Wallfahrtsort steht vor der Renovierung
Autor: Sabine Weinbeer
Eltmann, Montag, 02. Januar 2017
Maria Limbach zeugt von vielfältigem gemeindlichem Leben mit etlichen Höhepunkten. Nun wird die Kirche innen und außen renoviert.
Limbach ist ein vitaler Wallfahrtsort, getragen von vielen Ehrenamtlichen, die sowohl Gäste bewirten, als auch das eigene Glaubens- und Gemeinschaftsleben in vielfältiger Weise gestalten. Das wurde deutlich beim Neujahrsempfang der Pfarrei, der am 1. Januar im Anschluss an den Neujahrsgottesdienst im Pfarrzentrum stattfand.
Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sigrid Schuhmann begrüßte die Vertreter der örtlichen Vereine, die Mitglieder der kirchlichen Gremien, Ministranten, Bürgermeister Michael Ziegler, Stadtratsmitglieder, Pastoralreferentin Barbara Heinrich und besonders Wallfahrtspfarrer Ottmar Pottler und seine Haushälterin Maria Müller, die beide auch im hohen Alter außerordentlich engagiert sind.
Enormes Pensum
Mit ihren Neujahrswünschen hielt sich Sigrid Schuhmann an Bambergs Erzbischof Ludwig Schick, der aufforderte, das Gute überwiegen und das Schlechte ziehen zu lassen. Viel sei zu tun gewesen in Limbach, viele Wallfahrten waren in der Pilgerhalle zu bewirten, zahlreiche Taufen und Hochzeiten wurden in Maria Limbach gefeiert. Mit dem Auftakt des Wallfahrtsjahres feierte Mesnerin Roswitha Bühl ihr 25-jähriges Dienstjubiläum und fiel kurz darauf aus gesundheitlichen Gründen aus. Der Dank der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden galt Agnes Schmidt, die spontan das aufwändige Amt übernommen hat.
zwei Glanzlichter
Zwei besondere Höhepunkte machte Sigrid Schuhmann aus: den Besuch von Kurien-Kardinal Cordes zum Fatimatag und das Pfarr- und Pilgerfest am 15. August, das im vergangenen Jahr besonders viele Gäste anzog. Sie dankte für die großartige Unterstützung, denn "das sind Dimensionen, die sich Außenstehende nur schwer vorstellen können. Insgesamt sind da rund 90 Menschen beschäftigt, 50 bis 60 Kuchen und Torten werden gestiftet". Ihr besonderer Dank galt Pfarrer Otmar Pottler, der mit seinen 83 Jahren "Großartiges leistet". Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) schloss sich dem an, er bezeichnete Pfarrer Pottler als Segen nicht nur für Limbach, sondern für die ganze Region. Auf die vielen Ehrenamtlichen, die in Limbach in der Pfarrei und den Vereinen aktiv sind, könne man als Bürgermeister nur stolz sein, erklärte er. Den Besuchern wünschte er Zuversicht und Gottvertrauen und erzählte unter anderem von einer Begegnung mit einer noch relativ jungen Frau, die weiß, dass sie dieses frisch begonnene Jahr wohl nicht überleben wird, die sich aber auf einen festen Glauben stützte und jeden Augenblick ganz bewusst lebt.
43 Mal belegt
Kirchenpfleger Thomas Pflaum ging diesmal auf die Auslastung des Pfarrheims ein. Dieses erfreut sich großer Beliebtheit für Familienfeiern. Diese gingen etwas zurück, weil man strikt auf die Einhaltung der Polizeistunde bestehe und die Musik ab 24 Uhr auf Zimmerlautstärke beschränkt ist. Dennoch war das Pfarrzentrum im vergangenen Jahr 43 Mal vermietet (Vorjahr 57), 17 Mal davon komplett. Außerdem fanden hier VHS-Veranstaltungen statt, Jugendbürgerversammlungen, Kindergarten, Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung nutzten das Zentrum.
Renovierung steht an
Für den Kirchenpfleger bedeutete die Vorbereitung der Innen- und Außenrenovierung der Wallfahrtskirche allerhand Arbeit. Eigentlich wollte man schon etwas weiter sein, doch die Genehmigung des vorzeitigen Baubeginnst stehe ebenso noch aus wie die Förderzusage des Landesamts für Denkmalpflege. Andere Förderzusagen liegen bereits vor, wie die der Stadt Eltmann über 220.000 Euro, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über insgesamt 150.000 Euro und der Bayerischen Landesstiftung über 52.000 Euro. Die Ausschreibung des 2,2-Millionen-Projektes sei für das Frühjahr geplant, erklärte Thomas Pflaum. Zur großen Sanierung erklärte Pfarrer Pottler: "Limbach hat noch nie Geld gehabt, aber immer große Stifter gefunden".
Die "Krönung"
Er selbst sei nun seit 56 Jahren als Priester im Dienst, er habe überall sein Bestes gegeben, doch "Maria Limbach ist die Krönung meines Lebens". Er sei "dem lieben Gott dankbar für meine Gesundheit" und wünsche sich, dieses Amt noch möglichst lange ausüben zu können.Der Wallfahrtsort Maria Limbach erfreue sich großer Beliebtheit, rund 20 Wallfahrten kommen hier jährlich an. Bewährt habe sich Limbach auch als Bindeglied zwischen den Diözesen Würzburg und Bamberg. 16 Paare schlossen hier den Bund für das Leben, 30 Kindern wurde das Sakrament der Taufe gespendet. "Wir haben hier eine lebendige Gemeinde, die immer offen ist für Gäste", freute sich der Pfarrer.
Diese lebendige Gemeinde symbolisierten auch die neuen Oberministrantinnen, die sich vorstellten. Im Sommer übernahmen die Zwillingsschwestern Nadine und Lisa Reinwand, Lea Ullrich und Mona Scholl die Leitung der großen Ministrantenschar, die in Limbach neben dem regelmäßigen Altardienst auch bei verschiedenen Veranstaltungen in Erscheinung treten. So konnten sie durch das Dreikönigssingen einen großen Betrag an die Mission überweisen. In der Karwoche übernahmen sie das "Klappern", am Palmbüschelbinden für Palmsonntag beteiligten sie sich und das im Jahr 2016 ausgefallene Johannisfeuer soll heuer wieder stattfinden, sagten die jungen Damen zu.
Engagement für guten Zweck
Lebendige Gemeinde erlebte Limbach auch im Advent. Gemeindereferentin Isabella Friedrich ging auf die "Weihnachtsträume" ein, Vom ersten Advent an gab es verschiedene Veranstaltungen und Gottesdienste wie Rorate-Feiern, den Markt und die beiden Adventsfenster bei den Familien Schmidt und Krause. Die ausrichtenden Familien konnten auf viel Unterstützung zählen, vor allem Elke Krause zeigte sich schwer beeindruckt von den vielen Helfern, die sich spontan bei ihr meldeten, als klar war, dass sie ein Adventsfenster ausrichtet. Die Familien wählen immer selbst den guten Zweck, für den sie spenden möchten. Martina und Christian Schmidt wählten mit ihren beiden Kindern die Station "Regen"bogen in Würzburg aus. 620 Euro überreichten sie an Reiner und Monika Barth von der Elterninitiative. Die beiden Eberner erläuterten, wie die Spenden und Mitgliedsbeiträge dafür eingesetzt werden, um Familien mit krebskranken Kindern in der Zeit der Therapie zu unterstützen. Regenbogen betreibt Elternwohnungen, finanziert zusätzliches Personal, Krankenhausclowns, organisiert Elterncafes und Treffen für verwaiste Eltern. Etwa 120 krebskranke Kinder werden jährlich in Würzburg behandelt, erfuhren die Anwesenden, etwa 70 Prozent werden wieder gesund.
Bei Wolfgang und Elke Krause wurde zur Bewirtung auch noch Selbstgebasteltes verkauft. Uns so kamen überwältigende 1.450 Euro zusammen. Damit will die Familie Krause die Eltmannerin Meike Münch unterstützen. Die frühere Arzthelferin ist nach einem epileptischen Anfall komplett gelähmt, kann sich nur noch über die Augen verständlich machen und für sie soll ein Spezialfahrzeug angeschafft werden. Seit ihrer Erkrankung lebt Meike Münch bei ihren Eltern in Oberhaid.
100 Euro aus den Adventsfenstern gingen außerdem wieder an das Baby-Hospital in Bethlehem, das sich ausschließlich aus Spenden finanziert und das Pfarrer Otmar Pottler sehr am Herzen liegt.
Auch Pfarrhaushälterin Maria Müller war wieder sehr aktiv und hat für die Tombola beim Seniorennachmittag gebastelt. Außerdem erhielt sie Spenden und konnte für ihr besonders Anliegen, die Sanierung der Pieta, des ältesten Gnadenbildes in der Wallfahrtskirche, erneut 400 Euro übergeben.
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