Druckartikel: Was Topfgucker und Show-Cooker vereint

Was Topfgucker und Show-Cooker vereint


Autor: Ralf Kestel

Reutersbrunn, Montag, 30. Oktober 2017

Einfallsreichtum zahlt sich aus: Über 100 Topfgucker und Mitesser hat sich am Sonntag zum Show-Cooking beim Reutersbrunner Klöß-Tooch angemeldet.
Die Kartoffelpresse kam wieder mal zum Einsatz.   Foto: Ralf Kestel


Denen lief das Wasser schon vor dem ersten Bissen im Munde zusammen: Sie konnten zwischen vier Klöß-Arten wählen: gekochte Klöß, Coburger Klöß, Semmel-Klöß, Mehl-Klöß - dazu gab's Schäuferla oder Wild-Ragout.

Doch damit nicht genug, die Helfer der Vereine aus Eichelberg und Reutersbrunn verwandelten den Hof an der Schule in eine einzige Delikatess-Meile, auf der keine Kostverächter flanierten.
Am Anfang stand für die Helfer ein Weißwurst-Essen im Morgengrauen, Bratwürste und verschiedene Leberkäs-Sorten für die Nachzügler. "Alles selbst gemacht und zubereitet", versicherte Bernd Ebert, als einer der Organisatoren.

Das galt sogar für eine der sechs Biersorten. Neben edlen Gerstensäften aus Stettfeld, Ebensfeld, Freudeneck, Theinheim und Mürsbach kam erstmals das Reutersbrunner Bier zum Ausschank, das Rötzla, das Mitte Mai unter Anleitung von Bierprinz Sebastian Gocker gebraut worden war. "Mit Abstand der beste Tropfen", schwärmte ein Genießer.

Der Bierprinz trat auch am Sonntag wieder in Aktion: Am zweiten Reutersbrunner Bier-Seminar nahmen diesmal auch Auszubildende aus Heubach und Eichelberg teil. Der Nachschub ist also gesichert.

Dampfte im Hof der Bottich, herrschte in der Küche "dicke Luft" ob der vielen Klöß-Töpf' und der neugierigen Topfgucker. Unter die vielen Frauen, die unter Anleitung von Manuela Walz und Gabi Schramm nach (Groß-)Mutters Rezept aufkochten, mischte sich ein "Hahn im Korb", Stadtrat Thomas Limpert als Grillmeister auf (fast) jedem Fest bewährt, zeichnete zusammen mit Tochter und Ehefrau für die Mehl- und Semmelklöß verantwortlich "Ich vertret' eigentlich mei Schwiechämutter", klang's fast entschuldigend. Er band, wie alle anderen Frauen auch, den extra bestellten "Schörzä", auf dem die Aufschrift "Kloß-Fraa" prangte, nicht um.

Die fertigen Klößteige blieben in den Kühltheken der Supermärkte, der Thermomix aus und wie bei den Altvorderen kamen Kartoffelpresse und Muskelkraft zum Einsatz.

Und letztlich auch die Kauwerkzeuge. "Es schmeckt köstlich", war an allen Tischen im Hof sowie im ersten Stock der einstigen Schule zu hören. Und ein Vorurteil wurde komplett ausgeräumt: Von wegen, viele Köche verderben den Brei.