Zeitenwende in Ebelsbach ist vollzogen
Autor: Günther Geiling
Ebelsbach, Donnerstag, 07. Mai 2020
Nach 18 Jahren hat die Gemeinde Ebelsbach mit Martin Horn einen neuen Bürgermeister. Bei der Suche nach seinen Stellvertretern geht die CSU als stärkste Fraktion allerdings leer aus.
"Dies ist ein außergewöhnlicher Tag in meinem Leben. Über die großen Aufgaben, die vor mir liegen, bin ich mir durchaus bewusst. Ein Bürgermeister soll jederzeit ein offenes Ohr für die Bürger haben, er soll auch Vermittler zwischen den Institutionen, den Fachbehörden und den Ratsfraktionen sein und einen für alle Beteiligten gangbaren Weg finden", betonte der neue Bürgermeister der Gemeinde Ebelsbach, Martin Horn, in seiner Antrittsrede vor seinem Gemeinderat und zahlreichen Zuhörern.
Mit der Kommunalwahl erfolgte in der Gemeinde eine Zäsur. Nach der 18-jährigen Amtszeit von Walter Ziegler als Erster Bürgermeister wurde ein Wechsel vollzogen. Horn (SPD) konnte sich in einer Stichwahl gegen den Herausforderer Roland Metzner (CSU) durchsetzen. In der konstituierenden Sitzung oblag es nun dem ältesten Gemeinderat Helmut Schöpplein, dem neuen Bürgermeister den Diensteid abzunehmen und ihm die Amtskette umzuhängen. Dabei sprach er den Wunsch aus, dass der Bürgermeister einen respektablen Umgang ohne parteipolitische Interessen pflege und die Sachpolitik in den Mittelpunkt seiner Arbeit stelle.
Dank an viele Stellen
Anschließend richtete der frisch vereidigte Bürgermeister in seiner Antrittsrede Worte an das Gremium und die Zuhörer und gab seiner Freude Ausdruck, dass auch seine ganze Familie anwesend sei. An den Anfang stellte er den Dank für die Unterstützung bei seiner Wahl: "Es hat mich immer wieder bestätigt, die richtige Entscheidung für das Amt des Bürgermeisters getroffen zu haben."
Sein Dank galt seinem Vorgänger und bisherigen Chef, mit dem er 18 Jahre Seite an Seite in der Funktion als Bauhofleiter für die Gemeinde arbeiten durfte. "Walter hat sich immer äußerst loyal seinen Verwaltungs- und Bauhofmitarbeitern und unbürokratisch sowie bürgerfreundlich gegenüber allen gezeigt. Seine Ruhe und Gelassenheit in brenzligen Situationen sind legendär."
Nun beginne auch für ihn nach 23-jähriger Tätigkeit im Bauhof sowie zusätzlich als Zweiter Bürgermeister ein neuer Lebensabschnitt. Er dankte für das Vertrauen und wolle sich dieses auch bei denen erarbeiten, "die mich in meiner neuen Funktion noch skeptisch sehen". Er wolle seine volle Energie dem neuen Amt widmen.
"Ich bevorzuge das offene Wort"
Horn äußerte dazu Erwartungen an seine Mannschaft im Rathaus und Bauhof, den sonstigen Mitarbeitern und Bürgern. "Ich wünsche mir, dass sich alle Bürger direkt an mich, den Gemeinderat oder die Verwaltung wenden. Ich halte nicht viel von Kommunikation über gemeindliche Themen in sozialen Netzwerken, auch nicht von amtierenden Mandatsträgern. Ich bevorzuge das offene Wort, denn es ist allemal besser miteinander als übereinander zu reden."
Von seinem Gremium erhoffe er sich, "dass zielorientierte, objektive und bestmögliche Entscheidungen zum Wohle unserer Gemeinde getroffen werden. Deshalb müssen wir mehr miteinander reden und Verständnis zeigen. Kompromisse statt Konfrontation. Demokratie bedeutet, Entscheidungen, die nicht einvernehmlich, aber mehrheitlich getroffen wurden, zu akzeptieren und zu respektieren."