Was zahlen die Anlieger in Roßstadt?
Autor: Sabine Weinbeer
Roßstadt, Samstag, 01. Dezember 2012
Die Roßstadter interessierten sich für die Kosten der Dorferneuerung. Bürgermeister Michael Ziegler vertröstete auf den März 2013. Dann kann man über reelle Zahlen sprechen. Die Friedhofsmauer gefällt nicht allen.
Enorm groß war das Interesse an der Bürgerversammlung in dem Eltmanner Stadteil Roßstadt - kein Wunder, läuft doch dort eine der größten Dorferneuerungsmaßnahmen in Eltmann. Wer hoffte, etwas über die Höhe der Anliegerbeiträge zu erfahren, wurde jedoch enttäuscht. Zu diesem frühen Zeitpunkt könnten keine Beträge genannt werden, bat Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) um Verständnis. Das ändert sich im März 2013 bei der Bürgerversammlung: Dann steht der Bauzeitenplan 2013, auch zur Abrechnung erfährt man mehr.
Reelle Zahlen
"Wir wollen Ihnen reelle Zahlen vorlegen und niemanden überlasten", versicherte Ziegler. Drei Millionen Euro kosten Kanal-Erneuerung sowie Neuausbau der Ortsdurchfahrt und der Brauereistraße. Die Maßnahme sei sehr zügig gelaufen, sagte Ziegler.
Die Dorferneuerung "wandert" 2014 nach Weisbrunn. Der nächste Abschnitt in Roßstadt ist der Bereich Kirchplatz und altes Rathaus.
Erst für 2013 war die Erneuerung der Friedhofsmauer geplant, dann gab es aber massive Schäden, weshalb man sofort handeln musste, wie Ziegler auch beschrieb. Die neue Mauer sei vielen auf den ersten Blick sehr massiv erschienen "sie ist aber niedriger als die alte", erklärte der Bürgermeister und sprach die Sicherheitsanforderungen an, weil die Straße direkt entlang führt und der Friedhof deutlich unter Straßenniveau liegt. Die Mauer sei recht gelungen, sie kostete 80 000 Euro.
Besprochen werden sollen bei der Bürgerversammlung 2013 laut Ziegler weiterhin der Spielplatz (er muss abgebaut werden wegen des Einlaufbauwerks des Bachs). Der Nachwuchs soll mitreden, wünschte sich Ziegler, der auch über einen Jugendtreff sprechen will. Schließlich haben das einige Jugendliche bei einem Besuch im Rathaus beantragt.
Der Bürgermeister würdigte das große Engagement der Roßstadter beim Wiederaufbau des niedergebrannten Sportheims. Die Stadt habe den ungedeckten Betrag übernommen, um dem Verein massive Verschuldung zu ersparen.
LTE lockt
Zur Internetversorgung informierte Ziegler, dass die Stadt ein Konzept für LTE-Technik in der Schublade habe. Abwarten will man aber das neue Förderprogramm und sich dort anmelden. Ist Eltmann mit im Boot, so muss sich zeigen, ob die LTE-Variante die günstigste ist. Würde das Konzept anerkannt, wäre die Umsetzung schnell möglich.
Uwe Pappenheimer sprach die Straßenschäden in der Siedlung an; sie musste durch die Umleitung viel Schwerlastverkehr aufnehmen. Werden die Anlieger in einigen Jahren zur Beseitigung dieser Schäden herangezogen, wollte er wissen. Dazu erklärte Ziegler, aktuelle Schäden (etwa ein Wasserschieber) würden umgehend behoben. Anliegerbeiträge würden sonst aber nur erhoben, wenn Straßen komplett neu ausgebaut würden. Reparaturen trage die Stadt aus dem Haushalt.
Ist der Winterdienst weiterhin gewährleistet, wenn Günther Hofmann in Ruhestand geht? Renate Lang fragte nach. Ziegler erklärte, dass sich für die Nachfolge kein anderer Landwirt fand. Der Maschinenring werde übernehmen, suche aber Personal. Günther Hofmann werde so lange parat stehen, damit es keine Probleme gibt. Kritisiert wurde, dass die Gehsteige in Roßstadt oft total zugeparkt sind. "Bis an die Hauswand", stellte eine Frau fest. Der Bürgermeister erinnerte, dass Gehsteigparken grundsätzlich verboten ist, wenn keine Parkplätze ausgewiesen sind. Angemahnt wurde, dass seit der Eingemeindung kein Baugebiet ausgewiesen wurde. Ziegler hielt dem entgegen, dass ein Gebiet erschlossen werden könne, wenn Interesse dafür bestehe; in den letzten Jahren habe sich bei ihm aber nur ein einziger Bauwilliger aus Roßstadt gemeldet.