Was dürfen die Vierbeiner in Ebern kosten?
Autor: Helmut Will
Ebern, Mittwoch, 29. Oktober 2014
Hundesteuer Der Stadtrat von Ebern überarbeitet am heutigen Donnerstag die bisherige Satzung und will Steuermarken einführen. Hundehalter finden, die Stadt könnte mehr für die Vierbeiner tun.
"52 Euro Steuer für einen Hund im Jahr sind wahrlich genug." Das sagt Gabriele Pfeufer, die mit "Anton", einem kleinen schwarzen Pudel, der ihrem 13-jährigen Sohn Julius gehört, an der Eiswiese in Ebern unterwegs ist. "Ein stolzer Betrag für so einen kleinen Vierbeiner", findet die Ebernerin. Heute, Donnerstag, steht im Stadtrat Ebern die Neufassung der Hundesteuersatzung und die Einführung von Hundesteuermarken auf der Tagesordnung des Eberner Stadtrates.
Gabriele Pfeufer befürchtet, dass die Hundesteuer angehoben werden soll. Sie würde es nicht einsehen, wenn sie für ihren Vierbeiner noch mehr zahlen müsste. "Das machen die von der Stadt doch nur, weil sie irgendwie wieder Geld brauchen."
"Keine Kosten für die Stadt"
Hunde verursachen nach Meinung der Hundeliebhaberin für die Stadt nicht wirklich Kosten.
Großen Wert legt Gabriele Pfeufer darauf, dass die Hundebesitzer die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner selbst entsorgen und dadurch der Allgemeinheit keine Kosten entstehen. Sie selbst hat ein Tütchen dabei, um gegebenenfalls die Hinterlassenschaft von "Anton" einzutüten. "Tretminen" im Park, auf Wegen, Spielplätzen oder Straßen, sind für sie ein Ärgernis.
Hundeklos in der Anlage
Gabriele Pfeufer irrt allerdings gering in ihrer Aussage. Die Stadt hat zum Beispiel im Anlagenring "Hundeklos" aufgestellt. Dafür sind Anschaffungskosten entstanden und Folgekosten fallen ebenfalls für die Leerung und Reinigung durch städtische Bedienstete an.
Patrica Walter aus Ebern geht mit ihrem Hund gerne mal in Richtung Eyrichshof. Sie beklagt sich nicht über die 52 Euro, die für einen Hund an Steuern zu entrichten sind. Sie wäre sogar mit einer geringen Erhöhung einverstanden. "Allerdings", so sagt sie, sollten dann auch an den üblichen Wegen die zum Ausführen von Vierbeinern genutzt werden, entsprechend Eimer für die Entsorgung der Hinterlassenschaften vorhanden sein. "Wenn ich zum Beispiel in Richtung Eyrichshof gehe, ist nicht ein Eimer zu finden. Da macht es dann keinen Spaß den 'Kackbeutel' ewig lange mit sich herumzutragen", sagt die junge Frau. Im Übrigen ärgert sie sich, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge liegen lassen. "Da wäre mehr Kontrolle direkt vor Ort von Nöten", meint Patricia Walter.
Die Rentnerin Brigitte Schwarz ist mit ihrer "fränkischen Edelhundmischung", die auf den Namen "Fritzi" hört, zusammen mit ihrem zehnjährigen Enkel Pascal in der Walk-Strasser-Anlage in Ebern in der Nähe des Wohnmobilstellplatzes unterwegs. Als sie hört, dass die Hundesteuer eventuell angehoben werden soll, blickt sie empört. "Als wir von zehn Jahren nach Ebern gekommen sind, war die Hundesteuer halb so hoch, wie das heute der Fall ist, und 52 Euro, die wir derzeit bezahlen, sind völlig ausreichend", wettert die 65-Jährige. Hunde verursachen ihrer Meinung nach keine besonderen Kosten für die Stadt. "Die paar Hundeklos die da aufgestellt sind fallen sicher nicht groß ins Gewicht."