600 Narren sagen "Danke Jürgen"
Autor: Peter Pfannes
Volkach, Sonntag, 17. Februar 2019
Weingenießerclub Nordheim: Sitzungspräsident Jürgen Förster erlebt nach 20 Jahren an der Spitze der Narren einen ergreifenden Abschied. Zudem gab's eine tolle Premiere.
Das Drehbuch für die Faschingssitzung des Karnevalsverein Weingenießerclub Nordheim (WGCN) am Samstag hätte ein professioneller Regisseur nicht besser schreiben können. Mit den "Mainschleifchen" feierte die erste WGCN-Nachwuchsgarde seit langem begeisterte Premiere. Einer geballten Ladung an Humor und tänzerischen Glanzlichtern folgte das ergreifende Finale mit dem Abschied des Sitzungspräsidenten Jürgen Förster nach 20 Jahren auf der Kommandobrücke der Nordheimer Spaßvögel.
"Danke Jürgen" war auf hochgehaltenen Plakaten im Saal und auf der Bühne zu lesen. Auch bei Franz Kram flossen einige Tränen. Försters Nachfolger übernahm vor der letzten Nummer das Kommando auf dem Narrenschiff. Seine erste Amtshandlung unter dem Applaus von 600 Fans: Er ernannte den ausscheidenden Narrenchef zum Ehrenpräsidenten des WGCN.
Ein Jubiläum feierte der "Till von Nordheim" alias Dr. Dietrich Heinemeyer. Der redegewandte Landarzt erhielt für 25 Jahre in der Bütt den "Lachenden Löwen" der Föderation europäischer Narren (FEN). Vor seiner Auszeichnung nahm der Lokalmatador mit scharfem Blick und spitzer Zunge die Missstände auf der Welt ins Visier. Merkel, Seehofer, Dieselskandal und der Personalmangel im Gesundheitswesen waren die wichtigsten Themen, die Heinemeyer in nachdenkliche Verse packte. die erste WGCN-Nachwuchsgarde seit langem
Vor der Büttenikone erlebte das Publikum zusammen mit den beiden Gastgesellschaften aus Veitshöchheim und Karlstadt den furiosen Auftritt der Nachwuchsgarde "Die Mainschleifchen". Einstudiert von ihren Trainerinnen Petra Baumann, Mona Schnackig und Jule Förster zauberten die Chearleaders Julia Fiehl, Sophie Plettner, Lilly Braun, Sina Flößer, Lara Bäuerlein und Carla Hückmann einen schnellen und synchronen Tanz auf die Bühne. Die Zuschauer waren der Meinung: "Ihr seid Spitze." Die erste Stimmungsrakete im Saal wurde gezündet. Es sollten im Lauf der gut fünfstündigen Narrenschau mehrere Begeisterungsausbrüche folgen.
Diashows:
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Mit akrobatischen Marsch-, Polka- und Schautänzen ernteten die bayerischen Vizemeister vom TSC Volkach frenetischen Beifall. Seit vielen Jahren feiern WGCN und TSC bei den Faschingssitzungen eine vertrauensvolle Partnerschaft. Mit Keyboard und fetziger Stimme sorgte "Schon-fast-Lokalmatador" Bernhard Schäfer für vehemente Schunkelrunden. Zusammen mit Sängerin Monika Dietz und Schifferklavier heizte er beim "Walking Act" nach Après-Ski-Manier mächtig ein.
Sitzungspräsi Jürgen Förster zog ein zufriedenes Fazit: "Bei all dem Stress in unserem Leben ist es doch wunderbar, dass es den Fasching gibt." Mit einem "dreifach dankbar donnernden Nordheim helau" riss er ein letztes Mal das Narrenvolk mit. Die Resonanz und das Stimmungsbarometer zeigten, dass er sein oberstes Ziel, "Stimmung und Lachen verbreiten", auch diesmal wieder erreichte. Närrische Gäste griffen ihm dabei unter die Arme: Wolfgang Voith als Närrischer Frecker, Fredi Breunig als ratloser Fasenöchter, Stefan Eichner als das Eich, Ines Procter als Putzfraa und Christoph Maul als Hochzeitsgast. Für Bühnenspektakel sorgten Tanzgruppen vom VCC Veitshöchheim (Von der Raupe zum Schmetterling), die deutschen Meister aus Zellingen TureDancer (Ganesha und der Fluch des Brahman Khan) und die Hettschter Gassefetzer.
Die Mitwirkenden: