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Weihnachtsmarkt in Ebern: ohne Bühne, mit Glühweintreff


Autor: Sarah Seewald

Ebern, Donnerstag, 19. November 2015

In gut einer Woche ist das erste Adventswochenende. Traditionell findet dann der Weihnachtsmarkt in Ebern statt. Nicht nur zur Weihnachtszeit soll es Änderungen geben, das Eberner Marktgeschehen befindet sich generell auf dem Prüfstand.
Weihnachtsmarkt in Ebern.  Archivfoto: Eckehard Kiesewetter


Noch ist es mild, die Sehnsucht nach einer wärmenden Punsch-Tasse in der Hand noch nicht besonders groß. Noch nicht einmal den Atem sieht man in diesen Tagen, wenn man an der frischen Luft kräftig schnauft. Die Weihnachtsstimmung hängt auch immer ein bisschen mit dem Winter-Weihnachts-Wetter zusammen.
Für die Organisatoren des Eberner Weihnachtsmarktes geht es in diesen Tagen trotzdem schon rund. Am übernächsten Wochenende ist es soweit. Noch ist nicht alles geregelt, vielleicht auch, weil es in diesem Jahr die ein oder andere Veränderung geben soll.


Neue Anreize schaffen

Bei der Diskussion, die schon vor einigen Wochen angestoßen wurde, geht es nicht nur um den Weihnachtsmarkt in der Verwaltungsgemeinschaft. Vielmehr um grundsätzliche Strukturen bei den Innenstadt-Veranstaltungen. Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) ist der Meinung, dass die Märkte keine finanzielle Belastung für die Verwaltungsgemeinschaft werden dürfen. Deshalb seien, sagt er, die Markt-Veranstaltungen in Ebern schon irgendwie auf dem Prüfstand. Wenn es nach ihm gehen würde, dann "muss irgendwas Neues dazu". Zur Erklärung blickt er auf den Oktobermarkt zurück. Das Konzept sei prima aufgegangen. In Verbindung mit dem Apfelfest gab es für die Besucher ein neues Motto, das sie an einem Herbst-Sonntag auf die Straßen lockte. Es ging rund um den Apfel.

Dagegen der Kirchweihmarkt im September kurz vorher habe heuer seine Schwierigkeiten gehabt, wie Hennemann meinte. Ideen für neue Ansätze könnten für ihn sein: Ein Kleinkünstlermarkt, bei dem alle Hobbykünstler zeigen können, was sie machen, oder ein Familienspielfest ... eben "noch weitere Anziehungspunkte", sagt Hennemann - sowohl für die Einheimischen, als auch für Touristen, die Ebern einen Besuch abstatten wollen.


Weihnachtsmarkt mit Samstag

Heuer wird sich vorrangig für die Musikanten, die das Rahmenprogramm gestalten, etwas auf dem Eberner Weihnachtsmarkt verändern: Die Bühne am Marktplatz wird es nicht mehr geben. Zu wenig bespielt im Verhältnis dazu, wie prominent das Gerüst auf dem Marktplatz zu sehen ist, meinten vorab beispielsweise Gegner der Bühne.

Nicht nur für die Organisatoren bedeutet diese Änderung, einen neuen Standort für die Kapellen zu finden. Auch die Musiker selbst müssen sich auf andere Rahmenbedingungen einstellen. Denn: Mit Dach klingt es bekanntlich anders, als unter freiem Himmel.

Und Musizieren in der Kälte ist sowieso immer so eine Sache, bei der es gar nicht so einfach ist, sein Instrument in der Kälte so zu stimmen, dass der Ton auch noch eine halbe Stunde später angenehm klingt, erklärt ein Mitglied des Blasorchesters Ebern. An Regen ist dabei noch gar nicht zu denken.

Das Blasorchester Ebern wird heuer keinen Stand mehr betreiben, wie diese Zeitung erfahren hat. Zu viele Auflagen und zu wenig aufklärende Kommunikation zwischen der Behörde und dem Verein führten wohl zu dieser Entscheidung. Die Anforderungen würden nämlich oft auch teure Investitionen für Vereine bedeuten: Ein Stand muss zum Beispiel von drei Seiten her geschlossen sein, die Glühweintassen müssen einen Füllstrich haben, und es muss einen Warmwasseranschluss geben, damit die Tassen gleich vor Ort ordnungsgemäß gespült werden können.

Während die einen ihren Stand aufgeben, ist die Stadt auf die Idee gekommen, einen Glühweintreff zu organisieren. Am Samstagabend soll es heuer zum ersten Mal einen "kleinen Weihnachtsmarkt", ein punschiges Stelldichein, rund um den Brunnen geben. Noch werden dafür Vereine oder Privatpersonen gesucht, die etwas Weihnachtliches - vom Engel bis zur Stricksocke - verkaufen oder Speisen und Getränke anbieten wollen, teilt Helen Zwinkmann von der Tourist-Information Ebern mit. Damit dann auch wirklich schon am Samstagabend die kalte Hand an der Punschtasse aufgewärmt werden kann.