Spiele, Musik, Fleischeslust und Pfifferlinge
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Samstag, 17. Sept. 2016
Mit etlichen Attraktionen wartete das Eberner Kirchweih-Programm heuer auf. Für Kinder und Männerrunden wurde einiges geboten.
Viel schnabuliert wurde zur Kirchweih: Hackfleisch im Rund-um-Schlag zum Beispiel. Das Programm reichte vom Pfiffersammeln bis zum Pilzgericht. Aber auch gute Musik wurde goutiert.
Fleischeslust stand gleich am Anfang des Kirchweihtreibens in Ebern auf dem Programm: Beim Kirchweihtanz der Fleisch- und Wurstfreunde ging es zwischen den Klängen der "Kapelle" ums Hackfleisch. Beim Mett-Wettessen sollte Hackepeter samt einem Glas Bier möglichst schnell vertilgt werden. Eine Gaudi mit sechs Teilnehmern, die den Klops rohen Fleisches in Rekordzeit vertilgten. Es siegte eine junge Frau.
Der Sprung vom Mett zum Schafkopf ist zumindest gedanklich nicht weit: Beim Preisschafkopf des Feuerwehrvereins versammelten sich 20 Freunde des gepflegten Kartenspiels in den Frankenstuben.
Nicht eben in die Karten gespielt hat den Kirchweih-Veranstaltern der Dauerregen am Wochenende, weswegen die Besucher gerne Unterschlupf suchten. Dafür eignete sich im Freizeit-Center Dietz ein ganz besonderes Fahrzeug.
Besonders für gesellige Macho-Zirkel geeignet ist das Männermobil, das im Freizeit-Center als Attraktion ausgestellt wurde. Ein Wohnmobil mit allen Raffinessen: Disco-Kugel, Table-Dance-Stange, Bar-Tresen mit Hockern, die mit Rinderfell bezogen sind, Zapfhahn und Schankanlage. Dazu zwei Stereo-/DVD-Anlagen samt Riesen-Bildschirmen. Eismaschine und Discokugel runden das Macho-Interieur ab. Zwei Schlafplätze, Elektronic-Dart, Toilette mit Pin-up-Girl und sogar ein Führerhaus gehören zum Unikat eines namhaften Herstellers.
Am Samstagabend spielte die Gruppe "Soul Bizz" mit zwei Koryphäen der Bamberger Musikszene, Uwe Gaasch und Engelbert "Place", im Streitsgarten, Seit Jahrzehnten auf diversen Bühnen in Franken daheim, stimmten sie Klassiker der Rock- und Bluesmusik im Place-typischen, jazzigen Arrangement an, die von Bill Withers über die Beatles bis zu Fleetwood Mac reichten, wobei die Songs alle noch ein paar Lenze mehr auf dem Buckel hatten als die Musiker selbst. Was besonders für Platz-Junior an der Gitarre gilt.
Musikalisch auf Tournee waren die Kirchweihmusiker um Thomas Heim, die zwischen 17 und 22 Uhr keine Gaststätte ausließen, wo sich zumeist viele Gäste an den Spezialitäten labten.
Am Sonntag lockte der verkaufsoffene Kirchweihmarkt in die Innenstadt, wo ein Spieleparadies aufgebaut war, das eine Fülle von Bau-, Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen bot, wobei die Utensilien allesamt aus Naturmaterialien, hauptsächlich Holz, bestanden. Eine Bereicherung des Marktangebotes für Jung und Alt.
Eine Vielzahl an Spielen wurde unter fachkundiger Anleitung durchgeführt, wobei es Gutscheine des Veranstalters, der Tourismus- und Werbegemeinschaft, zu gewinnen gab.
Eine Aufgabe lautetet "Städtebau auf einer schiefen Ebene", dann musste eine "Murmelbahn auf einer schiefen Ebene" konstruiert werden, auf der eine Kugel möglichst lange von oben nach unten kullerte. Ein weiteres Thema lautete "Drücken und Verrücken".
Auch die Pilztage hatten schon größeren Zuspruch erfahren. 14 Leute durchstreiften am Samstag bei Dauerregen den Bürgerwald und fanden 30 verschiedene Pilzsorten, wie Organisator Herbert Stang erklärte. "Aber Pfifferlinge, Steinpilze und Maronen war nicht ein einziger darunter", fiel sein Urteil über ein "schlechtes Pilzjahr" aus. "Wir waren alle patschnass." Aber es waren Hartgesottene, zumeist aus Ebern, aber auch aus Haßfurt, die sich von Reutersbrunn aus auf den Weg in den nahen Wald gemacht hatten.