Seine Firma Lamilux schafft auf Dächern Licht
Autor: Matthias Litzlfelder
Rehau, Donnerstag, 27. April 2017
Vor rund hundert Jahren noch Zimmerei, steht der Name Strunz heute für den führenden Hersteller von Tageslichtsystemen und faserverstärkten Kunststoffen.
Der klangvolle Firmenname ist älter als gedacht. "Mein Vater hat schon 1954 eine Wellplatte aus Polyester hergestellt. Das Produkt wurde dann international vertrieben und hatte den Namen ,Lamilux' - eine Wortkombination aus Laminieren, dem Herstellungsprozess der Platte, und ,Lux‘ für lichtdurchlässig", erzählt Heinrich Strunz. Was einst nur ein Produktname war, wurde schnell zum Namen des Unternehmens, das seit mehr als 100 Jahren von der Familie Strunz geführt wird.
Sägewerk und Holzbauten
Wer vor 100 Jahren den Betrieb in Rehau besuchte, konnte nicht ahnen, dass daraus einmal eine international ausgerichtete Firmengruppe werden würde. Der Großvater des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters war Zimmerermeister, erweiterte seinen Betrieb um ein Sägewerk und produzierte alsbald montagefertige Holzbauten. Heute wird bei Lamilux nicht mehr mit Holz gearbeitet. Kunststoffe stehen im Mittelpunkt, neben Metall und Elektrik. Schon Heinrich Strunz' Vater setzte auf industrielle Fertigung in zwei unterschiedlichen Geschäftsbereichen: glasfaserverstärkte Kunststoffe und Lichtkuppeln.
Zwei Juristen an der Spitze
Der Sohn kam 1985 im Alter von 28 Jahren in die Firma - und wurde gleich Geschäftsführer. "Mein Vater war da schon schwer krank", sagt der 60-Jährige. Studium und Referendariat hatte der promovierte Jurist da bereits absolviert. "Die Urprodukte waren da, ich habe das dann stark ausgebaut." In der Tat. 1985 machte das Unternehmen gerade mal sieben Millionen Euro Umsatz, im vergangenen Jahr 230. Knapp 100 Mitarbeiter waren damals in der Firma. Heute sind es mehr als 850.Seit 1994 teilt sich Heinrich Strunz die Geschäftsführung mit seiner Frau Dorothee, ebenfalls promovierte Juristin. Sie stieg nach der Geburt ihres dritten Kindes ein. Seine beiden älteren Kinder hat das Ehepaar bereits für das Familienunternehmen begeistern können - als vierte Generation. Die jüngste Tochter studiert Medizin.