Wie lange dauert die Durststrecke?
Autor: Günther Geiling
Ebelsbach, Dienstag, 14. April 2020
Die Einschränkungen bereiten Wirten und Winzern große Sorge. Die entscheidende Frage lautet: Wann ändert sich das?
Die Coronakrise trifft die Gastronomie und die Weinbaubetriebe. Abgesagte Weinfeste und geschlossene Restaurants lassen den Umsatz schrumpfen; auch Privatkunden kommen anscheinend seltener auf den Hof, um Wein zu kaufen. Die Unsicherheit ist riesig, weil niemand abschätzen kann, wie lange diese Durststrecke noch andauert und wie sich die Gäste danach verhalten werden.
Selbst auf die Repräsentation des Abt-Degen-Weintals wirkt sich die Coronakrise aus. Noch im Januar warb Prinzessin Anna-Lena Werb auf wichtigen Terminen wie dem Wein-Tourismus-Symposium in Iphofen, auf der Freizeitmesse in Nürnberg und bei der Grünen Woche in Berlin für den Wein aus dem Landkreis Haßberge. Sie nahm an einem Wein-Sensorik-Kurs mit anderen Prinzessinnen teil. Eine der letzten Veranstaltungen war im Februar die Genussmesse "Kulinea" in Zeil.
Danach sind Veranstaltungen ausgefallen oder wurden verschoben. Darunter sind zahlreiche Abkrönungen oder Umkrönungen von Prinzessinnen bis hin zur Krönung der Fränkischen Weinkönigin. Außerdem wäre jetzt die Zeit, um die guten Weine des Jahrgangs 2019 zu präsentieren.
Prinzessin Anna-Lena bestätigt, "dass die Qualität des Weins die Erwartungen der Winzer bei weitem übertroffen hat. Doch leider nutzt der beste Wein nichts, wenn man ihn nicht präsentieren und mit Freunden genießen kann. Erst damit bekommt der Winzer die Anerkennung und Freude für das zurück, was er das ganze Jahr geleistet hat."
So hätten sich in den letzten Wochen zahlreiche Winzer für die Öffnung ihrer Heckenwirtschaft gerüstet, hätten geschlachtet und zahlreiche Hausmacherspezialitäten für die Gäste vorbereitet. Durch die Coronakrise sei die Bewirtung der Gäste aber nicht mehr möglich, bedauert die junge Steinbacherin.
Abt-Degen-Weinprinzessin Anna-Lena richtet deswegen eine Bitte an die Verbraucher: "Lasst die Winzer bei euch vor Ort nicht im Stich und unterstützt sie in dieser schweren Zeit. Denn wer möchte schon in Zukunft auf den leckeren Wein auf der Terrasse oder auf einem Weinfest im Abt-Degen-Weintal verzichten?" Man könne die Winzer jetzt gut über den "Verkauf ab Hof" unterstützen.
Von der Rebe bis zu einem guten Wein ist es ein langer Weg. Die eigentliche Arbeit leistet die Natur mit Unterstützung des Winzers, dessen Arbeit sehr vielfältig ist. Für die Winzer hat die Arbeit 2020 bereits mit dem Rebschnitt begonnen. In den letzten Wochen begannen die Reben zu "bluten", und es ging weiter mit der Arbeit des Biegens und Bindens der Reben, mit denen eine gleichmäßige Verteilung der Triebe erreicht wird. Wie die Weinernte in diesem Jahr ausfallen wird, kann man heute noch nicht vorhersagen.