Weitere Weichen für die Biogasanlage gestellt
Autor: Gerhard Schmidt
, Freitag, 14. Juni 2013
Bei der Sitzung des Hofheimer Bauausschusses stand der Bebauungsplan im Mittelpunkt für ein Sondergebiet für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, Gemarkung Ostheim. Hofheim will eine Biogasanlage bauen. Für das Sondergebiet muss auch der Flächennutzungsplan der Stadt geändert werden.
In der öffentlichen Auslegung trafen Anregungen, Bedenken und Hinweise ein, zu denen die Stadt Stellung beziehen muss.
Die Regierung von Unterfranken bemängelt, dass die Ausgleichflächen Vorhaltegebiete sind; so können sie nicht als Ausgleichflächen anerkannt werden. Das Landwirtschaftsamt verlangt einen Gestattungsvertrag mit der Flurbereinigungsgenossenschaft Ostheim.
Das Staatliche Bauamt Schweinfurt sprach die geplante Abbiegespur an: Die Kosten hat Hofheim zu tragen. Ein Bürger sieht den Anlieferverkehr zur Biogasanlage für Anlieger und Verkehrsteilnehmer als unzumutbar an. Borst hat bei den Firmen die Zeiten der Schichtwechsel eingeholt, um die Situation besser beurteilen zu können.
Belastung hält sich in Grenzen
Als Fachmann war der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, Klaus Merkel, anwesend.
Befürchtungen, dass die Flurwege zu sehr beeinträchtigt werden könnten, beantwortete Borst mit dem Hinweis auf ein neues Wegegesetz. Damit sollen dann Wirtschaftswege dem heutigen landwirtschaftlichen Verkehr angeglichen werden.
Gibt es an Sonn- und Feiertagen Lastverkehr? Merkel meinte: "Wenn wir sechs Tage so arbeiten, sind wir froh, einen freien Tag zu haben." Die Belastung werde nur halb so stark sein wie bei der Biogasanlage in Haßfurt; Mais von 200 Hektar Erntefläche wird aus einer Entfernung von rund sieben Kilometer angefahren.
Kritik gab es auch, die Anlage verschandle die Landschaft. Borst erklärte, dass es aber keinen anderen Standort gab; andere Standorte lagen in den Vorrangflächen etwa für den Gipsabbau.
Zum geplanten Nahwärmenetz soll, wie Borst mitteilte, das Ergebnis einer Untersuchung kommende Woche vorliegen. Eine Entscheidung müsse schon wegen des Neubaus des Kindergartens in der Johannisstraße her, sagte Borst.
Wasser in der alten Schule
Lendershausen und Hofheim waren am Donnerstag zwei Stationen, an denen der Bau- und Umweltausschuss des Hofheimer Stadtrats Halt machte: In Lendershausen macht seit Jahren die alte Schule Ärger, denn von oben dringt Wasser ein und zerstört das Mauerwerk. Trotz intensiver Suche kam man dem Grund noch nicht auf die Spur, wie Bauhofleiter Manfred Fassl erklärte. Dichtmittel helfen wenig. Laut Bürgermeister Wolfgang Borst und Jürgen Bergmann muss wegen des massiven Wasserschadens schnell etwas geschehen.
Im Industriegebiet Hofheim entsteht derzeit der neue Sammler; dabei muss auch die Straßendecke erneuert werden. Ein Anlieger beantragt, nicht nur teilweise zu asphaltieren, sondern gleich die gesamte Straße. Bürgermeister Borst meinte, das könne man zwar tun, doch dann müssten die Anlieger Ausbaubeiträge bezahlen. Nun sollen erst die Mehrkosten ermittelt werden.