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Von oben sieht alles ganz anders aus


Autor: Ulrike Langer

Theres, Donnerstag, 28. April 2016

Für Gerald Brand aus Obertheres ist sein Drohnenflug mehr als nur ein Hobby. Er bietet seine Dienste im Bereich der Luftaufnahmen an.
Gerald Brand aus Obertheres hat seit kurzem eine Drohne. Er nutzt sie auch professionell. Foto: Ulrike Langer


"Der Blick von oben herab ist faszinierend, die Sicht über die Welt einfach einmalig", sagt Gerald Brand aus Obertheres. Er hat sich vor kurzem eine Drohne gekauft, mit der er Bilder aus der Luft aufnehmen kann.
Solche Mini-Flugroboter erfreuen sich bei Privatanwendern großer Beliebtheit. Doch Gerald Brand, seines Zeichens Gitarrist und Instrumentallehrer, nutzt seine Drohne nicht nur privat. Er hat auch ein Kleingewerbe für Luftbilder und Videos angemeldet.

"Mit den Bildern und Filmen, die ich mit meiner Drohne aufnehmen kann, bietet sich ein breites Betätigungsfeld", erklärte er. "So kann man Schäden auf Dächern oder an Fassaden beispielsweise nach einem Sturm erkennen, Wildschäden auf landwirtschaftlichen Flächen dokumentieren, Baufortschritte belegen, Photovoltaikanlagen überprüfen, Saatkontrollen durchführen oder Gartenplanungen erstellen." Daneben lassen sich mit der eingebauten Kamera auch Bilder vom

eigenen Grundstück oder Haus anfertigen und Events wie zum Beispiel Hochzeiten auf ungewöhnliche Art festhalten.

Auf die Idee mit der Drohne kam Gerald Brand durch seinen Bruder Anton Brand, der im Familienbetrieb in Obertheres arbeitet und nach einer günstigen Möglichkeit suchte, Dachschäden ohne großen Aufwand festzustellen. "Ein Gerüst, eine Hebebühne oder spezielle Sicherungen, um Schäden zu erkennen, sind sehr teuer", so Gerald Brand.

"Mit einer Drohne hingegen, die hochauflösende Fotos von oben, aber auch aus verschiedenen Winkeln anfertigen kann, sind die Kosten wesentlich geringer." Gerald Brand, der eine Privatpilotlizenz hat, weiß um die Gefahren, die von unkontrollierter Bedienung der Drohne ausgehen: "Natürlich muss man die Flugverbotszonen gerade in der Nähe von Flughäfen, Bundeswehr- und US-Armee-Einrichtungen strikt einhalten. Zudem darf ich mein Flugobjekt nur so weit fliegen lassen, dass ich es noch mit bloßem Auge erkennen kann und es darf nicht höher als 120 Meter steigen."


Sicherheitsautomatik

"Die Drohne kann nicht einfach abstürzen, da sie bei drohendem Akkuausfall oder nach dem Abbrechen der Verbindung zur Steuerung automatisch zurückfliegt und sicher landet", erklärt Brand.

Um sie bedienen zu dürfen, musste er bei der Anmeldung auch Papiere des Luftamt Nordbayern unterzeichnen, eine spezielle Haftpflicht abschließen und der Berufsgenossenschaft für Verkehr, Untersparte Luftfahrt, beitreten. Weil Luftaufnahmen als "Ausspähung" das allgemeine Persönlichkeitsrecht verletzen können, wenn Personen identifizierbar sind, musste er sich zur Wahrung der Privatsphäre verpflichten.

Durch das Üben am Simulator und das nötige Fingerspitzengefühl ist er nun in der Lage, seine Drohne mühelos zu steuern. Der 1200 Gramm schwere Quadrokopter vom Typ DJI-Phantom 3 mit fest integrierter 12-Megapixel-Kamera wird über eine DJI Pilot App auf dem Smartphone per WLAN gesteuert. Gleichzeitig dient die App als Anzeigegerät für das Live-Bild der Kamera.


Vorliebe für "ganz oben"

Gerald Brand liebt "Höhenflüge" jeder Art und kraxelt auch auf Berge, um die Aussicht zu genießen. Für ihn sind nicht nur die Bilder der Drohne eindrucksvoll. Er ist auch von der "geballten Technik auf kleinstem Raum" und vor allem von dem Elektromotor, der neben dem Vorwärtsflug auch einen Rückwärtsflug ermöglicht, begeistert.