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Zurück bleibt der braune Schlamm


Autor: Jochen Bopp

, Montag, 17. Januar 2011

Nach dem Hochwasser haben die Anwohner des Mains alle Hände voll damit zu tun, das Schlamassel wieder aufzuräumen.
Während im Hintergrund die Haßfurter Ringstraße noch durch den Main  überflutet und unpassierbar ist, begannen Gerhard und Christa Spitzschuh am Montag mit der Säuberung des Gehbereichs vor ihrem Anwesen.   Der Parkplatz Gries steht noch unter Wasser. Foto: Jochen Bopp


Nach dem allmählichen Rückgang des Hochwassers begannen am Montag die ersten Säuberungsaktionen der von Schlamm überzogenen Straßen. Am Pegel Trunstadt war der Wasserstand des Mains unter die 5-Meter-Marke gefallen.
In der Nacht zum Montag konnten die ersten Fahrzeuge auch wieder den Haßfurter Stadtteil Augsfeld erreichen. Das Technische Hilfswerk konnte am Abend seine Übersetzhilfen einstellen. Weil die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gefallen waren, musste um Mitternacht der Kreisbauhof vorsichtshalber Salz streuen. In Haßfurt waren allerdings gestern noch der gesamte Parkplatz Gries und die Ringstraße, die Wildbadunterführung, der Ziegelbrunn, der TV-Sportplatz und der untere Teil des Parkplatzes Tränkberg überflutet und gesperrt.
Das Hochwasser am Wochenende hatte in Haßfurt den Höchststand aus dem Jahr 2003 um fünf Zentimeter verfehlt.
Gerhard und Christa Spitzschuh waren am Montagvormittag die ersten, die das Gehpflaster vor ihrem Haus in der Ringstraße von den glitschigen Schlammmassen reinigten.

Gerhard Spitzschuh ärgerte sich ein wenig über die verspätete Auskunft der Behörden, dass der Wasserstand am Pegel Trunstadt, hinweisgebend für das wenige Stunden später zu erwartende Hochwasser vor der Haustüre, nicht ganz mit dem vor acht Jahren vergleichbar war. "2003 hatten wir am Pegel Trunstadt weit über sieben Meter", sagte er, "diesmal waren es 6,80 Meter und so waren auch die Prognosen. Da denkt man doch, dass es nicht so schlimm wird." Die Spitzschuh's hatten noch mal Glück. Das Wasser stand "Oberkante-Unterlippe" an der Treppe vor der Haustüre, die in letzter Sekunde mit Folien und Sandsäcken dicht gemacht worden war. Voll des Lobes waren Christa und Gerhard Spitzschuh deshalb auch über die Freiwillige Feuerwehr. "Vor acht Jahren hat sich niemand blicken lassen. Jetzt waren die mehrfach da und haben sich erkundigt und geholfen", sagte Christa Spitzschuh.