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Wo stand die Burgpreppacher Burg?


Autor: Gerhard Schmidt

Burgpreppach, Samstag, 12. Dezember 2015

Das Gremium in Burgpreppach will jetzt Fachleute mit der Suche nach dem historisch belegten Gemäuer betrauen. Die Forstleute ziehen trotz eines schwierigen Jahres eine positive Bilanz.
Als man den Brunnen im Pfarrhof fand und sanierte, erhoffte man sich Aufschluss des einstigen Schlosses in Burgpreppach. Nun sollen weitere Untersuchungen folgen. Foto: Schmidt


Der Gemeindewald stand im Mittelpunkt der Abschlusssitzung des Burgpreppacher Marktgemeinderates am Donnerstag in Burgpreppach unter Leitung von Bürgermeister Hermann Niediek (CSU). Revierförster Wolfgang Meiners und Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt berichteten ausführlich über die Situation des Gemeindewaldes, die waldbaulichen Maßnahmen und die erwarteten Erträge. Die extremen Klimabedingungen hätten vielen Baumarten enorm zugesetzt und die Arbeit im Forst stark beeinflusst. Burgpreppach sei noch gut dran, da der Gemeindewald von der Vielfalt der Baumarten her breit aufgestellt sei. Hahn erwartet die Auswirkungen der Hitzeschäden erst für 2016. Zur Holzmarktentwicklung konnte er nichts sagen, denn "dann müsste ich im Kaffeesatz lesen", meinte er.



Ein glückliches Händchen bewies Meiners, weil er im zeitigen Frühjahr Tannen und Douglasien pflanzen ließ, von denen dank der feuchten Witterung zu Beginn über 80 Prozent auch den trockenen Sommer überleben konnten. Förster Meiners betonte, dass man so etwas nur mit heimischen Holzhauern durchführen könne, die schnell auf solche Situationen reagierten.

Der Holzeinschlag lag 2015 bei 1145 Festmeter, fast 300 Festmeter weniger als geplant. Im abgelaufenen Forstjahr hat man 15 000 Euro Überschuss erzielt. Im neuen Forstjahr 2016 sollen 1 410 Festmeter Holz auf 40,6 Hektar Fläche eingeschlagen werden.


Suche nach der Burg

Wo stand die Burg in Burgpreppach? Dies will nun der Historische Verein Haßberge herausbekommen und möchte dazu eine Fachfirma einschalten, die professionell auf Suche gehen soll. Die Firma GGH -Solutions in Geoscience befasst sich seit 1991 mit geologischen und geophysikalischen Fragestellungen. Man rechnet mit maximalen Kosten von 4500 Euro, die für die Suche an die GGH aus Freiburg zu zahlen sind. Wie es hieß, soll die Firma GGH dort maximal zwei Tage mit modernen Untersuchungsmethoden nach Beweisen für eine Burganlage suchen. 1700 Euro Zuschuss sind bereits gesichert. Der Gemeinderat erklärte sich nun bereit, bis zu weiteren 1000 Euro zu übernehmen.

Nachweislich gab es seit 1120 in Burgpreppach eine Burg, die 1525 zerstört wurde. Keiner weiß aber, wo sie stand. Die Herrschaft der Füchse hatte bis zu zwölf umliegende Dörfer als Lehen. Die einen tippen als Standort auf das Gebiet "Fußenburg", weil dort nach mündlicher Überlieferung früher einmal zugehauene Steine gefunden worden sein sollen. Andere hingegen auf den vermeintlichen Dorfmittelpunkt um die evangelische Kirche, weil dort ein flacher Platz vorhanden ist und die mittelalterliche Handelsstraße, eine Weinstraße, vorbeiführte. In früherer Zeit befand sich in diesem Bereich auch der "Ochsensee", ein weiteres Indiz für den Standort.
Vor kurzem wurde beim Pfarrhausneubau ein alter Brunnen gefunden worden, von dem man sich Aufschlüsse erhoffte. Er wurde ausgegraben und für die Zukunft gesichert. Leider gab die Untersuchung aber keine Aufschlüsse über den Standort einer möglichen Burg.


Zuschüsse

Die Jagdgenossenschaft Hohnhausen-Ibind hatte einen Zuschussantrag gestellt, weil sie Unterhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen an Wegen und Gräben vornehmen will. Dafür wollen die Grundholden maximal 5000 Euro ausgeben. Die Gemeinde beteiligt sich wie gewohnt mit 25 Prozent an den nachgewiesenen Ausgaben.

Um einen Zuschussantrag der Pfarreiengemeinschaft Hofheim drehte sich der nächste Tagesordnungspunkt. Für die ökumenische Seniorenarbeit würde sich die Kirche über 500 Euro freuen, wie es in dem Antrag hieß. Die Bitte wurde erfüllt. Der Seniorenbeauftragte des Rates, Dritter Bürgermeister Reinhold Klein, erklärte, dass man mit diesem Geld einen Ausflug der Senioren finanzieren möchte.


Hundesteuer 100 Prozent höher

Eine längere Diskussion löste die Neufassung der Hundesteuersatzung aus. Bisher kostete ein Hund im Markt Burgpreppach jährlich 20 Euro. Ab 2017 erhöhte man auf 40 Euro. Dies war einigen Gemeinderäten zu hoch und sie stimmten dagegen. Diese kräftige Erhöhung wurde vorgenommen, um eine einheitliche Satzungshöhe innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, zu der Burgpreppach gehört, zu erreichen.

Auf eine Nachfrage, warum die Leute das Doppelte für ihre Vierbeiner zahlen sollen, erhielt das Gremium die Auskunft von Bürgermeister Niediek: "Wir können ja Boxen für Kotbeutel anschaffen, dann haben wir eine Begründung". Manfred Fuchs und Günther Stottele plädierten für eine Anhebung auf 30 Euro, was aber mehrheitlich abgelehnt wurde. VG-Geschäftsführer Andreas Dellert führte aus, dass sich alle VG-Bürgermeister auf die Höhe von 40 Euro geeinigt hätten. Die Steuer für Kampfhunde steigt von 300 auf 400 Euro.

Bürgermeister Niediek stellte dem Gemeinderat den Grobentwurf für den Neubau eines Radweges von Ibind nach Hofheim vor (wir berichteten bereits darüber). Der Anteil des Marktes am 2300 Meter langen Radweg würde sich auf rund 220 000 Euro belaufen. Nach Meinung von Bürgermeister Niediek müsste die Summe zu schultern sein. Der Bau soll nach Willen der Beteiligten Ende 2018 abgeschlossen sein.

Bürgermeister Niediek kündigte an, dass zwei Anträge aus der Bürgerversammlung in Leuzendorf erfüllt werden sollen. So werde man den den Aushängekasten vom Feuerwehrgerätehaus an den See verlegen und einen Brunnen im Dorf reaktivieren. Architekt Dag Schröder werde beide Punkte ins gemeindlichen Entwicklungskonzept aufnehmen.

Wegen einer möglichen Stromtrasse von Thüringen durch den Landkreis Haßberge werden die Bürgermeister der VG-Gemeinden zusammen eine Stellungnahme abgeben. "Es soll nicht so aussehen, als dass wir untätig zuschauen", meinte Niediek.


Hohe Kosten für die Katz

Die verwilderten Katzen bereiten Bürgermeister Niediek Kopfschmerzen. Er berichtete davon, dass ihm jetzt zwei Rechnungen von Tierärzten in Höhe von 306 Euro und 650 Euro auf den Tisch flatterten, die von der Gemeinde beglichen werden sollen. Ohne Absprache mit der Gemeinde hatten Bürger aufgefundene Katzen durch den Tierarzt behandeln lassen. Aus dem Gremium wurde geäußert, dass Menschen auch keine Behandlung im Krankenhaus bekommen, wenn sie nicht versichert sind oder diese selbst zahlen müssen. Bürgermeister Niediek stellte die Frage in den Raum, ob die Gemeinde das Geld aufbringen müsse. So fragte er, ob man beispielsweise keine Schaukel mehr für die Kinder anschaffen solle, um die Gesundheit von Katzen zu erhalten, die von den Bürgern angefüttert werden.


Mit kleinen und großen Schritten

Zum Schluss gab Niediek einen Rückblick über die Investitionsmaßnahmen und Fortschritte im abgelaufenen Jahr, das viele Aktivitäten und Entscheidungen vom Gemeinderat gefordert habe. Niediek sprach einige die Sanierung des Schulsportplatzes, den Bau der Wasserleitung nach Üschersdorf, die Einweihung des Sees in Leuzendorf und die Entscheidung an, was mit dem Böswillibald-Areal geschehen soll. Zweiter Bürgermeister Günther Stottele würdigte Niedieks Arbeit und stellte fest, dass aus den kleinen Schritten, die vor einem Jahr geplant wurden, mittlerweile große Schritte geworden seien. Er forderte dazu auf, sich nicht mit Kleinigkeiten herumzuschlagen, sondern große Schritte und Sprünge zum Wohl der Gemeinde zu machen.