Wonfurt will Leerstände verringern
Autor: Ulrike Langer
Wonfurt, Dienstag, 26. Januar 2016
In Wonfurt ist man verhältnismäßig gelassen, was leerstehende Gebäude angeht.Dennoch will man in einem neuen Projekt die Attraktivität des Ortskernes erhöhen.
Der Landkreis Haßberge möchte ein landkreisweites Leader-Projekt unter dem Titel "Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung" starten und dabei mit den Kommunen eng zusammenarbeiten. Einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Landkreis stimmte der Gemeinderat Wonfurt in seiner ersten Sitzung in diesem Jahr zu.
Wie Bürgermeister Holger Baunacher mitteilte, seien Leerstände in der Gemeinde Wonfurt noch kein großes Thema. Es sei aber sinnvoll, diesbezüglich mit dem Landkreis und anderen Kommunen zusammenzuarbeiten. Die Kooperation habe unter anderem zum Ziel, die Ortskerne attraktiv und lebenswert zu erhalten, Leerstände zu verringern und den Flächenverbrauch zu minimieren.
Außerdem gehe es darum, Innenentwicklungspotentiale zu aktivieren sowie Bauland und bestehende Gebäude vorrangig zu nutzen, bevor neue Baugebiete im Außenbereich erschlossen würden.
Baunacher erklärte, dass auch die Gemeinde Wonfurt überlegen müsse, ob sie finanzielle Anreize für den Erwerb eines leer stehenden Hauses in der Gemeinde schaffen wolle. Mit der Erfassung des Leerstands habe man allerdings schon vor längerem im Rahmen des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) Maintal und Haßberge mit den Städten Haßfurt, Königsberg sowie den Gemeinden Gädheim und Theres begonnen. Er plädierte dafür, dass die Leerstandslotsen sich noch stärker darum kümmern sollten, drohenden Leerstand zu eruieren. Zu Leerstandslotsen wurden Isolde Schuck und Rudolf Weidenbacher (Wonfurt), Paul Hauck (Dampfach) und Wolfgang Thein (Steinsfeld) gewählt.
Infos aus dem "Asyl-Center"
In Zukunft wird der Wonfurter Helferkreis Asyl regelmäßig im Mitteilungsblatt aus dem "Asyl-Center" im Feuerwehrgerätehaus in Wonfurt berichten. Dies teilte Baunacher den Gemeinderäten mit. Er lobte die Helfer, die sich hervorragend um alles kümmerten, und gab bekannt, dass derzeit ein Sprachkurs in Gädheim stattfinde. "Die Asylbewerber, auch aus der Notfallunterkunft in Wonfurt, werden mit den Schulbussen dorthin gefahren", sagte er und bat die Eltern der Schulkinder um Verständnis. Wie der Helferkreis berichtet, seien im Augst 2015 die ersten beiden syrischen Familien nach Wonfurt gekommen. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sei von Anfang an groß, sodass die Flüchtlingsfamilien schnell mit allem Notwendigen versorgt werden konnten. Die Unterstützungsarbeit, zu denen Einkaufsfahrten, Arztbesuche, Deutschkurse und Hilfe bei Formalitäten zählten, sei sehr gut organisiert und die Flüchtlingsfamilien fühlten sich sehr wohl in Wonfurt. Auch wenn sie nur für einige Wochen blieben und einzelne Familienmitglieder oft an anderen Orten in Deutschland untergebracht seien.
Bisher seien neun Familien in Wonfurt mit 19 Erwachsenen und 20 Kindern zu Gast gewesen. Eine Familie habe jetzt eine Wohnung in Wonfurt finden können und eine weitere lebe in Gädheim. Zurzeit wohnten zwei Familien aus Afghanistan und eine Familie aus Syrien im großen Saal im Feuerwehrgerätehaus, der für ein bisschen Privatsphäre mit bunten Stoffbahnen abgeteilt worden sei.