Zeiler Caritashaus wird Krippen-Zentrum
Autor: Monika Schraut
Zeil am Main, Dienstag, 10. Sept. 2019
Der Zeiler Stadtrat billigte ein neues Konzept für die Unterbringung von Kleinkindern. Die Pläne stehen am Anfang.
Was 1927 als Kinderbewahranstalt begann, soll nach einer wechselvollen Geschichte nun wieder zu seiner Anfangsnutzung zurückkehren. Das Zeiler Caritashaus wird nach den Beschlüssen des Zeiler Stadtrates in eine moderne Kinderkrippe mit vier Gruppen umgebaut.
Im ersten Punkt der Sitzung am Montagabend im Rathaus billigte der Stadtrat die aktuelle Kindertagesstätten-Bedarfsplanung. Darin erkennt die Stadt an, dass in Zeil mittelfristig ein Bedarf von 200 Kindergartenplätzen besteht. Im Bereich der Krippen werden insgesamt sechs Gruppen für 72 Kinder unter drei Jahren notwendig, um einen Versorgungsgrad von 100 Prozent zu erreichen.
In vergangenen Zusammenkünften wurden verschiedene Neubauvarianten durchdacht. Am Montag nun hat der Stadtrat mehrheitlich (bei einer Gegenstimme) für den Umbau des Caritashauses im Herzen der Stadt gestimmt.
Das Architekturbüro Gatz aus Bamberg stellte dem Gremium die ersten Vorschläge für den Umbau des Gebäudes und des Areals vor. Am Caritashaus, in dem zwei Gruppen der Grundschul-Mittagsbetreuung sowie der Jugendtreff und Vereinsräume untergebracht sind und in dem sich einst die Räume des inzwischen aufgelösten Fotomuseums befinden, wird sich äußerlich nicht viel verändern. Man will die Fassadenstruktur mit den großen Fensterreihen erhalten. Vor dem Haus soll ein Sonnenhof entstehen, hinter dem Haus ein Schattenhof, so dass die Kinder auch bei großer Hitze draußen spielen können.
Über eine Kinderwagenrampe am bestehenden Eingang wird das Haus betreten. Geradeaus gelangt man zum Speisesaal, nebst Küche, Abstellraum und WC. Links vom Eingang liegen zwei Krippengruppen jeweils mit einem Hauptraum und einem Ruheraum. Beide Gruppen nutzen einen gemeinsam Sanitärraum, der genau zwischen den Gruppen liegt und von beiden Seiten begehbar sein wird. Hinter den Krippenräumen liegen das Büro und der Personalraum.
Das Obergeschoss wird baugleich gestaltet. Allerdings wird anstelle des Speisesaals eine Veranda angelegt, damit die oberen Gruppen problemlos frische Luft schnappen können. Das Obergeschoss, das früher die Wohnungen der Nonnen enthielt, ist mit 2,30 Meter Höhe zu niedrig. Hier plant man, das ganze Dach anzuheben, um eine zufriedenstellendere Raumhöhe zu erreichen.
Zu diesen Vorschlägen der Gebäudegestaltung hatten die Stadträte wenige Fragen. Ganz anderes dagegen lief die Diskussion bei der Frage nach dem Verkehrskonzept. Schon jetzt gibt es zu Schulbeginn und nach Schulschluss in der Krumer Straße ein alltägliches Chaos. Wo sollen da noch die Krippeneltern ihr Auto abstellen, wenn sie ihre Kleinkinder in die Krippe bringen? Wo parkt das Personal? Die Vorschläge, die das Bayreuther Verkehrsplanungsbüro RSP dem Stadtrat präsentierte, wurden auf ihr Für und Wider abgeklopft. Momentan sieht die aussichtsreichste Lösung wie folgt aus: An der Rückseite des geschlossenen Hallenbades sollen Haltezonen für die Autos der Schulkinder-Eltern und Lehrerparkplätze entstehen, die Bushaltestelle bleibt, das Bushäuschen wird verkleinert. Hinter dem Bushäuschen sollen Stellplätze für die Autos der Krippenkinder-Eltern angelegt werden. Der bisherige Lehrerparkplatz wird Personalparkplatz für die Krippen. Da die dortige Feuertreppe entfernt werden kann, ist genug Platz vorhanden.