Wird Gasthaus ein Asylbewerberheim?
Autor: Simon Albrecht
Pfarrweisach, Freitag, 17. Juli 2015
In Pfarrweisach wartet man auf eine Entscheidung der Regierung von Unterfranken. Das Gremium wurde über einen Besichtigungstermin in der ehemaligen "Rose" informiert. Die Mitgliedschaft im Verein "Burgenstraße" wird für Pfarrweisach günstiger.
Im ehemaligen Gasthaus "Zur Rose" in Pfarrweisach sollen allem Anschein nach Asylbewerber untergebracht werden. Pfarrweisachs Bürgermeister Ralf Nowak (ULB) hat bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend das Gremium über einen Ortstermin unterrichtet.
Demnach war am Mittwoch eine Delegation aus Vertretern der Regierung von Unterfranken, möglichen Investoren und den drei Bürgermeistern der Gemeinde Pfarrweisach im Gasthaus und hatte sich ein Bild von dem Anwesen gemacht.
Platz für 50 Menschen?
Nowak sagte, die Regierung werde das in den nächsten Tagen prüfen und dann der Gemeinde Bescheid geben, ob Asylbewerber in der einstigen "Rose" (ehemals Gasthaus Mildenberger) aufgenommen werden können.
Grundsätzlich sei es so, dass man eine Zusammenarbeit zwischen Regierung und Investoren bei solchen Projekten nur anstrebe, wenn mindestens 50 Menschen untergebracht werden können.
Zum Verbleib im Verein "Burgenstraße" fasste der Gemeinderat den Beschluss, die Mitgliedschaft nicht aufzugeben, weil die Mitgliedschaft allein schon für den Tourismus in der Gemeinde von Vorteil sei. Wie der Bürgermeister erläuterte, habe der Verein vorgeschlagen, die Gemeinde in eine anderen Rubrik als bislang, mit weniger Übernachtungsmöglichkeiten einzustufen. Dadurch würde sich der jährliche Beitrag der Gemeinde von 3000 auf 1600 Euro reduzieren. Leider, so Nowak, könne man nicht in Gemeinschaft mit der Stadt Ebern und dem Markt Rentweinsdorf auftreten, die ebenfalls Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft Ebern sind. Auch wenn die Gemeinde weniger bezahlt, werde ihr Auftritt in den Online- und Printmedien dadurch nicht kleiner ausfallen.
Unter einer Reihe von Bauanträgen (meist private Bauvorhaben), die es bei der Sitzung zu behandeln galt, war auch ein Tekturantrag der Gemeinde Pfarrweisach zum Umbau des Bürgerzentrums in Kraisdorf. Hier können Kosten in Höhe von 20 000 Euro eingespart worden, weil der ursprünglich als Außenanbau vorgesehene Lift nunmehr als Treppenlift ausgeführt worden ist, berichtete Nowak.
Nicht genehmigt wurde ein Bauantrag zum Aufstellen einer großen Werbetafel auf dem Grundstück der Telekom an der Lohrer Straße in Pfarrweisach. Die Werbefläche von knapp zehn Quadratmetern war dem Gremium entschieden zu groß.
Bestätigt hat der Gemeinderat die Kommandantenwahlen bei der Feuerwehr Kraisdorf. Stefan Betz ist neuer Kommandant; zweiter Kommandant bleibt Carsten Martin.
Einen personellen Wechsel gab es, wie der Bürgermeister informierte, bei den Feldgeschworenen in Kraisdorf. Helmut Schleicher wurde zum Obmann und Norbert Müller zu dessen Stellvertreter gewählt. Nowak würdigte den bisherigen langjährigen Obmann Albin Lang für seine Arbeit.
Für den Bauhof wird ein gebrauchter Kastenwagens (Opel Combo) für 3800 Euro angeschafft.
Als Zuschuss für die Sanierung der Kirche in Rabelsdorf hat die Gemeinde 2450 Euro von der Kulturstiftung erhalten.
Die Heizung und Lüftung in der Grundschule und Turnhalle sind saniert und vor wenigen Tagen in Betrieb genommen worden.
Feuchter Grund stört
Die Baugrunduntersuchung, die für die Sanieren der Gemeindeverbindungsstraße Pfarrweisach - B303 erforderlich war, ist fertig. Stirnrunzeln kam bei den Gemeinderäten auf, weil der Boden laut dieser Untersuchung wegen feuchten Untergrunds teilweise ausgetauscht werden muss. Ob letztendlich durch eine große Lösung die komplette Straße saniert oder nur die Asphaltdecke erneuert wird, könne erst nach Vorlage der Kostenschätzung entschieden werden.
Analoge Untersuchungen hat es in der Altensteiner Straße in Junkersdorf gegeben, wo eventuell eine vier Zentimeter starke Asphaltschicht aufgebracht werden soll. Wenn die Kosten bekannt sind, wird der Gemeinderat entscheiden - auch über die Beteiligung der Anlieger.
Nichts tut sich
Seinem Unmut über die Bauabteilung des Landratsamtes machte Gemeinderat Hermann Martin Luft: Schon vor zwei Jahren sei von dort zugesagt worden, die Gefahrenstelle am Übergang auf der Kreisstraße bei der Bushaltestelle zu entschärfen - bis heute sei nichts geschehen. Nowak will die Verwaltungsgemeinschaft in Ebern veranlassen, in Haßfurt nachzuhaken.
Das neugestaltete Freibad in Kraisdorf ist offensichtlich ein Renner: Knapp 700 Besucher seien seit der Öffnung vor einigen Wochen gezählt worden - für das Kraisdorfer Bad rekordverdächtig, teilte Gemeinderat Josef Kneuer mit.