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Zeiler Nachwuchsbrauer gewinnt den Bundeswettbewerb


Autor: Andreas Lösch

Zeil, Freitag, 15. November 2013

Felix Göller aus Zeil hat sich beim Bundeswettbewerb der Nachwuchsbrauer im niederbayerischen Altomünster Platz eins geholt. Um seinen Sieg zu feiern, hat er eine neue Biersorte kreiert, die er nun in der elterlichen Brauerei herstellen will.
Der Nachwuchsbrauer an der Sudpfanne, in der alles beginnt - hier wird mit Wasser und Malz die Maische angesetzt. Die wird später in den Läuterbottich (nicht im Bild, aber ähnliches Gefäß) umgefüllt, wo das (feste) Malzschrot von der (flüssigen) Bierwürze getrennt wird. Später wird beim Kochen (wieder in der Sudpfanne) Hopfen zugegeben. Wiederum später und nach weiteren Arbeitsschritten kommt Hefe hinzu und die Hauptgärung beginnt (fünf bis sieben Tage).


Wenn es ums Bierbrauen geht, ist Felix Göller eher Pragmatiker. All das Drumherum, das dazu gehört, wenn man eine neue Sorte auf den Markt bringen will, interessiert ihn nur am Rande. Markennamen, Trends, Etikettenfarben und -formen, der flotte Werbespruch: "Das ist alles nicht so meins", sagt er. Wenngleich er wisse, dass es wichtig ist, aber das überlasse er lieber anderen. Felix Göller geht ans Eingemachte beziehungsweise Eingemaischte: Der 20-Jährige braut Bier. Er macht das Produkt, ohne das es das ganze, eingangs erwähnte Drumherum gar nicht gäbe.

Der Bundespräsident gratuliert

Der Zeiler macht das so gut, dass er jüngst einen beeindruckenden Erfolg feiern konnte: Er wurde Bundessieger der Nachwuchsbrauer und setzte sich bei dem Wettbewerb im niederbayerischen Altomünster (Landkreis Dachau) gegen sieben Mitstreiter durch, die sich für ein Bundesland fürs

Finale qualifiziert hatten. Als Lohn winkt ihm nun im Dezember in Dortmund eine Ehrung durch Bundespräsident Joachim Gauck sowie ein Stipendium für die Meisterschule.

Der erfolgreiche Nachwuchsbrauer freut sich zwar, dass er sich diesen Titel verdient hat und dass er nach Dortmund eingeladen wurde, aber, wie eingangs erwähnt, ist er halt doch am liebsten da, wo er sein Handwerk ausüben kann: Im Sudhaus. Dort will er nun in der Brauerei seiner Eltern Franz-Josef und Eva Göller in Zeil ein von ihm kreiertes Bundessieger-Bier einbrauen. Das Grundrezept für dieses mit Wiener Hopfen verfeinerte Lager hat Felix Göller bereits während seiner Lehre bei der Brauerei Glossner in Neumarkt in der Oberpfalz zusammen mit einem befreundeten Brauerkollegen von der Berufsschule entworfen.

Erfahrung sammeln

Mittlerweile ist der 20-Jährige Geselle bei Arco-Bräu in Moos (bei Straubing) und hat sich Gedanken gemacht, wie er sein Bundessieger-Bier gestalten und verfeinern könnte. Warum er nicht gleich im elterlichen Betrieb gelernt hat und nun seine Gesellenjahre dort verbringt? "Ich wollte nicht bevorzugt werden", nennt er als Hauptgrund. Außerdem gehe es darum, Erfahrung zu sammeln, bevor er eines Tages in die Heimatstadt zurückkehre. Aber immerhin das Siegerbier will er hier brauen. Am heutigen Samstag geht es los. Bis Weihnachten soll es fertig werden - was nur gelingt, wenn Haupt- und Nachgärung zeitlich optimal verlaufen. Unter Termindruck will er sich aber nicht setzen lassen: Sein Bier soll gut werden, und dafür nehme er auch in Kauf, dass es erst nach Weihnachten abgefüllt wird.