Ach, du dickes Ei!
Autor: Rainer Fritsch
Markt Einersheim, Freitag, 03. Mai 2013
Beim Kirschenmarkt präsentieren die Kleintierzüchter am Donnerstag nicht nur Kükenschlupf, Gänse und Enten, sondern auch das Ei eines Elefantenvogels.
Normalerweise sind es kleine Eier, um die sich beim Kirschblütenmarkt in Markt Einersheim die Besucher scharen. Mit Begeisterung verfolgen vor allem die kleinen Gäste des traditionellen Marktes am Himmelfahrtstag, wie kleine, flauschige Küken aus ihren Eiern schlüpfen. In diesem Jahr kann Herbert Deppisch, 1. Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins, allerdings ein richtig dickes Ding präsentieren: Die Besucher können das Ei eines "Elefantenvogels" bewundern. Dass daraus ein Vogel schlüpft, darauf wird man freilich vergeblich warten.
Der Himmelfahrtstag ist in Markt Einers heim fest mit dem Kirschblütenmarkt mit Kleintierschau verbunden. Organisiert wird der Markt, der auch in diesem Jahr von 10 bis 17 Uhr vom Nürnberger Tor bis zum Würzburger Tor stattfindet, von der Gemeinde, der Burschenschaft, dem Kleintierzuchtverein und dem Kindergartenförderverein.
Mitten drin im
Früher hat der Kleintierzuchtverein seine Tierschau etwas abseits des großen Marktgeschehens durchgeführt, beim Feuerwehrhaus, erzählt der 1. Vorsitzende Herbert Deppisch bei einem Besuch im Vorfeld der Veranstaltung, doch inzwischen steht die Kleintierschau am Marktplatz in Mittelpunkt des Geschehens und zieht Alt und Jung an.
In den letzten Jahren hat sich der Kleintierzuchtverein immer mehr an diesem Markt engagiert, erklärte Herbert Deppisch. Etwa 30 Helfer sind im Einsatz. So übernimmt der Verein die Essensausgabe in seinem Zelt - das Bier schenkt die Historische Burschenschaft aus - und hat seine Ausstellung immer mehr ausgebaut und vor allem attraktiver gestaltet. So gibt es größere und kleinere Volieren für Hühner, Wachteln, Gänse und Enten, wobei der 2.
Vorsitzende Friedrich Himmelein für die Volieren sehr schöne Bilder der Markt Einersheimer Baudenkmäler als Hintergrund angefertigt hat.
Herbert Deppisch ist vor allem für das Kükenschlüpfen und Eierausstellungen zuständig. So hat er eine Woche vor dem Markt schon je 80 Hühner- und Wachteleier zum Vorbrüten eingelegt, damit die Küken dann auch am Donnerstag aus den Eiern schlüpfen.
Neun Kilo schwer
Schon seit Jahren organisisert er eine Ausstellung mit den unterschiedlichsten Eiern, die er auf Informationstafeln genau erklärt. In diesem Jahr hat er eine "kleine Sensation" dabei, nämlich das Ei eines der größten Vögel auf der Erde, des Elefantenvogels (Aeryornis Maximus). Dieser hat auf Madagaskar gelebt und war über drei Meter groß. Sein Gewicht betrug über 450 Kilogramm - im Vergleich dazu ist ein Strauß mit
135 Kilo direkt ein Leichtgewicht. Die Eier des Elefantenvogels sind daher auch bis zu 34 Zentimeter hoch und 24 Zentimeter breit und etwa neun Kilogramm schwer gewesen - das entspricht 150 bis 200 Hühnereiern. Wahrscheinlich wurde der Vogel um 1700 ausgerottet. Gefunden werden aber immer noch Eier dieses Tiers, die zum Teil zu einem hohen Preis gehandelt werden, vor allem wenn sie unbeschädigt sind.
Hau den krähenden Hahn
Herbert Deppisch hat ein Ei, das allerdings erst zusammen geklebt werden musste, von Herbert Schmidt aus Kitzingen für den Markttag erhalten und muss natürlich sehr gut auf dieses seltene Stück aufpassen.
Auch das Unterhaltungsprogramm beim Kirschenmarkt ist die Sache von Herbert Deppisch. Für den Markt hat er eine Art Drehrad angefertigt, mit dem Gewinne verlost werden.
Bei einem von ihm gebastelten "krähenden Hahn" können die Marktbesucher, ähnlich wie bei "Hau den Lukas", ihre Kräfte messen. Neben seiner Geflügelzucht hat Herbert Deppisch eine Zucht von Eichhörnchen. Neun dieser Tiere tummeln sich in einer Voliere zusammen mit verschiedenen Vögeln.
Interessant dabei ist, dass die Eichhörnchen weder deren Eier, noch die Jung- und Altvögel fressen oder diese stören, wie es sonst in der Fachliteratur heißt. Gezüchtet hat Herbert Deppisch aber auch schon Riesenheuschrecken, und als Hobbybastler fertigt er außerdem aus Kupfer schöne bunte Schmetterlinge.