Hof: Projekt Shuttle-Modellregion-Oberfranken kommt zum Abschluss
Autor: Redaktion
Hof an der Saale, Freitag, 20. Sept. 2024
Nach über vier Jahren endet das Forschungsprojekt Shuttle-Modellregion-Oberfranken planmäßig. Ergebnisse zeigen Fortschritte im autonomen Fahren und dessen Potenzial für ländliche Räume.
Die „Shuttle-Modellregion-Oberfranken“ (SMO) kommt laut einer Pressemitteilung der Stadt Hof nach mehr als vier erfolgreichen Jahren Ende September planmäßig zum Abschluss. Die Forschungsarbeiten begannen mit dem Start der ersten Projektphase in Oberfranken im Jahr 2020 aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Die kommunalen Projektpartner bestanden aus der Stadt Hof, dem Landkreis Hof und dem Landkreis Kronach.
Akademische Partner waren die TU Chemnitz, die Hochschule Hof und die Hochschule Coburg. Partner aus Industrie und Privatwirtschaft vervollständigten die Liste mit DB Regio Bus, REHAU Automotive SE & Co. KG, Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG und dem Konsortialführer Valeo Schalter und Sensoren GmbH. Als Praxispartner war die Logistikagentur Oberfranken e.V. und die Nuts One GmbH in die Rolle der Projektkoordination involviert.
Durch die beiden Förderprojekte SMO1 und SMO2 haben alle Projektpartner einen nachhaltigen Nutzen an den erzielten Forschungsergebnissen. Die Industriepartner konnten ihre Praxiserfahrung weiter ausbauen und das Thema autonomes Fahren weiter voranbringen. Die beteiligten Hochschulen Chemnitz, Hof und Coburg intensivierten ihre Zusammenarbeit und finanzierten Promotionsstellen und Forschung.
Video:
Insbesondere wurde der Studiengang autonomes Fahren am neuen Lucas-Cranach-Campus in Kronach durch die Projekte und die öffentliche Förderung unterstützt. Sowohl die beteiligten Kommunen, als auch die Bürger*innen, gewannen während der Projektlaufzeit wertvolle Erkenntnisse darüber, wie der öffentliche Nahverkehr zukünftig nachhaltig und barrierearm betrieben werden kann. Die Projektergebnisse zeigen auch, dass die Forschung im Hinblick auf das automatisierte Fahren in ländlichen Räumen große Fortschritte gemacht hat.
In der ersten Phase stand die Etablierung des Shuttlebetriebs in den Modellkommunen Kronach, Hof und REHAU im Fokus. In Kronach lag dabei der Fokus auf dem touristischen Betrieb, während in Hof die letzte Meile und die Anbindung der Innenstadt an den Bahnhof im Vordergrund standen. Der Shuttlebetrieb war ein voller Erfolg, was auch die Fahrgastbefragungen der Hochschule Coburg während der ersten Projektphase zeigten. Auch die begleitenden Forschungsarbeiten, wie die Shuttle-Leitstelle oder auch die Teleoperation, wurden erfolgreich abgeschlossen.
Die „Shuttle-Modellregion-Oberfranken“ ging Anfang 2022 in ihre zweite Projektphase über und konnte somit die Forschungsarbeiten und den Shuttlebetrieb fortführen. Dabei kam der neue Standort Bad Steben hinzu. Der Shuttlebetrieb erfolgte weiterhin und wurde von der DB Regio Bus ausgeführt. Die zweite Projektphase nahm die KI-unterstützte vollständige Automation in den Fokus. Dabei wurde der bedarfsgesteuerte On-Demand-Betrieb getestet und gleichzeitig untersucht, inwieweit der Shuttle-Betrieb ohne Begleitpersonal durch die im Projekt konzipierte Leitwarte fernüberwacht werden kann.
Hier war maßgeblich der Konsortialführer Valeo beteiligt. Jörg Schrepfer, Entwicklungsleiter bei Valeo in Kronach, sagt dazu: „Wir haben uns gefragt, was passiert, wenn die Sicherheitsperson nicht mehr im Shuttle ist, sondern in der Shuttle-Leitstelle? In den vergangenen knapp vier Jahren haben wir gemeinsam im Projektkonsortium hierfür vielfältige Antworten und Lösungen entwickelt. Diese Technologien werden auch in Fahrerassistenzsysteme von Valeo einfließen und eines Tages auch in Ihrem PKW zu finden sein“.