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Hof: Radikaler Impfgegner (21) schießt Mutter mit Armbrust in Kopf - wollte Impfung seines Bruders verhindern


Autor: Redaktion, Agentur dpa

Thiersheim, Freitag, 27. Oktober 2023

Mit roher Gewalt hat ein 20-Jähriger aus Hof seine Mutter geschlagen und anschließend stranguliert haben, um so eine Impfung seines Bruders zu verhindern. Danach schoss er ihr mehrere Armbrust-Bolzen in den Kopf. Nun muss er lange ins Gefängnis
Der 21 Jahre alte Angeklagte (l) sitzt im Prozess wegen Mordes an seiner Mutter neben seinem Anwalt Georg Wolfrum. Der Angeklagte soll als überzeugter Impfgegner seine 54 Jahre alte Mutter getötet haben, weil er eine bevorstehende Impfung seines jüngeren Bruders verhindern wollte.  Nun wurde er zu elf Jahren Haft verurteilt.


Update vom 27.10.2023, 09.30 Uhr: Mann wollte Impfung seines Bruders verhindern - wegen Mordes an Mutter verurteilt

Wegen des heimtückischen Mordes an seiner Mutter ist ein 21-Jähriger vor dem Landgericht Hof zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren verurteilt worden. Zugleich ordnete eine Jugendkammer des Gerichts die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte.

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Die Kammer ist demnach überzeugt, dass der Mann seine 54 Jahre alte Mutter in Thiersheim (Landkreis Wunsiedel) tötete, um eine anstehende Impfung seines jüngeren Bruders zu verhindern. Er litt während der Tat laut den Richtern unter einer Wahnsymptomatik und war deshalb in erheblichem Maße vermindert schuldfähig. Eine lebenslange Freiheitsstrafe kam aus diesem Grund nicht in Betracht.

Im März dieses Jahres hatte der damals 20-Jährige selbst die Polizei verständigt und angegeben, seine Mutter getötet zu haben. Auch vor Gericht räumte er die Tat ein. Im Prozess schilderte der Angeklagte, dass Impfungen sein Leben ruiniert hätten und er mit der Tötung seiner Mutter habe verhindern wollen, dass sein elf Jahre alter Bruder im April eine Impfung erhalte.

Laut Staatsanwaltschaft hatte er seine Mutter mit roher Gewalt geschlagen und stranguliert. Als die 54-Jährige bereits tot war, soll er ihr mit einer Armbrust zudem mehrere Bolzen in den Kopf geschossen haben. Die Kammer verurteilte den 21-Jährigen nach Erwachsenenstrafrecht. Die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus ordnete sie an, da von dem Angeklagten eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe. Er sei für jede Person gefährlich, die seinen Bruder impfen wolle, sagte der Vorsitzende Richter zur Urteilsbegründung.

Update vom 17.10.2023, 16.55 Uhr: Prozessauftakt um Mord an Mutter - Mann wollte Impfung seines Bruders verhindern

Ein 20-Jähriger hat zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Hof eingeräumt, seine Mutter getötet zu haben. Der Angeklagte habe angegeben, dass er damit eine Impfung seines jüngeren Bruders habe verhindern wollen, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag (17. Oktober 2023) mit.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine 54-jährige Mutter im März dieses Jahres in ihrer Wohnung im bayerischen Thiersheim ermordet zu haben. Der Mann leidet laut Anklage unter Wahnvorstellungen und ist demnach überzeugter Impfgegner. Seine Mutter machte er den Angaben nach dafür verantwortlich, zuvor geimpft worden zu sein. Die Impfungen hatten seiner Überzeugung nach sein Leben ruiniert.

Mit der mutmaßlichen Tat wollte er demnach verhindern, dass sein elf Jahre alter Bruder im April eine Impfung erhält. Mit roher Gewalt soll der Angeklagte deshalb seine Mutter geschlagen und anschließend stranguliert haben. Als die 54-Jährige bereits tot war, soll er ihr zudem mit einer Armbrust mehrere Bolzen in den Kopf geschossen haben.

Der junge Mann hatte daraufhin selbst den Notruf verständigt und angegeben, seine Mutter getötet zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft damals mitgeteilt hatten. Rettungskräfte fanden die Frau leblos vor und konnten nur noch ihren Tod feststellen. Die Polizei nahm den Deutschen widerstandslos fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Das Verfahren wird aufgrund des Alters des Angeklagten vor einer Jugendkammer verhandelt. Es sind fünf weitere Termine bis Ende Oktober geplant.

Update vom 16.10.2023, 19.19 Uhr: Angeklagter leidet unter Wahnvorstellungen

Ein 20-Jähriger steht ab Dienstag (17. Oktober 2023, 9.00 Uhr) vor dem Landgericht Hof, weil er seine Mutter ermordet haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die 54-Jährige im März dieses Jahres in ihrer Wohnung in Thiersheim (Landkreis Wunsiedel) stranguliert zu haben, wie ein Sprecher des Gerichts mitteilte.

Als Motiv geht die Anklagebehörde demnach davon aus, dass der unter Wahnvorstellungen leidende Mann ein überzeugter Impfgegner ist. Mit dem mutmaßlichen Mord wollte er demnach verhindern, dass sein minderjähriger Bruder geimpft wird.

Der junge Mann hatte nach der ihm vorgeworfenen Tat selbst den Notruf verständigt und angegeben, seine Mutter getötet zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft damals mitgeteilt hatten. Rettungskräfte fanden die Frau leblos vor und konnten nur noch ihren Tod feststellen. Polizisten nahmen den Deutschen widerstandslos fest. Er kam in Untersuchungshaft. Das Verfahren wird aufgrund des Alters des Angeklagten vor einer Jugendkammer verhandelt.

Ursprungsmeldung vom 06.03.2023, 14.53 Uhr: Hat der Sohn die eigene Mutter getötet? Polizei nimmt 20-Jährigen in Oberfranken fest

Im oberfränkischen Thiersheim (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge) ist es offenbar zu einer folgenschweren Gewalttat gekommen. Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizeipräsidium Oberfranken und Staatsanwaltschaft Hof wurde am Sonntag (5. März 2023) in einer Wohnung in Thiersheim eine Frau tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft Hof und die Kriminalpolizei Hof ermitteln wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.

Wie Präsidium und Staatsanwaltschaft berichten, meldete sich am Sonntagnachmittag ein 20-jähriger Mann über Notruf bei der Integrierten Leitstelle. "Er teilte mit, seine Mutter getötet zu haben", heißt es in der Pressemitteilung. Die ersten Einsatzkräfte fanden die Frau demnach tatsächlich leblos in der Wohnung vor. "Für sie kam jede Hilfe zu spät." Ein hinzugerufener Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen.

Thiersheim: Frau (54) tot in Wohnung aufgefunden - Sohn wird Ermittlungsrichter vorgeführt

Die Polizeibeamten nahmen den 20-Jährigen widerstandslos fest. Gegen diesen besteht der Verdacht, seine 54-jährige Mutter bewusst und zielgerichtet getötet zu haben. "Nähere Einzelheiten zur genauen Tatausführung oder einem möglichen Motiv des Tatverdächtigen können derzeit nicht mitgeteilt werden", erklären Polizei und Staatsanwaltschaft. "Die Ermittlungen werden mit Hochdruck vorangetrieben, werden jedoch voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen."

Der Pressemitteilung zufolge wurde der Tatverdächtige am Montagvormittag (6. März 2023) einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof erließ dieser Haftbefehl wegen Totschlags gegen den Heranwachsenden, der nun in einer Justizvollzugsanstalt auf den weiteren Fortgang des Verfahrens wartet.