Zeiler Eiche erzielt Spitzenpreis
Autor: Benedikt Borst
Sailershausen, Mittwoch, 18. Dezember 2013
In Sailershausen wurden Stämme aus der Region versteigert. Die Eichen erzielten deutlich höhere Preise als im Vorjahr. Sie sind in der Möbelindustrie gerade angesagt - zur Freude der Stadt Zeil.
Eiche, Stärkeklasse sechs, 1,82 Festmeter Holz, 2240 Euro je Festmeter. Diese Daten sorgen für Freude bei Birgitt Ulrich, Geschäftsführerin der Forstwirtschaftlichen Vereinigung (FV) Unterfranken. Und wahrscheinlich auch bei der Stadt Zeil, denn der Baumstamm, zu dem die Daten gehören, wurde im Stadtwald geschlagen. Die Zeiler Eiche ist das Prunkstück bei der diesjährigen Wert- und Schneideholzsubmission der FV Unterfranken in Sailershausen. Sie erzielte den höchsten Preis für einen Festmeter Holz. Ihr Verkauf bessert die Stadtkasse kurz vor Weihnachten um 4077 Euro auf.
Bei der Submission wurden am Montag 862 Stämme, überwiegend von Laubbäumen, angeboten. Acht Forstbetriebsgemeinschaften (FBGs) aus Unterfranken beteiligten sich an der Versteigerung, darunter auch die FBG Haßberge.
Birgitt Ulrich ist mit der Submission sehr zufrieden, vor allem in Hinblick auf die angebotenen Eichenstämme. "Wir haben im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich 30 Euro mehr für den Festmeter Eiche erzielt", hält sie fest.
Die Preissteigerung hat einen Grund: "Das Angebot der Waldbesitzer ist konstant", sagt Jürgen Schafhauser von der FBG Haßberge. Es wurde etwas weniger Holz geschlagen als im Jahr zuvor. Gleichzeitig ist die Nachfrage gestiegen, etwa bei den Fassholzeinkäufern, die mehr Holz zu höheren Preisen ersteigerten. An der diesjährigen Submission beteiligten sich zudem mehr Firmen als 2012. "Das entspricht dem Trend auf dem Jahresmarkt", erklärt Ulrich. Sie habe schon vorab mit einem guten Ergebnis gerechnet, diesen Eindruck habe sie zuvor beispielsweise auf Möbelmessen und bei bestehenden Rahmenverträgen gewonnen. "Eiche ist in den letzten drei Jahren sehr gut gelaufen", sagt Ulrich. Der Markt sei zumindest für diese Saison stabil.
Große Eichen für Möbelindustrie
Besonders gefragt bei den Abnehmern sind hochwertige Eichenstämme wie derjenige aus Zeil. "Furnierwerke wollen ausgereifte Eichen haben", sagt Schafhauser. Wenig bis keine Äste und ein gerader Wuchs sind wichtig, außerdem müssen die Stämme die Stärkeklasse sechs haben, also 60 Zentimeter und dicker sein.
Dann eignen sie sich optimal, um als Furnierholz etwa in der Möbelindustrie verarbeitet zu werden. "Da zahlen die Furnierwerke die besten Preise", sagt der Berater der FBG Haßberge. In diesem Bereich sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr noch deutlicher angestiegen. Der Festmeter kostete heuer um über 40 Euro mehr.
Entspannung beim Sorgenkind
Gute Nachrichten hat Birgitt Ulrich für die Buche, die in den letzten Jahren ein bisschen das Problemkind unter den Laubhölzern war. Sprich: Die Nachfrage hielt sich zuletzt in Grenzen und die Preise waren dementsprechend niedrig. Deshalb habe man gegengesteuert und weniger Buchen geschlagen. "Der Markt ist jetzt wieder langsam am kippen", sagt die FV-Geschäftsführerin.
Die Käufer boten jetzt im Durchschnitt 22 Euro mehr für den Festmeter. Das Höchstgebot lag sogar um 100 Euro über dem Betrag, der vor zwölf Monaten für den teuersten Buchenstamm gezahlt wurde. Einziger Wermutstropfen der Submission: Obwohl in diesem Jahr weniger Holz angeboten wurde, blieben am Ende 37 Stämme mehr übrig.
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