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Wonfurter hadern mit dem Kompostier-Geruch


Autor: Ulrike Langer

Wonfurt, Mittwoch, 18. November 2015

Sehr groß war das Interesse der Wonfurter an der Bürgerversammlung im Pfarrzentrum. 70 Frauen und Männer ließen sich von Bürgermeister Holger Baunacher umfassend informieren. Die Jugend wünscht sich, wie Frederike Belz mitteilte, einen Jugendraum, wo sich die über 16-Jährigen ohne Beaufsichtigung treffen können. Der Bürgermeister erklärte, er sei bereits auf der Suche nach einem geeigneten Raum.
In der Bürgerversammlung beklagte Roland Full, dass man auf dem Fußweg zum Fuchshof mit einem Kinderwagen nicht durch die Drängelgitter (im Bild) fahren könne. Bürgermeister Holger Baunacher betonte, dass dort auch Privatbesitz betroffen sei und der Weg nur geduldet werde, aber nicht erwünscht sei. Der Bauausschuss (im Bild) habe, erklärte Baunacher, schon eine Ortseinsicht vorgenommen und der Gemeinderat werde das Thema weiter verfolgen. Fotos: Ulrike Langer


Zu der Klage von Lieselotte Vogt über den Gestank von der Kompostanlage in Mariaburghausen ("Manchmal denke ich, wir wohnen in einer Biotonne"), sagte Baunacher: "Da hilft nur eines: immer wieder dort anrufen!" Dass auch die Kanäle in Wonfurt öfters stinken, führt er auf die Trockenheit in diesem Jahr und die Einsparungen beim Wasserverbrauch zurück. Sollten die Probleme weiter bestehen, könne man die Leitungen auch einmal spülen lassen.


Wenig Interesse an der 1111-Jahr-Feier

Mit Enthusiasmus hatte Baunacher im letzten Jahr angeregt, 2016 eine viertägige 1111-Jahr-Feier auszurichten. "Sind die Pläne noch aktuell, da man gar nichts mehr davon hört", fragte Stefan Firsching? "Ich habe bisher sehr wenig Feedback erhalten und den Eindruck gewonnen, dass die meisten Bürger eine so große Feier nicht mittragen wollen", erwiderte Baunacher.
"Daher werden wir uns Gedanken über eine abgespeckte Form machen."

Das Nahwärmenetz, das Baunacher mit Hilfe regenerativer Energie in Wonfurt anregte, ist hingegen auf gute Resonanz gestoßen. "Wir lassen derzeit einen ,Teil-Energienutzungsplan‘ vom Institut für Energietechnik IFE in Amberg erstellen, der die Wirtschaftlichkeitsberechnung für ein Nahwärmenetz und den Sanierungsbedarf öffentlicher Gebäude, zum Beispiel für die Turnhalle in Wonfurt, beinhaltet", teilte er mit. "Gerade haben wir den Zuwendungsbescheid über eine 70-prozentige Förderung der Kosten, die sich auf rund 25 000 Euro belaufen, erhalten." Daneben habe die Gemeinde ein Ingenieurbüro mit der Erstellung eines Kommunalen Energiekonzepts beauftragt und einen Förderantrag gestellt. "Dabei geht es um das Monitoring für öffentliche Gebäude, wobei wir die Schule in Dampfach, das Rathaus und das Feuerwehrgerätehaus in Wonfurt ausgewählt haben, sowie um Einsparpotenziale bei elektrischer und thermischer Energie", so Baunacher.


Holpriger Radweg

Zu dem Hinweis von Michael Förster, dass sich das Bankett am Radweg von Wonfurt nach Horhausen gesetzt habe, sagte der Bürgermeister: "Wir werden unseren Bauhof beauftragen, das Bankett auszubessern." Er werde auch auf die Gemeinde Theres und die Firma Hochrein zugehen, da Förster und weitere Bürger die Drängelgitter am Radweg auf Höhe der Firma moniert hatten.

In dem Zusammenhang wies er darauf hin, dass am Kreisabfallzentrum bei Wonfurt eine neue Zufahrt geschaffen worden und die neue Zufahrtsregelung zu beachten sei. Auf Nachfrage von Manfred Schuck gab er an, dass eine Lockerung des Überholverbots zwischen Ortsausgang Wonfurt und Kreisabfallzentrum zum Überholen von Traktoren beim Staatlichen Bauamt Schweinfurt ohne Gehör geblieben sei. Er werde aber weiter nachhaken.

Roland Full beklagte, dass man auf dem Fußweg zum Fuchshof mit einem Kinderwagen nicht durch die Drängelgitter fahren könne. Baunacher betonte, dass dort auch Privatbesitz betroffen sei und der Weg nur geduldet, aber nicht erwünscht sei. Der Bauausschuss war schon vor Ort, der Gemeinderat werde das Thema weiter verfolgen.

Dass die Pflasterfläche in der Grillengasse, die die Einmündung in die Hauptstraße verdeutlicht, ausgefahren ist, monierte Roland Full. Der Bürgermeister erklärte, dass man bei ausreichenden Haushaltsmitteln die gepflasterten Überquerungen nach und nach durch geschnittenes Pflaster ersetzen will.


Baumwurzeln zerstören die Kanalrohre

Dass manche Bäume in Wonfurt, besonders aber in der Hauptstraße, zu groß sind und teilweise zu nahe an die privaten Anwesen reichen, ist laut Bürgermeister bekannt. Für Manfred Schuck liegt das Problem unter der Erde, weil die Baumwurzeln in die Kanäle wachsen. "Wir suchen bereits nach Lösungen und werden sicher auch den einen oder anderen Baum fällen oder ersetzen müssen", sagte Baunacher.


Weitere Themen


Haushaltskonsolidierung
Der Schuldenstand Wonfurts beläuft sich, wie Bürgermeister Holger Baunacher zur aktuellen Lage der Gemeinde Wonfurt mitteilte, auf rund 1,16 Millionen Euro (Pro-Kopf-Verschuldung 608 Euro liegt unter dem Landesdurchschnitt von 693 Euro). Gezählt werden 1995 Einwohner, davon 1221 Personen in Wonfurt selbst (der Rest in Steinsfeld und Dampfach).

Energiewende Wonfurt hat sich am Bürgerwindpark Sailershausen mit 50 000 Euro beteiligt und zwei Photovoltaikanlagen (Kläranlage und Bauhofes) für rund 70 000 Euro installiert.

Internet Die Telekom hat in Wonfurt und Steinsfeld mit der Glasfaseranbindung begonnen. Lediglich das Gewerbegebiet und zwei Baugebiete sind im Förderverfahren. Für das Gewerbegebiet und das Baugebiet Bodenfeld ist Glasfaser vorgesehen; das Baugebiet Rabenmühle soll mindestens 50 Mbit erhalten.

Loacker ist "aktuell erst einmal vom Tisch", wie der Bürgermeister sagte. Die baulichen Maßnahmen sind abgeschlossen und von den Fachbehörden abgenommen.

Bauvorhaben Wonfurt steckt aktuell Zeit und Geld in die Turnhallensanierung, die Gestaltung des Friedhofs, die Umgestaltung der Altachquelle sowie in die Infrastruktur, die Grünpflege, die Geschwindigkeit des Verkehrs, das Baumkataster, die Digitalisierung der Kanal- und Wasserleitungen, die Instandhaltung der Kläranlage, die Mitarbeit am Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept und die Unterstützung der Vereine.

Flüchtlinge Dringend werden Helfer zur Unterstützung der Asylbewerber gesucht. Bürgermeister Holger Baunacher rief die Bürger auf, sich bei der Gemeinde zu melden.

Verkehrsberuhigung Die Gemeinde hat ein mobiles Geschwindigkeitsmessgerät erworben und die Genehmigung dafür erhalten. Das Gerät wird in Kürze in der Grillengasse aufgestellt.