Druckartikel: Voller Saal und tolle Stimmung

Voller Saal und tolle Stimmung


Autor: Simon Albrecht

Burgpreppach, Sonntag, 10. Sept. 2017

Volles Haus, Musik von Fränkisch über Böhmisch bis Steirisch: Bei der Kirchweih in Ibind wurde den Besuchern Kurzweiliges geboten.
Konzentriert und schnell ist Michael Brembs auf den Tasten der Harmonika unterwegs.


Uwe Rädlein, Initiator dieser Kirchweihgaudi, und sein Nachbar Bruno Schorn sind für Kalauer und Krawall zuständig, zusammen mit Michael Brembs (Harmonika), Patrick Valtenmeier (Gitarre) und Dieter Meisch (Tuba) nennen sie sich die "Iwinner Wirtshausschroller" und haben schon nach dem zweiten Lied die Gäste zum Mitklatschen animiert. "Grüß dich Gott, Frau Wirtin" ist die Hymne auf Chefin Christa Rädlein. Einer der Höhpunkte des Quintetts ist das Lied vom "Wirt, der wird beim Wirt sein" vom Schneiderwirt-Trio.


Drei Blöcke

In drei Blöcke ist der Abend unterteilt, so kommt jede der Gruppen und Solisten mehrmals zum Einsatz. Verena Rädlein, Tochter vom Gastwirtssohn, ist von Anfang der Musikabende an dabei mit ihrer steirischen Harmonika. Konzentriert und sauber spielt die 24-Jährige Stücke vor allem aus dem Alpenland, wo die Harmonika herkommt. Ebenso Michael Brembs, der mit seinen 20 Jahren die "Steirische" beherrscht wie ein Alter. Schnelle Polkas sind sein Metier, wenn die rechte Hand furios über die diatonische Klaviatur fliegt. Selbstverständlich mit Zugaben.


Rotzfrech

Politisch-rotzig und -frech ziehen "Spilk" aus der Rhön in ihrem eigenwilligen Dialekt über Politiker im Allgemeinen, die Spezies der "Schnüdl" im Speziellen oder den geplanten Nationalpark in der Rhön her. "Da senn mir hunnert Prozent dageechä", räsoniert Frontmann "Franky" Schmitt mit seinen Kumpanen "Tschobbrrr" (Joachim Bühner) und "Maddin" Reinhard. Und schon gibt's ein Lied dazu.
Überhaupt die Politiker, besonders im Bundestagswahlkampf: "Die loodn sich salbr ei, kei Fest is vo danna sichr", weiß Franky (Die laden sich selber ein, kein Fest ist vor ihnen sicher). Das unverwüstliche "Kreuzberglied" darf natürlich nicht im Repertoire fehlen - Stimmung pur im "Tunnlsaal".


Ruhigere Töne

Für ruhigere, böhmische Töne sorgen die zwei Blaskapellen "Die Schlossberger" aus Hohnhausen und "Warümned..." (Warum nicht) aus Gädheim. Ganz schön eng war es für die Schlossberger auf der Empore, wo bei Tanzveranstaltungen im Saal die Bar geöffnet war. Den Musikanten standen Schweißperlen auf der Stirn, auch wenn sie Perlen der böhmischen Musik spielten, wie die "Fuchsgrabenpolka" oder Arrangements vom Hofstettener Dirigenten Klaus Rambacher, der selbst Flügelhorn bei den Hohnhäusern spielt.
Unters Publikum mischten sich die Musikanten von "Warümned...", hier musiziert sich's doch am Besten. "Dem Frankenland die Treue" stand die Tirol-Hymne "Dem Land Tirol die Treue" Pate, die Leute klatschten begeistert mit, ebenso bei dem Blasmusik-Klassiker "Der Urlaubsschein".
Und so stand nach Mitternacht Uwe Rädlein verschwitzt und doch zufrieden auf der Bühne und bat alle Musikanten zum Finale mit dem gemeinsam gesungenen und gespielten Lied "Ein schöner Tag" nach der Melodie von "Amazing grace".