Druckartikel: 36 Jahre im Dienst der Astheimer Kirche

36 Jahre im Dienst der Astheimer Kirche


Autor: Peter Pfannes

Astheim, Mittwoch, 30. Januar 2013

Als Mitglied der Kirchenverwaltung in Astheim war Fred Binzenhöfer mehr als drei Jahrzehnte lang an wichtigen finanziellen Entscheidungen beteiligt. Vor allem das Hochwasser sorgte dabei immer wieder für unvorhersehbare Ausgaben.
Genau vor zehn Jahren hat das Hochwasser erhebliche Schäden in der Astheimer Kirche St. Johannes Evangelist hinterlassen. Norbert Lehnert vom Bauamt der Diözese Würzburg, Kirchenpfleger Willi Niederführ und Ingenieur Manfred Platz inspizierten die Schäden. Fotos: Pfannes


Fred Binzenhöfer sammelt leidenschaftlich gerne Briefmarken. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Steuerberater und seines ehrenamtlichen Engagements als Mitglied der Kirchenverwaltung landeten seine schönen Exemplare lange Zeit unsortiert in der Schublade. Mit dem Eintritt in den Ruhestand und der Verabschiedung aus der Kirchenverwaltung hat der 72-jährige Steuerberater jetzt wieder mehr Zeit, sich um sein Hobby zu kümmern. Beim jüngsten Pfarrfamilienabend sagten seine Wegbegleiter dem Astheimer Urgewächs "Danke" für 36 Jahre ehrenamtlichen Dienst. Zusammen mit Binzenhöfer traten Anne Menz und Willy Niederführ (beide 18 Jahre) sowie Lothar Flößer (zwölf Jahre) in den Kirchenverwaltungsruhestand.
Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Reiner Hertlein würdigte in seiner Laudatio die Verdienste der ausscheidenden Mitglieder.

"Ehrenamt in einer solchen Länge kann man eigentlich mit wenigen Sätzen nicht umfassend beschreiben", betonte Hertlein. Zu den vorrangigsten Aufgaben der Kirchenverwaltung gehörten die Verwaltung des kirchlichen Vermögens sowie die Ausführung des Haushaltsplanes. "In dieser langen Zeit des Ehrenamtes in der Kirchenverwaltung wurden von allen Mitgliedern wichtige Entscheidungen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten getroffen."

Das Wasser hat enorme Schäden hinterlassen

Hertlein erinnerte an die wichtigsten Meilensteine der langjährigen Amtszeit des Kirchenverwaltungsquartetts wie das Dreikönigshochwasser 2003 in der Pfarrkirche. "Alle waren rund um die Uhr im Einsatz, um zu verhindern, dass die Schäden in der Kirche zu groß werden", sagte Hertlein. Gerade die extremen Hochwasser des nahen Mains wird auch Fred Binzenhöfer nicht vergessen. "Zwei Mal hat das Wasser enorme Schäden hinterlassen und uns vor große finanzielle Herausforderungen gestellt", erzählt er. Binzenhöfer ist als einer der "Männer der ersten Stunden" in der Astheimer Kirchenverwaltung aktiv und sorgte zusammen mit seinen Kollegen dafür, dass die Folgen der Überschwemmungen beseitigt werden konnten. "Das geht natürlich nur in Teamwork", weiß der zweifache Vater und vierfache Großvater.
Nach dem jüngsten Hochwasser kam es zu einer umfassenden Sanierung der Kirche. Die Kirchenheizung wurde erneuert und der Kirchgarten wurde umgestaltet. Weitere Eckpfeiler der Arbeit in der Kirchenverwaltung waren die Isolierung des Dachbodens sowie die Erneuerung des Garagentores im Pfarrhaus. Hertlein erinnerte auch an den "verheerenden" Schwelbrand am linken Marienaltar 1986 mit anschließender Innen- und Außenrenovierung der Pfarrkirche und dem Bau der Sakristei.

Viel Freizeit geopfert

An die erforderlichen vielfältigen Bemühungen zu dessen Finanzierung kann sich Fred Binzenhöfer noch sehr gut erinnern und würdigt gleichzeitig den enormen Einsatz der Kirchenpfleger wie zuletzt Heinrich Fackelmann und Willy Niederführ. "Beide haben viel Freizeit geopfert." Niederführ, der sein Kirchenpflegeramt an Bernhard Wagenhäuser übergab, bedauerte den erneuten Ausfall der Temperierungsanlage der Kirchenheizung, bedingt durch die Folgen des Hochwassers vom Januar 2011. "Wir müssen uns für einige Zeit warm anziehen", sagte er. Als Dankeschön der Pfarrgemeinde bekamen die Geehrten einen gemeinsamen Nachmittag in Würzburg geschenkt. Fred Binzenhöfer freut sich dabei schon auf die Führung im frisch renovierten Dom und den gemeinsamen Dämmerschoppen am Abend. Gerne will er seine langjährige Erfahrung den Nachfolgern in der Kirchenverwaltung zur Verfügung stellen, wenn das gewünscht wird. Ansonsten wird der rüstige Rentner sich künftig mit Fahrradfahren fit halten und natürlich seine Briefmarkensammlung auf Vordermann bringen.