auf die Brücke wird am neuen Gewerbegebiet noch erstellt, gewissermaßen eine Südschleife, die den Verkehr dann in Richtung Volkach entlässt.

Wer die Brücke in Richtung Marktbreit verlassen will, nutzt dann die bereits bestehende nördliche Abfahrt. Im April 2014 soll die Anbindung stehen. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir diesen Termin einhalten", verspricht Tobias Haupt von der Stadt.