Stadt Hof verleiht Filmpreis 2024 an Peter Goedel - "Freiheit in der Kunst"
Autor: Redaktion
Hof an der Saale, Freitag, 25. Oktober 2024
Mit dem Hofer Filmpreis ehrt die Stadt Hof den Filmemacher Peter Goedel. Die Preisverleihung betont die kulturelle Bedeutung der Internationalen Hofer Filmtage.
Im Festsaal der Freiheitshalle wurde der Filmpreis der Stadt Hof an den Dokumentarfilmer, Autor und Produzenten Peter Goedel verliehen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet. Laut Süddeutscher Zeitung ist er "einer der aufregendsten Filmemacher des jungen deutschen Kinos".
Oberbürgermeisterin Eva Döhla begrüßte die Gäste persönlich und erinnerte an die Gründung der Internationalen Hofer Filmtage im Jahr 1967. Diese waren nicht nur ein kulturelles Event, sondern auch Ausdruck eines neuen Lebensgefühls und des Wunsches nach Freiheit.
"Die Filmtage stehen für eine unkonventionelle Herangehensweise, in der Filme ohne vorherige Sichtung gezeigt werden. Das spiegelt den antiautoritären Geist der damaligen Zeit wider und positioniert Hof als Ort geistiger Freiheit. Die Freiheit in der Kunst muss geschützt und gefördert werden, insbesondere angesichts von Kürzungen der Kulturetats. Die Macht der Fantasie kann nur wirksam werden, wenn wir die Entwürfe und Gegenentwürfe in der Kunst zulassen", so Eva Döhla.
Video:
Der Filmpreis der Stadt Hof wird seit 1986 anlässlich der Internationalen Hofer Filmtage verliehen und ehrt Persönlichkeiten, die eng mit dem Filmfestival in der Saalestadt verbunden sind. 1980 feierte Peter Goedels Film „Talentprobe“ bei den 14. Internationalen Hofer Filmtagen Weltpremiere.
Gedreht im Sommer 1979 bei einer öffentlichen Veranstaltung im Kölner Rheinpark, zeigt dieser Dokumentarfilm neben den Konzerten von unter anderem Udo Jürgens und einer Beatles Revival Band die „Udo Werners Talentprobe für Jedermann“. Die Talente treten hierbei einer mit Trillerpfeifen, Trompeten und anderem bewaffneten Menge von 5000 Leuten gegenüber, die sie bei Missfallen gnadenlos niederbrüllt. Goedel gastierte mehrmals in Hof und zählt zu den regelmäßigen Besuchern der Internationalen Hofer Filmtage. Insgesamt liefen fünf Filme unter der Regie Goedels in der Saalestadt:
- „Talentprobe“ (Dokumentarfilm 1980)
- „Peter Przygodda, Schnittmeister“ (Dokumentarfilm 1993)
- „Trip nach Tunis“ (Spielfilm 1993)
- „Tanger – Die Legende einer Stadt“ (Spielfilm 1997)
- „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ (Dokumentarfilm 2011)
Die Laudatio hielt Dunja Bialas, Journalistin mit Schwerpunkt Filmkritik und Lehrbeauftragte an der LMU München. „Er ist ein Filmemacher, der ein facettenreiches Werk hervorgebracht hat mit viel künstlerischer Freiheit. Er macht sogar politische Filme poetisch und poetische Filme politisch. Er weiß: Ohne Wirklichkeit gibt es keine Geschichten“, sagte Bialas.