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A3-Teilstück Rottendorf-Biebelried ist fertig


Autor: Alfred Molitor

Dettelbach, Freitag, 12. Oktober 2012

Mit dem Ausbau der A3 von der Anschlussstelle Rottendorf bis zum Autobahnkreuz Biebelried soll die Zahl der Staus und vor allem der Unfälle zurückgehen. 43 Millionen Euro wurden dafür investiert.
Die Strecke rund um das Biebelrieder Kreuz war lange das Nadelöhr auf der A 3, in dem sich der Verkehr staute. Der jetzt fertiggestellte Ausbau des Teilstücks Rottendorf-Biebelried soll deutlich Entlastung bringen. Foto:  Archiv


Trotz einer lädierten rechten Hand und einem mehr als vollen Terminkalender erschien Innenstaatssekretär Gerhard Eck gestern pünktlich und gut gelaunt im Dettelbacher Rathaus. Der Grund seines Besuchs war denn auch ein erfreulicher: Er gab die Fertigstellung des Ausbaus des Teilabschnitts Rottendorf - Biebelried der A3 bekannt. Was das bedeutet, machte er mit einem Satz deutlich: "Weniger Staus und geringere Unfallgefahren."
Der Ausbau der vielbefahrenen A3 kommt weiter voran.

"Wir können nun weitere vier Kilometer zwischen der Anschlussstelle Rottendorf und dem Autobahnkreuz Biebelried für den Verkehr freigeben." Mit diesen Worten gab Bayerns Innenstaatssekretär gemeinsam mit dem Präsidenten der Autobahndirektion Nordbayern, Reinhard Pirner, in Dettelbach die Fertigstellung des mit zehn parallelen Fahrstreifen ausgebauten Teilabschnitts bekannt. Die Kosten für den Ausbau dieses Teilstücks belaufen sich auf 43 Millionen Euro. "Das ist gut investiertes Geld", fasste Eck zusammen.
 

90.000 Fahrzeuge pro Tag


Er wies darauf hin, dass der Bereich des Autobahnkreuzes Biebelried bisher verkehrstechnisch besonders sensibel war. Hier kreuzt bekanntlich die A3 in kurzem Abstand die A7 und die B8. "Entsprechend aufwändig war der Ausbau mit sechs durchgehenden Fahrstreifen und zusätzlich je zwei Verteilerfahrbahnen zwischen den beiden Knotenpunkten", erklärte Eck.

"Durch den Ausbau wird die Leistungsfähigkeit erheblich erhöht."

Eck gab auch einen Überblick über den gesamten Autobahnausbau: "Von der 94 Kilometer langen Ausbaustrecke zwischen Aschaffenburg und Biebelried sind jetzt 53 Kilometer sechsstreifig ausgebaut." Über die Hälfte davon (34 Kilometer) sind letztes Jahr und heuer fertiggestellt worden. Eck lobte dabei die enorme Leistung der Autobahndirektion Nordbayern und der beteiligten Firmen: "Das war ein besonderer Kraftakt, vor allem, da die Maßnahmen unter laufendem Verkehr durchgeführt wurden."

Durch Abrücken von den Orten oder Tieferlegung der Fahrbahn sowie durch verschiedene Lärmschutzmaßnahmen werden die Anwohner besser vor Lärm und Abgasen geschützt, hieß es. Die Lkw-Fahrer profitieren gleich doppelt von den Ausbaumaßnahmen - vom besseren Verkehrsfluss und von besseren Parkmöglichkeiten. So wurden 2011 und 2012 sechs große Parkplatzanlagen mit 263 Lkw- und Busstellplätzen sowie 275 Pkw-Stellplätzen gebaut.


600 Meter langer Tunnel


"Diese Verbesserungen kosten natürlich viel Geld", erläuterte Eck. "In die 2011 und 2012 fertiggestellten 34 Kilometer haben wir zirka 450 Millionen Euro investiert." Die Finanzierung wurde ermöglicht durch Mehreinnahmen bei der Lkw-Maut und durch Konjunkturprogramme, die 2009 zusätzlich zum normalen Haushalt aufgestellt wurden. "Eine Finanzierung in solch einem Umfang wünschen wir uns vom Bund auf Dauer, um den Ausbau der BAB3 weiter so zügig vorantreiben zu können", sagte der Staatssekretär. Das sei dringend erforderlich, um die verkehrlichen Engpässe bei bis zu 90.000 Fahrzeugen pro Tag und die daraus resultierenden Staus zu beseitigen.

Den Startschuss für den weiteren Ausbau des insgesamt 220 Millionen Euro teuren Abschnitts zwischen Heidingsfeld und Randersacker gab es am 21. September. Die Mainbrücke und der Bereich der Anschlussstelle Randersacker sind seit Dezember 2011 sechsstreifig ausgebaut. Für die noch fehlenden 5,4 km zwischen Heidingsfeld und der Mainbrücke Randersacker mit dem fast 600 Meter langen Katzenbergtunnel sind noch rund 170 Millionen Euro zu finanzieren. "Der Bund hat hier bisher zugestimmt, bis zu zehn Millionen Euro Vorwegmaßnahmen zu investieren. Wir hoffen aber, dass es bei den laufenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2013 gelingt, den Fernstraßenhaushalt deutlich aufzustocken, so dass dann vom Bundesverkehrsministerium auch die Hauptmaßnahme freigegeben werden kann", sagte Eck.


Ausbau im Spessart


Im Spessart müssen noch 36 Kilometer ausgebaut werden. Dort wird der Ausbau von Westen her fortgesetzt. Der Bund hat für den acht Kilometer langen und rund 100 Millionen Euro teuren Ausbau zwischen der Kauppenbrücke und Rohrbrunn bereits Ende letzten Jahres grünes Licht gegeben. "Aus Rücksicht auf den Winterschlaf der Fledermäuse und auf die Vogelbrutzeit, wozu wir nach dem Planfeststellungsbeschluss verpflichtet sind, können wir aber erst jetzt im Oktober mit den für den Ausbau notwendigen Rodungen beginnen." Die Maßnahme soll 2013 nach dem Ende des Winters voll anlaufen.

Für den Ausbauabschnitt bei Wertheim hat Baden-Württemberg die bayerische Straßenbauverwaltung mit der Planung und Bauabwicklung beauftragt. Im Jahr 2014 könnten vom Stand der Bauvorbereitungen her die Bauarbeiten für diesen Abschnitt beginnen. Allerdings müssen die Mittel dafür rechtzeitig bereitgestellt werden. "Ich habe mich deshalb auch an meine baden-württembergischen Kollegin, Staatssekretärin Dr. Gisela Splett, gewandt, damit auch Baden-Württemberg erkennt, wie wichtig es ist, auch die Ausbaulücke in Baden-Württemberg möglichst schnell zu schließen", betonte Gerhard Eck.

Insgesamt kann der Ausbau der A3 im Spessart bei ausreichender Finanzierung bis Ende 2017/2018 abgeschlossen sein. Um diesen Termin halten zu können, müsse aber bald klar sein, ob die notwendigen Haushaltsmittel bereitgestellt werden.


Baubeginn 2013 möglich


Auch wenn der weitere Schwerpunkt des A3-Ausbaus zwischen Aschaffenburg und Biebelried liege, sei der künftige Ausbau bis Nürnberg dringend notwendig. Bei Geiselwind besteht bereits seit 2009 Baurecht. Dort reicht die Wohnbebauung bis unmittelbar an die A3 heran. "Bei einem Ausbau werden auch Lärmschutzwälle und -wände gebaut; das wäre eine große Erleichterung für die Anwohner", sagte Eck. "Wenn alles gut läuft und der Bund die Mittel kurzfristig freigibt, dann wäre ein Baubeginn 2013 möglich.