Mödlareuth: Deutsch-Deutsches Museum soll erweitert werden - das sind die Pläne
Autor: Redaktion
Mödlareuth, Mittwoch, 09. Februar 2022
Das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth soll in den nächsten Jahren erweitert werden. Für die Neugestaltung des Außengeländes beginnen nun die vorbereitenden Maßnahmen. Dadurch sollen die wesentlichen Aspekte des Geländes mehr hervorgehoben werden.
Wie bereits bekannt ist, wird das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth in den nächsten Jahren schrittweise erweitert. Geplant sind sowohl die Neugestaltung des Außengeländes als auch ein Erweiterungs-Neubau des Museums, wie das Landratsamt Hof erklärt.
Im ersten Bauabschnitt werde dieses Jahr zunächst das Außenausstellungsgelände neugestaltet. Die vorbereitenden Arbeiten dazu starten im Februar mit der Baufeldräumung und der anschließenden Herrichtung der künftigen Baustellenfläche. Die eigentlichen Baumaßnahmen des ersten Bauabschnitts sollen dann gemäß Planung Ende April beginnen und bis Ende November abgeschlossen werden.
In einem Pressegespräch vor Ort habe der Zweckverband darüber informiert und einen Ausblick auf die Neugestaltung des Außenbereichs gegeben, deren Kosten sich auf rund 2,8 Millionen Euro belaufen. Die Baumaßnahmen für den Bauabschnitt 2, den Museumsneubau, soll in einem nächsten Schritt im Jahr 2023 beginnen und 2025 abgeschlossen sein.
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Das neue Ausstellungskonzept für das Außengelände wurde laut Landratsamt von einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe unter Federführung von Rupert Grübl, Leiter der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung, entworfen.
"Ziel der Neukonzeptionierung war es, die Außenanlage neu zu ordnen, um die beiden wesentlichen Aspekte des Geländes noch besser zu berücksichtigen: Zum einen soll der authentische, ehemals geteilte Ort Mödlareuth mit seiner Mauer und Grenzanlage möglichst unverfälscht erhalten und erlebbar bleiben. Zum anderen sollen die nachträglich hinzugefügten Elemente des Freigeländes, die den ehemaligen Grenzverlauf mit seinen Sperranlagen nachbilden, sich in Zukunft deutlicher als Rekonstruktion erkennbar in das Gesamtgelände einfügen. Entsprechend wird das Außengelände in voneinander getrennte Teilbereiche aufgeteilt."
Die Unterscheidung werde durch gestalterische Maßnahmen wie etwa die Positionierung des rekonstruierten Ausstellungsbereichs im Gelände erreicht, durch gezielten Einsatz unterschiedlicher Materialien sowie durch ein tieferes Geländeniveau. Auch die häufige Frage von Besuchern nach dem Original-Grenzverlauf soll durch neue Gestaltungselemente beantwortet werden: In Mödlareuth sei noch ein Teilstück der Mauer, die das Dorf einst teilte, erhalten. Der weitere frühere Mauerverlauf soll zukünftig durch eine Markierung mit weißen Kacheln und Pfählen gekennzeichnet werden. Bedeutende Orte der Geschichte des Dorfes sollen ebenfalls größere Aufmerksamkeit erfahren.
Als besondere "Orte der Freiheit" seien hier etwa die Untere Mühle, der Ort der einzigen geglückten Flucht in Mödlareuth zu nennen, sowie die Obere Mühle, die von einer Familie verlassen wurde, die eine Flucht in den Westen der Zwangsumsiedelung innerhalb der DDR vorzog. Beide Gebäude wurden vom DDR-Regime abgerissen und sollen durch das neue Ausstellungskonzept stärker gewürdigt werden.