Voller Gegensätze und Harmonie
Autor: Johanna Eckert
Ebern, Dienstag, 10. November 2015
Chöre und Musiker der Sängergruppe "Baunach und Itzgrund" traten in der Eberner Stadtpfarrkirche auf.
Am Sonntag war die Stadtpfarrkirche in Ebern voll: Aktive der Sängergruppe "Baunach und Itzgrund" trafen sich zu einem geistlichen Konzert im Gotteshaus am Marktplatz und zeigten dabei, welche positive und gemeinschaftsstiftende Wirkung Musik haben kann. Michael Dieckmann, Vorsitzender und Sänger beim Memmelsdorfer "Liederkranz", führt die Besucher durch das vielfältige Programm, das mit zahlreichen Gegensätzen gespickt war.
Klassiker des Jazz
Der Dekanatskirchenmusiker Wolfgang Schneider an der Orgel und der Berufsmusiker Dave Bailey an der Klarinette traten im Wechsel zu den Vorträgen der Sänger als Solisten auf. Dave Bailey, der nicht nur mit bekannten englischen und amerikanischen Jazzmusikern auf der Bühne steht, sondern auch mit eigenen Formationen in den USA und europaweit auf Tour ist, bot mit einem außergewöhnlichem und unverwechselbaren Klang in der Stadtpfarrkirche den Klassiker dar: "Petit Fleur" von Sidney Bechet, der neben Louis Armstrong und anderen einer der wichtigsten Solisten des frühen Jazz war.Dass sich die Männer und Frauen des Chores der "Concordia" Maroldsweisach in der Welt des Gospels wohlfühlen, beweisen sie zusammen mit ihrer Chorleiterin Christine Kettler-Pohl mit mehreren Titeln.
Das andere Geschlecht
Männer, die auf eine Frau hören, sind in der Sängergruppe ebenso zu finden, wie Frauen, die sich von einem Mann den Takt angeben lassen. Einen Frauenchor mit einem männlichen Chorleiter? Das gibt es in Rentweinsdorf. Und die geschlechterübergreifende Arbeit funktioniert ganz harmonisch. Spirituals und Gospels in englischer Sprache brachte der Frauenchor der Liedertafel Rentweinsdorf zum Klingen.Weil es nichts gibt, was es nicht gibt, gibt es im Sängerbund "Baunach und Itzgrund" auch einen reinen Männerchor mit weiblicher Leitung. Anett Schönlein leitet seit einigen Jahren mit viel Präzision den "Liederhort" Reckendorf - doch fernab von Gospels und modernen Liedern. Mit "Adormus te" von Francesco Roselli aus dem Jahr 1520 und "Singet dem Herrn" nach dem Psalm 97 brachten sie Lieder früherer Jahrhunderte in das Programm des geistlichen Konzertes mit ein.
Für alle Generationen
Bekannt rund um Ebern sind die Gesangvereine Eyrichshof und Ebern. Alfred Schröder dirigiert die Sänger aus dem Ortsteil, Stephanie Liebl übt Woche für Woche mit den Musikern aus Ebern. Auch sie standen am Sonntag in der Stadtpfarrkirche auf der Bühne. "Wir wollen den jungen Leuten zeigen, dass Chorgesang auch etwas für sie sein kann, es ist eine Generationen übergreifende Sache", verdeutlichte Michael Dieckmann den Hintergrund des Konzertes.Nicht nur in Ebern singen bereits die Jungen neben den Alten - der Nachwuchs in Tenor, Bass, Sopran und Alt ist für einige Zeit im Sängerbund Itzgrund und Baunach gesichert. Doch Neulinge sind herzlich willkommen!