Am Montag (23. September 2024) ist es zu einem Rettungseinsatz in einem kunststoffverarbeitenden Betrieb im Landkreis Hof gekommen. Mitarbeiter bemerkten ein giftiges Gas, woraufhin das Gebäude evakuiert werden musste.
Der Arbeitsalltag bei Kunststoff Helmbrechts wurde am Montag (23. September 2024) durch einen gesundheitsgefährdenden Vorfall unterbrochen. "Heute Morgen haben Mitarbeiter Paletten mit Kunststoffteilen geöffnet und dann einen stechenden Geruch festgestellt", erklärt der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizei Münchberg Heiko Mettke der Nachrichtenagentur News5 im Interview.
Messungen stellten das giftige und reizende Gas Formaldehyd fest. "Da wurde natürlich das Gebäude sofort geräumt und die Feuerwehr alarmiert", führt er fort. "Verschiedene Chemikalien können einen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen haben", fügt der Feuerwehrsprecher des Landkreises Hof, Andreas Hentschel, hinzu. Dementsprechend gut waren die Einsatzkräfte ausgerüstet.
Mitarbeiter entdecken in Helmbrechts giftiges Gas - Feuerwehr geht mit Chemikalienschutzanzug vor
"Beim Eintreffen an der Einsatzstelle war die Firma schon dabei, die betroffenen Bereiche zu räumen und die Mitarbeiter aus dem Gebäude zu evakuieren", so Hentschel. Nachdem sich alle Menschen hinausbegeben hatten, begann die Feuerwehr mit Messungen. "Es ist Spezialgerät erforderlich, um den Stoff nicht an die Feuerwehrleute ranzulassen", erläutert Mettke die Besonderheit von Einsätzen mit Gefahrgut.
Mit Atemschutz und einem Chemikalienschutzanzug traten die Feuerwehrkräfte in das Gebäude. Die Anzüge schirmen den Träger laut Hentschel komplett von der Außenluft ab. "Wenn sie das Gebäude verlassen, werden sie an der Dekontaminationsstelle gesäubert und es wird tunlichst darauf geachtet, dass sie nicht mit der Außenhülle des kontaminierten Anzugs in Berührung kommen", erklärt er das Prozedere weiter. Sind alle Bereiche des Betriebs frei von gesundheitsgefährdenden Stoffen, können sie wieder freigegeben werden. Eine Fachfirma hat laut Mettke die Aufgabe, diese zu entsorgen.
Zwei Mitarbeiter atmeten letztlich das farblose Gas ein, erlitten Atemwegsreizungen und damit laut Mettke leichte Verletzungen. Bei einem Zuliefererbetrieb im Bereich Wunsiedel, der das Granulat an Kunststoff Helmbrechts liefert, wurden ebenfalls Messungen durchgeführt. Formaldehyd wurde hier jedoch nicht festgestellt, wie der Polizeisprecher mitteilt. Weitere Nachrichten aus Hof und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.