Winzer des Weinbauvereins Haßberge lassen die Sektkorken knallen

2 Min
Momentan werden die wachsenden Reben im Abt-Degen-Weintal von den Winzern gepflegt, so dass im Herbst nach der Traubenlese wieder köstliche Weine gekeltert werden können. Foto: Christian Licha
Momentan werden die wachsenden Reben im Abt-Degen-Weintal von den Winzern gepflegt, so dass im Herbst nach der Traubenlese wieder köstliche Weine gekeltert werden können. Foto: Christian Licha
Die ehemalige Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintals, Elisabeth Goger, wird den Gästen am Festabend zwölf erlesene Weine vorstellen. Foto: Christian Licha
Die ehemalige Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintals, Elisabeth Goger, wird den Gästen am Festabend zwölf erlesene Weine vorstellen. Foto: Christian Licha
 

Der Weinbauverein Haßberge kann auf 40 Jahre Vereinstätigkeit zurückblicken. Am 15. März wird das mit einem Abend im Hotel-Weingut Goger in Sand gefeiert.

Am Festabend des Weinbauvereins Haßberge am Freitag, 15. März, unter dem Motto "Dinner for Wine" erwartet die Gäste ab 19 Uhr ein Sektempfang, ehe ein exklusives Fünf-Gänge-Menü zusammen mit erlesenen Weinen aus dem Abt-Degen-Weintal serviert wird. Die Präsentation der insgesamt zwölf einzelnen Weine verschiedener Rebsorten übernimmt Elisabeth Goger als ehemalige Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintales und Kandidatin zur Wahl der Fränkischen Weinkönigin.

Viele weitere prominente Gäste haben ebenfalls ihr Kommen zugesagt. Die musikalische Unterhaltung übernimmt Monika Appel aus Ebelsbach. Der Eintrittspreis beträgt 45 Euro pro Person und beinhaltet das Fünf-Gänge-Menü sowie die Weinprobe. Karten gibt es ab sofort in den Vorverkaufsstellen Hotel-Weingut Goger in Sand und Weinhaus Nüsslein in Zeil. Der Weinbauverein freut sich auf zahlreiche Weinliebhaber und Freunde des Frankenweins.

Die Vereinsgeschichte

Die erste geschichtliche Erwähnung von Wein in Zeil ist um das Jahr 1018. Auch in den anderen Weinbauorten geht die Geschichte weit zurück. Ein großes Anliegen und die Verbreitung des Weinanbaus hatten die Mönche und Ordensleute, besonders die aus Bamberg. Hier ist bekannt Abt Degen, der die Silvaner-Rebe hier angepflanzt hat.

Bis in die 1970er Jahre hatten diese Pflanzungen bestand. Erst danach wurden die alten Stöcke entfernt und Neuanpflanzungen mit alten und neuen Rebzüchtungen vorgenommen. Dadurch lebte der Weinbau neu auf. Aufgrund dessen war die fachliche Beratung der Winzer besonders gefragt. Dieses erkannte auch das Amt für Landwirtschaft in Hofheim und organisierte Veranstaltungen/Winzerstammtische und Ausflüge in andere Weinbaugebiete. Ein besonderes Interesse daran hatten die damaligen landwirtschaftlichen Oberräte Gerhard Behringer und Georg Schäfer. Um die Interessensvertretung des hiesigen Anbauraumes auf eine breite Basis zu stellen, legten sie den Grundstein für den Weinbauverein Haßberge.

Die Gründungsversammlung mit 33 Mitgliedern fand am 14. Februar 1979 im Gasthaus Zimmermann in Ziegelanger statt. Zum Vorsitzenden wurde Anton Nüsslein gewählt. Sein Stellvertreter wurde Ludwig Berninger, Kassierer Rudi Ruß und Schriftführer Georg Basel. Bei der Gründungsversammlung wurde beschlossen, dass die weiteren Vorstandsmitglieder sich aus Vertretern der einzelnen Ortsteile (mit mindestens fünf Mitgliedern) zusammensetzen sollen.

Jedes Jahr Jungweinprobe

Die ersten größeren Aktivitäten des Weinbauvereins Haßberge waren, neben den bis heute stattfindenden Winzerstammtischen, die Präsentation des Weinbaus bei den Maintalschauen 1979 und 1985 in Haßfurt. Ein ganz wichtiges Aufgabengebiet des Weinbauvereins ist die seit 1980 jährlich stattfindende Jungweinprobe, bei der immer wieder die Jahrgangsweine verkostet werden. Diese wurden von den Fachberatern Bernhard Weisensee (bis 1992), Hermann Mengler und bis heute von Stefan Kraus durchgeführt und auch weitere wichtige Wein- und Ausbautipps an die Winzer gegeben. Bei diesen Weinverkostungen haben auch immer wieder heimische Winzer aus dem Haßbergkreis ihre fachlichen Kenntnisse einfließen lassen und so zum jetzigen weltweit hervorragenden Image des heimischen Weines beigetragen. Hier besonders hervorzuheben und zu erwähnen sind Anton Nüsslein und Klaus-Peter Heigel, die Weingutbesitzer und Prüfer bei der Qualitätsweinkontrolle.

Über mehrere Jahrzehnte wurde die fachliche Beratung der rund 90 Mitglieder durch das Amt für Landwirtschaft in Kitzingen durchgeführt. Neben der einmal im Jahr stattfindenden Gebietsversammlung des Weinbauteams war immer wieder der Fachberater Rainer Dasch mit seinem fachlichen Wissen als sehr wichtiger Ansprechpartner vor Ort.

Natürlich wurde auch die Präsentation des Weinbaus im Haßbergkreis durch den Weinbauverein Haßberge gefördert. Hier besonders hervorzuheben sind die festlichen Weinproben im Schloss Oberschwappach in den früheren Jahren und bei besonderen Anlässen.

Jubiläum im Ebelsbacher Stollen

Ein besonderer Anlass war auch die 25-Jahr-Feier des Weinbauvereins im Ebelsbacher Stollen im November 2004. Nach einer Führung durch den Stollen und der Präsentation der Sektherstellung fand eine festliche Weinprobe statt.

Die mehrtägigen Ausflüge, bis in die 1990er Jahre vom damaligen Zweiten Vorsitzenden Alfons Hoh organisiert, führten in die deutschen Weinanbaugebieten rund um den Rhein. Ab dem Jahr 1996 erfolgte die Organisation dieser Ausflüge durch Vorstandsmitglied Rudi Ruß. Ziele waren hier europaweite Weinanbaugebiete wie zum Beispiel Elsaß, Ungarn, Toskana mit Gardasee oder die Côte d`Azur.

Jährlich werden Weinlehrfahrten organisiert. Die eintägigen Fahrten wurden früher durch Anton Nüsslein und seine Frau Ursula Nüsslein organisiert. Diese führten zu fränkischen Weinbaubetrieben und im zwei- bis dreijährigen Rhythmus zur Messe "Intervitis" nach Stuttgart. Seit 2008 hat diese Aufgabe Roger Nüsslein als neuer Vorsitzender übernommen, der Nachfolger seines Vaters Anton Nüsslein wurde, der den Verein seit seiner Gründung im Jahr 1979 geführt hatte.