Wird die einstige Gaststätte in Rentweinsdorf abgerissen?
Autor: Ralf Kestel
Salmsdorf, Dienstag, 04. Februar 2014
In Rentweinsdorf wurden die weiteren Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung in Salmsdorf vorgestellt. Die einstige Ortsdurchfahrt wird gestaltet, die Kirchenmauer saniert. Noch keine Lösung zeichnet für das einsturzgefährdete, frühere Dorfwirtshaus mit Tanzsaal ab.
Der Rentweinsdorfer Ortsteil Salmsdorfer wird noch schöner: Im Zuge des zweiten Abschnitts der Dorferneurung wird die einstige Staatsstraße neu gestaltet und verengt, die Kirchenmauer saniert. Für ein Anwesen in diesem Straßenzug gibt es aber wenig Hoffnung: Die einstige Gaststätte mit Tanzsaal bröckelt weiter vor sich hin. An Weihnachten 2010 krachten mehrere Dächer unter der Schneelast ein und seitdem siecht das unbewohnte Anwesen, einst das Zentrum im Dorf mit Tankstelle, Lebensmittelladen, Wirtschaft und Schlosserei, vor sich hin. Dem Verfall preisgegeben.
"Es ruhen noch finanzielle Lasten auf dem Haus", wusste Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD). Da die Nachkommen das Erbe ausgeschlagen hatten, fiel das Gebäude dem Freistaat zu, verwaltet vom Landesamt für Finanzen mit Sitz in Würzburg.
Von dort aus gab es wohl einmal Bestrebungen, das Dach zu sichern.
Jetzt hofft der Bürgermeister, selbst ein Salmsdorfer, auf einen neuen Ansatz: "Vielleicht kann im Rahmen der Dorferneuerung ein Abriss bezuschusst werden, damit wir diesen Schandfleck auf die Reihe bringen und das Gebäude nicht weiter einfällt." An ernsthafte Kaufinteressenten am Backsteinbau glaubt Sendelbeck jedenfalls nicht. "Es hat sich nur ein Bewerber gemeldet und der wollte nur einen Euro bezahlen. Da spielten die Gläubiger nicht mit."
Gute Zuschussquoten
Ansonsten verliefen die Verhandlungen im Vorfeld nach Sendelbecks Ansicht zufriedenstellend: "Das haben wir gut hingekriegt, vor allem, dass nun auch die gesamte Kirchenmauer saniert werden darf, denn das Landesamt für Denkmalpflege wollte nur eine teilweise Erneuerung und das wäre eine Katastrophe gewesen", lobte sich der Bürgermeister und seine Mitstreiter, Dorfplaner Jürgen Kittner und Andreas Kaiser vom Amt für ländliche Entwicklung.
Kaiser stellte auch die Fördersätze vor, die bei der Kirchenmauer bei 60 Prozent liegen - "eine Ausnahme, weil ortsbildprägend" - und bei der Straße bei 58 Prozent. Die Gesamtkosten schätzen die Planer auf 350 000 Euro.
Zur Straßengestaltung führte Dipl.-Ing. Jürgen Kittner aus, dass die Fahrbahn in weiten Teilen zurückgebaut werde. Vier Bäume werden aufgestellt, deren Standorte mit den Anliegern bereist abgestimmt wurden. Dazu komme ein Graben, in dem das Bächlein in Mäandern plätschert.
Der Kirchturm fällt nicht?
Die Fahrbahn werde um vier bis sechs Zentimeter angehoben, ein Vollausbau werde von der Einmündung zur Umgehung bis zur Dorfstraße durchgeführt. "Der Kirchturm fällt dabei aber nicht ein?", fürchtete der Bürgermeister. "Das wollen wir doch nicht hoffen", schmunzelte Kittner, um ein klares Nein nachzuschieben: "Wir bauen abschnittsweise, um die Lasten aufzufangen."
Der Treppenaufgang zur Kirche bleibe gepflastert, die vorhandenen Grabsteine stehen. Lediglich ein Baum werde versetzt. Bürgermeister Sendelbeck ergänzte, dass der Friedhof bei der Umgestaltung nicht zum Kirchenumfeld zählt.
Im Rahmen der Dorferneuerung will das staatliche Bauamt in Schweinfurt auch eine beleuchtete Querungshilfe über die Staatsstraße zur Siedlung bauen, fügte der Sendelbeck noch an.
Zum Zeitplan führte Ingenieur Kittner aus, dass Mitte der Jahres begonnen werden, damit "wir am Ende des Jahres fertig sind". Den Abschluss aller Maßnahmen auch im Privatbereich erwartet Andreas Kaiser bis 2017.
Dass die ersten Bauabschnitte der Dorferneuerung schon positive Folgen nach sich ziehen, machte Bürgermeister Sendelbeck an der Umgestaltung des Bachbettes fest: "Die Hochwasser-Situation hat sich spürbar verbessert."