Weisbrunn legt Streuobstwiese an
Autor: Sabine Weinbeer
Weisbrunn, Montag, 21. Oktober 2013
Mit seiner Idee eines Familienbaums stieß der Obst- und Gartenbauverein im Eltmanner Stadtteil auf große Resonanz. Viele Bürger machen mit und setzten jetzt einen Stamm auf einem Areal am Aicher Weg. Die Initiatoren verfolgen mehrere Ziele.
Seit Samstag hat Weisbrunn eine neue Streuobstwiese und über 30 Familien des Dorfes sind stolze Eigentümer eines Familienbaumes. Gerhard Pfuhlmann und Anneliese Utter, die Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, waren überwältigt von der großen Resonanz, auf die ihre Idee Familienbaum stieß. Herrliches Herbstwetter rundete die Veranstaltung ab.
"Samstagmorgen, 9 Uhr, und halb Weisbrunn ist auf den Beinen", zeigte sich auch Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) beeindruckt. Er selbst nennt nun auf der neuen Streuobstwiese einen Kirschbaum sein Eigen.
Im Obst- und Gartenbauverein war immer wieder darüber diskutiert worden, eine Tradition wie Hochzeits- oder Geburtsbaum ins Leben zu rufen. Doch fand sich nie eine geeignete Fläche. Als ein Pächter der Stadt eine Wiese am Aicher Weg zurückgab, stand der Verein gleich bei Michael Ziegler "auf der Matte". Die Idee einer Streuobstwiese, die noch dazu von Baumpaten getragen wird, stieß bei ihm auf offene Ohren, und so stellte die Stadt ihre Wiese zur Verfügung.
Günter Nölscher machte sich dann an die Auswahl, denn der Verein möchte mit der Aktion auch das Gespür für Obst stärken. So fanden sich im Sortiment viele alte, sehr schmackhafte Sorten wie die Äpfel Adersleber Karlvill oder Zabergan oder die Birnen Kirchenstaller Mostbirne oder die "Gute Graue". Die Wiese soll aber auch Beispiel für die moderne Pflanzenveredelung sein. So tragen die eigenen Apfelbäume des Obst- und Gartenbauvereins mehrere Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten reif werden.
Bestens vorbereitet war die Pflanzaktion am Samstagfrüh: Herrliches Wetter bestellt, die Pflanzlöcher ausgehoben, 16 Apfel-, acht Birn-, sechs Kirschbäume und je vier Kirsch- und Quitten-Hochstämme lagen bereit. Die Pflanzanleitungen und Pflegehinweise einer Baumschule waren kopiert, und die Weisbrunner strömten herbei mit Spaten und Schaufeln. Die Pflanzlöcher wurden verlost. "Äpfel in der unteren Reihe, die anderen Sorten in der oberen", lud Vorsitzender Gerhard Pfuhlmann zum Ziehen der Lose ein.
Der Verein will auch weiterhin die Streuobstwiese betreuen und den frischgebackenen Obstbaumbesitzern tatkräftig zur Seite stehen. "Im Frühling treffen wir uns hier mit einem Fachmann zum so genannten Pflanzschnitt, und im Sommer werden wir uns zum gemeinschaftlichen Gießen aus einem landwirtschaftlichen Fass hier treffen", erklärte der Vorsitzende Pfuhlmann. So soll die neue Streuobstwiese immer wieder ein Treffpunkt sein.
Richtig gesellig entwickelte sich der Samstag weiter, nachdem alle Bäume gesetzt waren. Mancher träumte schon davon, künftig im Herbst Apfelkuchen, Quittengelee oder Kirschlikör vom eigenen Baum zu genießen.