Wohin geht die Reise?
Autor: Günther Geiling
Burgpreppach, Sonntag, 26. April 2020
Die Tourismus-Branche ist von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Massenhafte Stornierungen und unsichere Zukunftsaussichten machen auch Klaus Wichler in Burgpreppach zu schaffen. Doch er bleibt zuversichtlich.
Viele Bürger sorgen sich um ihren Sommerurlaub und fordern Signale von der Politik. Noch gibt es keine genauen Perspektiven, und manche befürchten einen Kollaps der Reisebranche, die von der Corona-Krise mit am stärksten gebeutelt wird mit Umsatzeinbußen bis zu 90 Prozent. Klaus Wichler, Geschäftsführer von "Frankenland-Reisen" in Burgpreppach, dessen Unternehmen im letzten Jahr 50-jähriges Bestehen feierte, schildert seine "Reise durch die Krise".
Redaktion: Wie muss man sich die Arbeit in ihrem Unternehmen derzeit vorstellen?
Klaus Wichler: Wir haben im Januar/Februar viel Leidenschaft und Engagement in die Saison 2020 investiert und wurden auch mit sehr guten Buchungszahlen belohnt. Bereits Anfang März, noch vor offiziellen Reisewarnungen, haben wir einen Großteil der Reisen zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter umgebucht. Dies wurde von unseren Kunden auch sehr positiv angenommen.
Unsere Busse wurden dann noch zum Rücktransport von deutschen Urlaubern mit von der Regierung arrangierten Flugzeuge aus Marokko eingesetzt, und anschließend wurde der gesamte Buspark abgemeldet. Ebenso mussten wir für alle Mitarbeiter Kurzarbeit anmelden und kümmern uns nur noch mit einem kleinen Kreis um die Rückabwicklung und Stornierung von gebuchten Reisen.
Ihr Telefon steht kaum still. Worum geht es in diesen Gesprächen vor allem?
Momentan werden größtenteils Stornierungen bearbeitet. Jedoch glauben wir fest an den Tag nach Corona, und dann werden Reisen wieder stattfinden. Wie und in welcher Form und welche Destinationen zuerst sicher bereist werden können, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Hierzu sind wir ständig in Telefon- und Videokonferenzen sowie in Arbeitsgruppen mit deutschen und ausländischen Institutionen, Verbänden und vielen Kollegen im Austausch.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?