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Wonfurt gegen Solarstrom auf der Wiese


Autor: Ulrike Langer

Wonfurt, Mittwoch, 29. April 2015

Der Gemeinderat Wonfurt hat eine weitere Freiflächen-Photovoltaikanlage entlang der Maintalautobahn abgelehnt. Die Mehrheit des Gremiums sieht die Module lieber auf Dächern und fordert das Land für die Lebensmittel-Herstellung.
Der Gemeinderat Wonfurt hat sich mit großer Mehrheit gegen eine weitere Freiflächen-Photovoltaikanlage an der A 70 in Wonfurt ausgesprochen. Eine solche Anlage (unser Bild) steht bereits an der Maintalautobahn.  Foto: Ulrike Langer


Der Gemeinderat von Wonfurt hat sich bei seiner Sitzung im Rathaus in einem Grundsatzbeschluss mit großer Mehrheit gegen den Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für eine weitere Freiflächen-Photovoltaikanlage an der A 70 in Wonfurt ausgesprochen.

"Wir brauchen viele solcher Anlagen zur Herstellung regenerativer Energie", hatte Franz-Josef Selig argumentiert und Rückendeckung von Karl Hellwig erhalten. Andererseits sprachen sich Cäcilie Werner, Josef Kram, Egon Vogt und Paul Hauck speziell gegen Freiflächenanlagen aus. Sie führten ins Feld, dass Photovoltaikanlagen auf Dächern zu begrüßen seien, aber nicht auf landwirtschaftlichen Flächen. "Täglich werden in Bayern 17 Hektar landwirtschaftliche Flächen verbaut", sagte die Kreisbäuerin Cäcilie Werner. Durch Freiflächen-Photovoltaikanlagen stiegen zudem die Pachten, und die Jagdpächter verlangten eine Minderung des Jagdpreises. Josef Kram äußerte, dass die Gemeinde Wonfurt mit der bestehenden Freiflächenanlage an der A70 und den Photovoltaikanlagen auf dem Bauhof und der Kläranlage ihr Soll bereits erfüllt habe. Paul Hauck ergänzte, dass die Ackerflächen zur Herstellung von Nahrungsmitteln dringender benötigt würden.

Franz-Josef Selig erwiderte darauf, dass der Maisanbau für die Biogasanlagen viel schädlicher sei. Bürgermeister Holger Baunacher merkte dazu nur an, dass Freiflächenanlagen, die nur entlang von Autobahnen und Bahntrassen errichtet werden dürften, "ein Schmarrn" seien. "Der Landkreis pulvert viel Geld in den Tourismus und das erste, was Reisende auf der Autobahn sehen, sind Photovoltaikanlagen und Windräder", monierte er. Mit neun Gegen- und drei Ja-Stimmen lehnte der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss ab.
Viele Informationen hatte Bürgermeister Holger Baunacher in der Sitzung des Gemeinderats Wonfurt mitzuteilen.

So möchte die Freiwillige Feuerwehr Dampfach ein Gebäude mit Pultdach für das Mehrzweckfahrzeug errichten. Dazu gibt es einen staatlichen Zuschuss von gut 23 000 Euro. Entweder soll das Gebäude direkt an das bestehende Feuerwehrgerätehaus angebaut oder ein Stück Richtung Westen versetzt errichtet werden. Baunacher teilte mit, dass er ein Architekturbüro beauftragen werde, die Alternativen zu prüfen und gleichzeitig Vorschläge für die Sanierung der sanitären Anlagen in der alten Schule in Steinsfeld und den Ausbau der Sozialräume im Bauhof Wonfurt auszuarbeiten. Dem stimmte das Gremium zu.

Die Bayern-Rundfahrt der Radprofis wird am Samstag, 16. Mai, auch durch Wonfurt und Steinsfeld führen. Daher sind die Hauptstraße in Wonfurt und die Ortsdurchfahrt in Steinsfeld bis zur Abzweigung nach Unterschwappach an diesem Tag von 11 bis 16 Uhr gesperrt und können nicht gekreuzt werden. Ausweichparkplätze werden ausgewiesen. Außerdem sollen die Gäste, für die ein Moderator die Tour vor Ort kommentiert, mit Getränken bewirtet werden. Gleichzeitig findet das Fischfest des Sportanglervereins zu dessen 50. Jubiläum statt.
Zur Planung der 1111-Jahr-Feier von Wonfurt sind auch die Gemeinderäte zu der Vereinsvertreterveranstaltung am Montag, 4. Mai, um 19 Uhr im Rathaus in Wonfurt willkommen.

Paul Hauck monierte, dass der See in Dampfach abgelassen wurde, obwohl derzeit die Enten dort brüten. Bürgermeister Holger Baunacher teilte mit, dass der See wieder aufgefüllt werde. Denn eigentlich dürfe der See nur im Herbst abgelassen werden dürfen, erläuterte er.