Heißgeliebte Anhängsel
Autor: Sabine Christofzik
Bamberg, Montag, 13. Oktober 2014
Die Welt geht nicht mehr unter, wenn der Teddy unauffindbar ist. Aber das Herz so manches 40- oder 50-Jährigen hängt immer noch an einem Plüschviech.
So, so. Da werden auch Männer weich! Na und? "Gibt's den alten Grübbl eigentlich noch? Doch, irgendwo wird er sein ..." Über das Gesicht des Kollegen huscht ein fast wehmütiges Lächeln. Was der "Grübbl" ist, verrät er nicht. Nur so viel: "Der war mir mal sehr, sehr nahe. Aber das ist zu privat."
Abgeliebt, kaputtgeknutscht. In Kisten begraben auf dem Dachboden leben sie. Auf Regalen sitzend. Oder ganz nah bei ihren Besitzern, in einer Ecke des Betts. Immer noch. Oder wieder.
Und manchmal gibt es sie nur noch in der Erinnerung - denn nicht jeder hat sein Lieblingstierchen aus Kindertagen aufgehoben. Aber fast jeder weiß etwas über sein Ein-und-Alles zu erzählen, ohne das damals gar nichts ging. Das Einschlafen nicht, das Zufriedensein nicht.
Aus Kindern werden Erwachsene, die sich (oft vielleicht zu schnell) von vielem trennen. Deshalb sind sie nicht mehr fotografierbar, die Teddys, die Häschen und die Kätzchen - einst so "lebensnotwendig", dass die Welt stillzustehen drohte, wenn sie mal nicht auffindbar waren.
Aber man kann ja nicht nur einen/eine/eines lieben. Und nicht wenige Kollegen bekennen frank und frei, dass auch ihr 40 oder 50 Jahre altes Herz immer noch an einem Plüschviech hängt. An einem neuen vielleicht, oder aber doch am alten.
Da ist es wieder, das Lächeln. "Ja. Da gibt es ..." - und dann kommen sie, die Geschichten, die wir hier einfach mal festhalten wollen.