Zeil lehnt den bei Sand beantragten Kies- und Sandabbau ab
Autor: Klaus Schmitt
Zeil am Main, Dienstag, 19. Juli 2016
Die Stadt Zeil springt der Nachbargemeinde Sand in deren Kampf gegen eine weitere Sand- und Kiesausbeute bei.
Der Zeiler Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend im Rathaus den von einer Sander Firma beantragten weiteren Abbau von Sand und Kies auf rund 25 Hektar bei Sand abgelehnt. Fast einmütig (eine Gegenstimme) ist Zeil gegen diese Rohstoffgewinnung. Wie Sand befürchtet auch Zeil eine Verschlechterung der Hochwassersituation - vor allem durch den vorgesehenen Trenndamm, der das Wasser nach Zeil drücken könnte. "Das sollten wir verhindern", forderte der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD).
Zeil spricht bei diesem Vorhaben mit, weil ein kleiner Teil der 25 Hektar in der Gemarkung Zeil liegt. Bürgermeister Stadelmann erläuterte dem Stadtrat, er habe der Gemeinde Sand schon signalisiert, dass sich auch die Stadt Zeil gegen die weitere Ausbeute aussprechen werde.
"Fast nur noch Wasser"
Stadelmann empfahl den Räten, einen Blick vom Zeiler Käppele ins Maintal zu werfen. "Südlich der Bahnlinie sehen wir fast nur noch Wasser", beschrieb er die Situation. Harald Kuhn (SPD-Fraktion) bezeichnete es als "Gebot der Stunde", das Vorhaben des Unternehmens abzulehnen. Es gelte, "ein Zeichen zu setzen". Es sei schon viel zu viel Land ausgebeutet worden, rügte er.
"Es langt" mit dem Sand- und Kiesabbau, sagte Stadtrat Peter Pfaff (ÜZL). "Wir sollten den Sandern Unterstützung bieten", wünschte der Vertreter der Freie-Wähler-Fraktion.
Der CSU-Stadtrat Michael Brehm schloss sich der ablehnenden Mehrheit des Gremiums nicht an. Er votierte als einziger gegen den Beschluss. Er forderte einen Plan B, wenn die Behörden den Abbau doch genehmigen würden. Er könnte sich zum Beispiel die Wasserflächen als Naherholungsgebiet vorstellen. Michael Brehm ist im Landratsamt Haßberge als Wirtschaftsförderer tätig.
In den Beschluss bezog der Stadtrat auch die Maßgabe ein, dass die Stadt keine eigenen Flächen im geplanten Abbaugebiet an die Firma verkauft. Der Stadt Zeil gehört dort ein Weg.