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Vielfalt des Bieres in Haßfurt genossen


Autor: Peter Schmieder

Haßfurt, Sonntag, 17. April 2016

Vier von sieben Brauereien im Kreis Haßberge präsentierten ihre Produkte auf dem Marktplatz in Haßfurt. Gerstensaft ist mehr als nur ein Lebensmittel.
Landrat Wilhelm Schneider (links) und Bürgermeister Günther Werner durften selbst Hand an den Braukessel legen.


Wie es möglich ist, sich sogar schlechtes Wetter schönzureden, zeigte der Landrat Wilhelm Schneider (CSU) beim Bierfest in Haßfurt zum 500. Jubiläum des Reinheitsgebotes. "Auch das Wasser wird zum Bierbrauen benötigt", kommentierte er den Regen, der bei der Eröffnung der Veranstaltung auf dem Marktplatz fiel.

Statt Reden zu halten, ließen sich Landrat Schneider und der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner (FW) von Bierprinz Sebastian Gocker interviewen. Auf die Frage, was die beiden selbst vom Reinheitsgebot halten, entgegnete Werner: "Stellen Sie sich vor, wenn es das nicht gäbe: Jeder würde panschen, wie er will." Schneider bekräftigte, dass trotz der strengen Vorgaben allein in Bayern gut 4000 verschiedene Biersorten existieren.

"Das bedeutet im Klartext: Wollte man täglich ein anderes probieren, gingen knapp elf Jahre ins Land, bis man es geschafft hat."

Beide betonten, dass sie an der Grenze zwischen Bier- und Weinfranken beide Getränke gerne trinken. Natürlich hänge es auch von der Art der Veranstaltung ab, für welches Getränk man sich entscheidet. "Grundsätzlich bin ich aber eher Bier- als Weintrinker", sagte Wilhelm Schneider. Auf die Frage des Bierprinzen, ob sich der Landrat für Veranstaltungen auch als sein Chauffeur zur Verfügung stellen würde, entgegnete Schneider: "Grundsätzlich würde ich sagen ja", fügte dann aber hinzu, es sei unangenehm, dass er dann selbst nichts trinken dürfe.

Als Sebastian Gocker abschließend fragte, ob der Landrat selbst schon einmal Bier gebraut habe, antwortete Schneider: "Nein. Aber ich würde es gerne mal versuchen." Dazu bekam er dann auch gleich Gelegenheit, denn neben vier professionellen Brauereien aus dem Landkreis war auch die Zeller Stammtisch-Bräu vertreten, eine Gruppe von Hobby-Brauern, aus der auch Bierprinz Sebastian Gocker stammt. Bei ihnen durften der Landrat und der Bürgermeister sich selbst an den Kessel stellen und anpacken.

Trotz des Regens war die Jubiläumsfeier gut besucht. Auf dem Marktplatz der Kreisstadt war ein Zelt aufgebaut, so dass die Besucher nicht im Regen sitzen mussten. "Ich finde es gut, dass wir zusammenhalten. Das wollen wir hier repräsentieren", sagte Michael Raab von der Brauerei Raab in Hofheim. So bestehe zwischen den Brauereien im Landkreis kein Konkurrenzdenken. Dieser Meinung schlossen sich die Vertreter der anderen Brauereien an. "Wir arbeiten miteinander, nicht gegeneinander", bekräftigte Max Göller (Zeil). Helmut Bayer, der Braumeister der Brauereigaststätte "Zum Grünen Baum" in Theinheim, findet es wichtig, dass die regionalen Brauereien zusammenhalten. "Deswegen unterstützen wir ja auch die Zeller Stammtisch-Bräu. Letztlich machen die ja auch Werbung für das Bier." Insgesamt sei der Landkreis gut aufgestellt. "Der ganze Markt wird abgedeckt", meint Helmut Bayer.

In der Veranstaltung auf dem Haßfurter Marktplatz sah er eine gute Gelegenheit, verschiedene heimische Produkte auf kurzen Wegen zu probieren, ohne an die jeweiligen Orte fahren zu müssen. Auch Michael Raab war mit der Wahl von Haßfurt als Veranstaltungsort durchaus zufrieden. "Es ist zentral gelegen", meint er. Zudem sei Haßfurt selbst keiner der Standorte der beteiligten Brauereien, womit keine als Gastgeber im Vordergrund stand. "So eine Veranstaltung ist halt wetterabhängig", unterstrich Gunther Hartleb vom gleichnamigen Brauereigasthof in Maroldsweisach. "Aber sonst wird es gut angenommen. Und den Leuten geht's gut." Auch er freut sich über die Vielfalt im Landkreis und die Möglichkeit, verschiedene Biere "durchzuprobieren".

In der Rathaushalle hatten die Besucher die Gelegenheit, sich von Bierprinz Sebastian Gocker etwas über die Grundprodukte Hopfen und Malz erklären zu lassen, aus denen das Bier hergestellt wird. Wer zu seinem Bier etwas essen wollte, bekam das am Wagen von Erecs Restaurant; für die musikalische Umrahmung sorgten die Urlesbacher Musikanten aus Aidhausen.