Wonfurt plant Investitionen mit Weitsicht
Autor: Ulrike Langer
Wonfurt, Dienstag, 21. Oktober 2014
Der Rat in Wonfurt gewährt dem Kindergarten einen jährlichen Zuschuss und will fünfstellige Summen fürs schnelle Internet und die Windkraft ausgeben.
Um den Bestand des Caritas-Kindergartens St. Andreas in Wonfurt und die Arbeitszeit des pädagogischen Personals zu sichern, wird die Gemeinde Wonfurt dem Trägerverein jährlich einen unverbindlichen Zuschuss in Höhe von 40 000 Euro gewähren. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend im Rathaus.
Bürgermeister Holger Baunacher (CSU) erklärte, dass der Gemeinderat dies bereits im nichtöffentlichen Teil der letzten Sitzung beschlossen habe. Grund dafür sei die Erwartung, dass die Kinderzahlen wohl nicht steigen und sich dadurch die Kosten pro Kind erhöhen würden. Gleichzeitig wüssten die Erzieherinnen aufgrund des Buchungssystems nie genau, wie lange sie arbeiten könnten und wie viel sie verdienen würden.
Per Kooperations-Vereinbarung
Die Gemeinde wolle daher auch in diesem Bereich gestalterisch tätig werden.
Von diesem Betrag muss der Trägerverein jährlich eine Rücklage in Höhe von 4000 Euro bilden und die Verwendung dieser Rücklage der Gemeinde anzeigen. So können von dem Geld unter anderem Krankheitsvertretungen für einen bestimmten Zeitraum bezahlt werden. Die Vereinbarung schränkt die Gewährung von Zuschüssen für bauliche Maßnahmen nicht ein.
In Härtefällen kann der Verein ebenfalls einen Antrag an die Gemeinde stellen. In der Vereinbarung ist auch geregelt, dass der jährliche Haushaltsplan sowie die während des Haushaltsjahres anfallenden über- und außerplanmäßigen Ausgaben der Kindertageseinrichtung des Einvernehmens der Gemeinde bedürfen. Zudem sei halbjährlich ein Sachstandsbericht bei der Gemeinde einzureichen, erklärte Baunacher. "Diese Vereinbarung, die rückwirkend zum 1. Oktober gilt und noch vom Caritasverein unterschrieben werden muss, gibt uns auch die Möglichkeit, ein Defizit rechtzeitig zu erkennen", betonte der Bürgermeister.
Er kündigte an, auch einen Sanierungsplan für den Kindergarten aufzustellen. Dazu soll zum einen die Einrichtung eine Prioritätenliste anfertigen. Zum anderen wird sich der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde zusammen mit einem Architekten vor Ort ein Bild machen. Anschließend soll der Gemeinderat über die einzelnen Bauabschnitte beraten und abstimmen. Franz-Josef Selig bezeichnete die Vereinbarung, die vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde, als "fair" und als "hervorragende Basis".
Investitionen ins Breitband
Die Gemeinde Wonfurt macht weiter Fortschritte beim Breitbandausbau. So wird die Telekom im kommenden Jahr in Wonfurt und Steinsfeld einen eigenwirtschaftlichen Ausbau übernehmen. Für Dampfach ist die Erschließung mit schnellem Internetzugang gerade ausgeschrieben worden. "Nichtsdestotrotz reicht das noch nicht", betonte Bürgermeister Baunacher. "Wir werden daneben das neue Baugebiet Bodenfeld in Wonfurt über Glasfaserkabel anschließen und für das Gewerbegebiet in Wonfurt in ein zweites Förderverfahren eintreten", erklärte er. Weiterhin werde er in ein paar Monaten einen Masterplan für den optimalen Ausbau vorlegen. "Dieser Plan wird zwar eine fünfstellige Summe kosten, doch gleichzeitig ein Zeichen dafür sein, dass wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen!"
Windenergie
Die Gemeinde beteiligt sich als Kommanditist mit 50 000 Euro an der "Bürgerwindpark Sailershäuser Wald". "Wir sind es unseren Bürgern schuldig, dass wir ein Mitspracherecht haben und die Interessen der Bevölkerung vertreten", sagte Baunacher und Franz-Josef Selig fügte an: "Wir dürfen nicht fragen, ob das rentabel ist. Denn es ist im Sinn der Energiewende einfach notwendig!" Bis auf ein Mitglied war der gesamte Gemeinderat mit dem Gesellschaftervertrag und der Beteiligung einverstanden.
Nach den Gemeinden Theres und Gädheim stimmte auch der Gemeinderat Wonfurt bei einer Gegenstimme der Beschaffung eines Holzhäckselgeräts zu, das allen drei Gemeinden zur Verfügung stehen soll. Die Kosten von gut 26 000 Euro teilen sich die Gemeinden zu gleichen Teilen. Die Betriebsstunden in den einzelnen Gemeinden werden aufgezeichnet und nach etwa zwei Jahren erfolgt dann eine endgültige Abrechnung entsprechend der tatsächlichen Nutzung. Wie Baunacher mitteilte, könne der Häcksler auch von den Bürgern gemietet werden.
Der Bürgermeister berichtete, dass die Verkehrsverengung in der Grillengasse in Wonfurt kurz vor dem Ortsschild Richtung Hainert wahrscheinlich noch in diesem Jahr errichtet werde. Zwei elastische Bordsteine würden die Straße soweit verengen, dass auch ein Schlepper mit zwei Anhängern passieren könne. Die Kosten für die Beschilderung der Tempo-30-Zonen würden knapp 5000 Euro betragen.
Neun Stellplätze
Baunacher stellte auch den Plan für die neu zu schaffenden Parkplätze zwischen Rathaus und Feuerwehregerätehaus in Wonfurt vor. Demnach können nun insgesamt neun Flächen ausgewiesen werden.
Da bei der Freiwilligen Feuerwehr Dampfach Neuwahlen durchgeführt worden waren, bestätigte der Gemeinderat den neuen Kommandanten Markus Frank und seinen Stellvertreter Johannes Hofmann.