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Zell ist das Hollywood Frankens


Autor: Alfons Beuerlein

Zell am Ebersberg, Montag, 24. Februar 2014

Kein Auge blieb trocken bei der Büttensitzung des TSV Zell a. E.. Mit einem fünfstündigen Programm zeigten die Zeller Akteure zusammen mit ihren auswärtigen Gastrednern und Garden eine mit viel Witz und guter Laune gewürzte Bühnen-Show.
Die Zeller Orginale (von links) Holger und Fritz Betz sowie Kilian Hügerich nahmen das Dorfgeschehen auf das Korn und schossen auch einige Pfeile Richtung Sand ab.


Vollbesetzt bis auf den letzten Platz war das Zeller Sportheim bei der ersten der TSV-Schauen, die heuer zum 40. Male präsentiert wurde. Der einzige Akteur, der von Beginn an als Elferrat und als Aktiver auf der Bühne bei der Zeller Fasenacht mit von der Partie ist, ist Arthur Kraus, der dafür auch durch Sitzungspräsident Willi Fuß eine besondere Ehrung erfuhr.

Erst einmal kommt das Zeller Faschingslied

Die Zeller Büttensitzung wurde wie immer mit dem Zeller Faschingslied eingeleitet, bei dem das Publikum gleich zum mitmachen animiert wurde. Somit herrschte sofort Stimmung im Saal. Nicht zuletzt profitierte davon die Tanzgarde "Sweetys" vom TV Sand, die mit einem von viel Applaus begleiteten exakten Gardetanz für die richtige Einstimmung sorgte.

Dem jungen Tanzmariechen Sabrina Hertinger, die demnächst ihr Können bei der Bayerischen Meisterschaft unter Beweis stellen wird und in Zell wie ein Wirbelwind über die Bühne fegte, flogen ebenfalls die Herzen des Publikums zu.

Hans und Rudi (Hans Schumm und Rudi Schnellbächer) von der Kleinkunstbühne Krum zeigten in ihrem Sketch auf, wie man von einer Versicherung profitieren oder auch übers Ohr gehauen werden kann. Mit einem sehr schönen, schwungvollen Disco-Tanz heizten danach die Zeller "Dancing Kats" das ohnehin ausgezeichnet mitgehende Publikum weiter an.

Der frühere Sitzungspräsident Engelbert Mahr trat diesmal als Büttenredner auf, der sich intensiv mit der der Apotheken-Rundschau beschäftigte. Er wusste von unwirksamen Cremes und falschen Pillen zu berichten und zog das Fazit: "Egal ob Mann oder Frau, jeder braucht die Apo-Rundschau".

Im Saalkandidatenspiel mussten zwei Paare ihre Geschicklichkeit beweisen und wie nicht anders zu erwarten, ging der nicht ganz ernst zu nehmende Wettbewerb unentschieden aus.

Der nachfolgende Auftritt der "Drei Zeller Originale", Kilian Hügerich, Fritz und Holger Betz, wurde zu einem exzellenten Höhepunkt. Sie nahmen unter dem Begriff "Zell ist das Hollywood Frankens" nicht nur das Ortsgeschehen auf das Korn, sondern schossen auch gezielt spitze Pfeile Richtung der Nachbargemeinde Sand ab.

Die Sänder Gänseplage auf dem Kunstrasenplatz?

Zum geplanten Sander Kunstrasenplatz stellten sie fest " Es gilt aber noch zu beweisen, ob die Gäns` nicht auch auf Kunstrasen scheißen"; und den amerikanischen Handy-Abhörskandal kommentierten die Drei so: "Hören tun uns die Ami schon, aber verstehen tun sie uns nicht, weil unser hiesiger Dialekt wie eine Geheimsprache ist". Den Beweis dafür lieferten die Drei gleich auf dem Fuß.

Nach dem temperamentvollen Tanz der Zeller "Tiny Kats" trat Sitzungspräsident Willi Fuß selbst in die Bütt, um von seiner nicht nachvollziehbaren Kindheit zu berichten. Sein Überschuss an geistiger Intelligenz gipfelte in der Aussage. "Wer nichts ist, aber führt ein großes Regiment, wird am Schluss Elferratspräsident". Mit dem ausgezeichneten Show-Tanz der "Sweetys", die in schmucken Dirndel auftraten, ging es in die Pause.

Wie immer beginnt der zweite Teil der Zeller Büttensitzung mit dem Auftritt des Elferrates. In ihrer Bühnen-Schau hatten sie Gesangs-Stars mit dabei, die gekonnt "Heino" (Arthur Kraus), und "Peter Wackel" (Dominik Barthelmeß) imitierten und die mit ihren Liedern für Hochstimmung im Publikum sorgten. Elegante Körperbeherrschung und filigrane Fußarbeit boten Michael Bonfig, Sandro Gehring und Sven Gonnert auf dem Surfbrett sowie als Fuss-Tanz-Akrobaten und auch die "Jungs vom Boxclub" trugen mit ihren Tanzeinlagen zur besten Unterhaltung bei.

Einen echten Glanzpunkt bei der Zeller Büttensitzung setzen "Lubber" (Thomas Klug) und "Babbo" (Matthias Schmelzer). Die beiden Oberschwappacher, die bei der Fernsehsendung "Franken sucht den Supernarr" den zweiten Platz belegten und nur knapp einen Auftritt bei der Sendung "Fasching in Franken" verpassten, brillierten nicht nur durch ihre äußere Aufmachung als "Radfahrer", sondern sorgten mit einem Kalauer nach dem anderen auch für reihenweise Lacher beim Publikum.

Zu wenig Luft im Reifen kommentierte "Babbo" mit: "Aber der ist nur unten rum platt", und "Lubber" wusste in Anspielung auf das Homo-Outing von Nationalspieler Hitzelsberger: "Wenn der hinter uns her fährt, trampeln wir automatisch schneller". Dass die beiden brillanten Komödianten während ihres hervorragenden Auftrittes auch über einige Umkreis-Gemeinden im Maintal herzogen, versteht sich von selbst.

Nach dem schön anzusehenden Show-Tanz der "Kitty Kats" hatte wie immer das Männerballett des TSV Zell seinen großen Auftritt. Verkleidet in wunderschönen Kostümen als "Asterix und Obelix" und Kumpane nahmen sie sich in diesem Jahr das Thema "Die Gallier und die Römer" vor. Mit tänzerischen, musikalischen und sportlichen Staffagen setzten sie ihre Show hervorragend in Szene, was vom Publikum mit sehr viel Applaus und Zugabe-Rufe honoriert wurde.

Mit einem großen Finale aller Akteure endete die erste der Büttensitzungen des TSV Zell. Am kommenden Freitag und Samstag werden zwei weitere folgen.